Douglas BTD

Die Douglas BTD Destroyer war ein Torpedobomber des US-amerikanischen Unternehmens Douglas Aircraft Company, der 1941 bis 1944 für die United States Navy entwickelt, aber nie in Dienst gestellt wurde.

Douglas BTD Destroyer

Douglas XSB2D-1
TypTorpedobomber
Entwurfsland

Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten

Hersteller Douglas Aircraft Company
Erstflug 8. April 1943
Produktionszeit

1944 bis 1945

Stückzahl 32

Entwicklung

Die United States Navy bestellte am 20. Juni 1941 bei der Douglas Aircraft Company zwei Prototypen eines zweisitzigen Aufklärungsbombers, der sowohl die gerade in Dienst gestellte Douglas SBD Dauntless als auch das noch in der Entwicklung befindliche Nachfolgemodell Curtiss SB2C Helldiver ersetzen sollte. Das Konstruktionsteam von Douglas‘ Chefkonstrukteur Ed Heinemann entwarf daraufhin die XSB2D-1 Destroyer. Die zweisitzige Maschine sollte den Wright R-3350-Doppelsternmotor erhalten sowie geknickte Flügel, um die Bodenfreiheit zu vergrößern. In einem internen Bombenschacht und an Unterflügelstationen sollten 1900 kg an Waffen mitgeführt werden, zwei ferngesteuerte Drehtürme mit je zwei 12,7-mm-Maschinengewehren dienten zur Selbstverteidigung. Ungewöhnlich war die erstmalige Verwendung eines Bugfahrwerks bei einem Trägerflugzeug.[1]

Die einsitzige BTD-1

Der erste Prototyp machte seinen Erstflug am 8. April 1943. Ein Ingenieur bemerkte jedoch, dass sich das Flugzeug „wie ein riesiger Hundehaufen“ fliege.[2] Die U.S. Navy bestellte trotzdem 358 SB2D-1, änderte aber die Konfiguration des Flugzeugs hin zu einem Einsitzer ohne Verteidigungsbewaffnung. Aus der zweisitzigen SB2D-1 entwickelte Douglas daraufhin die einsitzige BTD-1 Destroyer, bei der Heckschütze und Drehtürme fehlten, Panzerung und Treibstoffvorrat aber verbessert wurden. Die BTD-1 flog erstmals am 5. März 1944.[3]

Der SB2D-Auftrag ging auf die BTD über und das erste Serienflugzeug lief im Juni 1944 vom Band. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges waren jedoch erst 28 Maschinen fertiggestellt. Nach Kriegsende wurden Tausende von Flugzeugbestellungen storniert, so auch der BTD-Auftrag. Der Grund dafür lag darin, dass später als reine Einsitzer entworfene Flugzeuge die Forderungen der U.S. Navy erfüllten, wie z. B. die Martin AM Mauler.[4] Konkurrenzmodelle wie die Curtiss BTC und die Kaiser-Fleetwings BTK wurden ebenfalls gestrichen. Heinemann war jedoch davon überzeugt, dass er ein besseres Flugzeug entwerfen könne und schuf die AD Skyraider, von der 3180 Maschinen produziert wurden.[5]

Von den SB2D/BTD blieb nur eine Maschine erhalten (BuNo 4959), die derzeit im Wings of Eagles Discovery Center in Elmira (New York) zu sehen ist.[6]

Versionen

XSB2D-1
Zwei zweisitzige Prototypen mit Drehtürmen.
BTD-1
Einsitzige Serienversion ohne Abwehrbewaffnung, 28 gebaut, der Bau von 330 weiteren Maschinen wurde gestrichen.
XBTD-2
Zwei 1944 fertiggestellte Prototypen mit einem zusätzlichen Westinghouse-WE-19XA-Strahltriebwerk mit 6,7 kN Schub im Heck. Dies verbesserte die Leistungen nur unwesentlich.

Technische Daten

Die einzig erhaltene BTD-1
Kenngröße Daten der BTD-1[7]
Typ einsitziger Jagdbomber
Länge 11,76 m
Spannweite 13,72 m
Höhe 4,14 m
Flügelfläche 34,65 m²
Leermasse 5244 kg
max. Startmasse 8618 kg
Höchstgeschwindigkeit 538 km/h
Dienstgipfelhöhe 7195 m
Reichweite 2382 km
Antrieb ein Doppelsternmotor Wright R-3350-14 Cyclone 18 mit 2.300 PS (ca. 1.690 kW)

Bewaffnung

  • zwei 20-mm-Kanonen
  • bis zu 1.900 kg Waffen

Siehe auch

Literatur

  • David Donald, Jon Lake: Encyclopedia of World Military Aircraft. London 1996, ISBN 1-880588-24-2.
  • Robert F. Dorr: Douglas A-1 Skyraider. London 1989, ISBN 0-85045-906-0.
  • René J. Francillon: McDonnell Douglas Aircraft since 1920. London 1979, ISBN 0-370-00050-1.
  • Bob Kowalski, Steve Ginter: Douglas XSB2D-1 & BTD-1 Destroyer. Simi Valley 1995, ISBN 0-942612-30-2.
Commons: Douglas BTD – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Francillon, S. 366
  2. Dorr, S. 9.
  3. Francillon, S. 367f.
  4. Francillon, S. 369.
  5. Dorr, S. 14ff.
  6. Archivlink (Memento vom 22. Dezember 2010 im Internet Archive) abgerufen am 20. Mai 2023
  7. http://www.daveswarbirds.com/usplanes/aircraft/destroyr.htm
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