Donau-Isar-Express

Der Donau-Isar-Express, kurz DIX, ist eine Regional-Express-Linie in Bayern, die die Stadt München über Landshut und Plattling mit Passau verbindet. Die im Dezember 2009 eingeführte Linie wird von der DB Regio Bayern betrieben und überwiegend mit vier- und fünfteiligen Triebzügen des Typs Alstom Coradia Continental (DB-Baureihe 440) bedient. Mit dem Fahrplanwechsel 2020 erhielt der Donau-Isar-Express die Linienbezeichnung RE 3.

Donau-Isar-Express
Donau-Isar-Express bei Vilshofen
Donau-Isar-Express bei Vilshofen
Kursbuchstrecke (DB):931
Streckenlänge:191 km
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Verlauf
0 München Hbf
10 München-Moosach (einzelne Züge)
41 Freising
58 Moosburg
76 Landshut Hbf
94 Wörth (Isar)
105 Dingolfing
121 Landau (Isar)
129 Wallersdorf
139 Plattling
154 Osterhofen (Niederbay)
170 Vilshofen (Niederbay)
191 Passau Hbf

Verkehrsangebot

Der Donau-Isar-Express verkehrt seit dem 13. Dezember 2009 auf der DB-Kursbuchstrecke 931. Zwischen München und Landshut wird die Bahnstrecke München–Regensburg genutzt, zwischen Landshut und Plattling die Bahnstrecke Landshut–Plattling, zwischen Plattling und Passau die Bahnstrecke Passau–Regensburg.

Er löst zwei Linien ab. Auch vor der Inbetriebnahme des Donau-Isar-Express verkehrten beschleunigte Regionalzüge zwischen München und Passau; allerdings nur im Zweistundentakt. Die Bahnhöfe Marzling, Langenbach, Bruckberg, Gündlkofen (zwischen Freising und Landshut), Wörth an der Isar, Wallersdorf und Otzing (zwischen Landshut und Plattling) wurden nicht bedient. Dies tat die in der anderen Stunde verkehrende Regionalbahn, die in Plattling endete. Von München nach Passau benötigte man mit diesem Zug, infolgedessen in Plattling umgestiegen werden musste, in 2¾ Stunden; ohne Umstieg gelten die heutigen Fahrtdauern von etwa 2¼ Stunden.

Mit der Einführung des stündlich verkehrenden Donau-Isar-Express änderte sich das Angebot. Regionalbahnen gab es vorerst keine mehr zwischen Landshut und Passau. Jeder zweite Zug hielt zusätzlich in Wörth an der Isar und Wallersdorf; ab 2018 wurden auch diese Bahnhöfe von allen Zügen angefahren. Der Bahnhof Otzing wurde mit Inbetriebnahme des Donau-Isar-Express geschlossen. Die Halte südlich von Landshut, die nicht vom früheren Regionalexpress bedient wurden, werden von einer stündlich verkehrenden Regionalbahn RB 33 Freising – Landshut und nicht vom Donau-Isar-Express angefahren, wobei einzelne Züge bis zum Hauptbahnhof in München verkehren und von Freising aus einer bis Plattling verlängert wird.

Die Züge zwischen München Hbf und Passau Hbf verkehren täglich im Stundentakt von etwa morgens 5 Uhr bis abends 23 Uhr. Reguläre Zwischenhalte sind in Freising, Moosburg, Landshut Hbf, Wörth an der Isar, Dingolfing, Landau an der Isar, Wallersdorf, Plattling, Osterhofen (Niederbay) und Vilshofen (Niederbay). Zur nachmittäglichen Hauptverkehrszeit hält ein Zugpaar zusätzlich in München-Moosach.

Für die rund 191 Kilometer lange Strecke benötigen die Züge durchschnittlich 2 Stunden und 13 Minuten. Die Abfahrtszeiten in München Hbf (Minute 24) und Passau Hbf (Minute 26) sind jeweils kurz vor der halben Stunde, die Ankunft dementsprechend kurz nach der halben Stunde. Wenn aus Richtung Wien ein ICE über Passau und Nürnberg fährt, findet die Abfahrt in Passau um sieben Minuten früher als in den anderen Stunden statt. Die notwendige Zugkreuzung auf der eingleisigen Strecke zwischen Landshut und Plattling findet planmäßig am Bahnhof Wörth an der Isar statt. Ansonsten kreuzen sich die Züge zur vollen Stunde in Moosburg und Plattling.

Fahrzeuge

Auf der Strecke kommen elektrische Triebzüge des Typs Alstom Coradia Continental (DB-Baureihe 440), ausgeführt als Gliederzug mit Jakobs-Drehgestellen, zum Einsatz. Im Zuge der Einführung des Donau-Isar-Express wurden sechs vierteilige Züge (440 043–440 048) mit einer Länge von 71 Metern und 233 Sitzplätzen, davon zwölf in der ersten Klasse, sowie sechs fünfteilige Fahrzeuge (440 201–440 206) mit einer Länge von 87 Metern und 290 Sitzplätzen, davon 24 in der ersten Klasse, beschafft. Zur Hauptverkehrszeit werden zwischen München und Landshut bis zu drei Züge gekuppelt, um den großen Fahrgastandrang bewältigen zu können. Jeder der zwölf Züge des Donau-Isar-Express sollte mit einem Namen der bedienten Halte benannt werden, dies geschah jedoch nur teilweise. Bislang hat der Zug 440 203 den Namen „Passau – Leben an drei Flüssen“ erhalten, der Zug 440 044 den Namen „Plattling – Nibelungenstadt“. Weitere Fahrzeuge wurden inzwischen auf die Namen „Wallersdorf“ (440 048), „Landau a.d. Isar“ (440 206), „Moosburg a.d. Isar“ (440 202) und „Landshut“ (440 204) getauft.

Nach Verzögerungen bei der Auslieferung der Fahrzeuge kamen im Zeitraum von der Betriebsaufnahme im Dezember 2009 bis Juni 2010 Züge aus n-Wagen bzw. Doppelstockwagen und Lokomotiven der DB-Baureihe 111 zum Einsatz. Auf Weisung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) verkehrt seit 2013 montags bis freitags zur Hauptverkehrszeit ein Zugpaar aus sechs Doppelstockwagen, Baujahr 1997, und je einer E-Lok der Baureihe 111 an beiden Enden. Seit der Elektrifizierung der Allgäustrecken zwischen München und Lindau verkehren zwischen München und Buchloe Regionalbahnen im Stundentakt, wofür manche der vormals auf den DIX Züge der Baureihe 440 im Zugverkehr verwendet werden. Seitdem kommen auf dem DIX verstärkt Doppelstockwagen, gezogen oder geschoben von einer Elektrolokomotive der Baureihe 146 oder einer oder zwei Loks der Baureihe 111, zum Einsatz.

Geschichte

Mit dem Donau-Isar-Express wurde zur Betriebsaufnahme im Dezember 2009 erstmals eine stündliche Direktverbindung von Passau nach München angeboten. Dies bedeutete eine Steigerung der Verkehrsleistung auf dieser Strecke um rund 25 Prozent auf ca. 2,6 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Auf der Strecke zwischen Landshut und Plattling ist der Donau-Isar-Express seit 2009 die einzige Verbindung im Personenverkehr. Im Zuge der Betriebsaufnahme wurde der Haltepunkt in Otzing stillgelegt; der Bahnhof Plattling erhielt dadurch die Funktion eines Vollknotens mit optimalen Anschlüssen in alle Richtungen.[1]

In den ersten fünf Jahren nach der Betriebsaufnahme steigerten sich die Fahrgastzahlen des Donau-Isar-Express um rund 25 Prozent. Den damit einhergehenden Kapazitätsproblemen wurde unter anderem durch eine Optimierung der Zugumläufe begegnet, sodass zur Hauptverkehrszeit eine höhere Sitzplatzkapazität zur Verfügung steht. Außerdem werden seit 2013 – wie bereits im ersten halben Jahr nach der Betriebsaufnahme – wieder Züge aus E-Loks der Baureihe 111 und sechs Doppelstockwagen eingesetzt. Zur Steigerung des Freizeitverkehrs führte DB Regio Bayern im Jahr 2014 das „Regio-Ticket Donau-Isar“ ein, das ausschließlich im Nahverkehr auf der Relation München–Landshut–Plattling–Passau gültig ist.[2]

Der Donau-Isar-Express rangierte im Qualitätsranking der BEG im Jahr 2013 auf Platz 12 von 15, im Jahr 2019 auf Platz 18 von 31.[3] Die Pünktlichkeit (Verspätung von weniger als sechs Minuten) des DIX lag im Januar 2013 bei rund 94 Prozent, im Oktober 2013 nur mehr bei 90,4 Prozent. Im Jahr 2018 betrug die Pünktlichkeit 90,1 Prozent.[4]

Zukunft

Ende 2019 wurden die Nahverkehrsleistungen im Netz Donau-Isar für den Zeitraum zwischen Dezember 2024 und Dezember 2036 von der BEG neu ausgeschrieben. Dabei sollen neben der heutigen Strecke des Donau-Isar-Express auch folgende Relationen bedient werden:[5]

  • RE 22 Flughafen München – Freising – Landshut – Regensburg (heute: Überregionaler Flughafen-Express, kurz ÜFEX)
  • Regional-Express München–Freising–Landshut–Plattling/Regensburg (nur zur Hauptverkehrszeit)
  • RB 33 (München–)Freising–Landshut (nur bis zur Betriebsaufnahme der Zweiten Stammstrecke der S-Bahn München, Planung für Öffnung 2028 wurden aber hinfällig)

Mit dem neuen Verkehrsvertrag soll der Einsatz von barrierefreien und klimatisierten Neufahrzeugen einhergehen.[6]

Den Vergabezuschlag für den Verkehrsvertrag erhielt im Oktober 2020 DB Regio. DB Regio wird 25 Züge des Typs Siemens Desiro HC beschaffen. Diese sollen ab Dezember 2024 auf dem RE 3 München – Passau (DIX) und der RB 33 Freising – Landshut verkehren. Auf den beiden Linien werden vierteilige Triebzüge mit einstöckigen Endwagen und zwei doppelstöckigen Mittelwagen mit insgesamt 370 Sitzplätzen verkehren. Bis zu drei solcher Garnituren können zwischen München und Landshut gekuppelt verkehren.[7] Auf dem RE 22 (ÜFEX) sollen Triebzüge vom Typ Siemens Mireo zum Einsatz kommen, die den Bahntunnel am Flughafen München befahren können.

Siehe auch

Commons: Donau-Isar-Express – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ausschreibung des Schienenverkehrs auf der Strecke München - Passau – Huber: "Deutliche Verbesserung des Schienenverkehrs nach Passau". Online auf www.pro-bahn.de; abgerufen am 4. Mai 2020.
  2. Die Bahn lobt ihren „Donau-Isar-Express“. Online auf www.runschau24.de; abgerufen am 4. Mai 2020.
  3. Qualitätsranking@1@2Vorlage:Toter Link/beg.bahnland-bayern.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Online auf beg.bahnland-bayern.de; abgerufen am 4. Mai 2020.
  4. Pünktlichkeit (Memento des Originals vom 16. April 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/beg.bahnland-bayern.de. Online auf beg.bahnland-bayern.de; abgerufen am 4. Mai 2020.
  5. Regionalverkehre im Netz Donau-Isar ausgeschrieben – Einsatz von Neufahrzeugen ab 2024 (Memento des Originals vom 26. August 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bahnblogstelle.net. Online auf bahnblogstelle.net; abgerufen am 4. Mai 2020.
  6. Ausschreibung für Donau-Isar-Netz und Flughafenexpress. Online auf www.la-rundschau.de; abgerufen am 4. Mai 2020.
  7. Vergabeverfahren Donau-Isar. Abgerufen am 12. Oktober 2020.
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