Donat GR
Donat (deutsch und bis 2002 offiziell Donath) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Muntogna da Schons der Region Viamala des Schweizer Kantons Graubünden.
GR ist das Kürzel für den Kanton Graubünden in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Donat zu vermeiden. |
Donat GR | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Graubünden (GR) | |
Region: | Viamala | |
Politische Gemeinde: | Muntogna da Schons | |
Postleitzahl: | 7433 | |
frühere BFS-Nr.: | 3705 | |
Koordinaten: | 752472 / 166118 | |
Höhe: | 1037 m ü. M. | |
Fläche: | 4,54 km² | |
Einwohner: | 203 (31. Dezember 2020) | |
Einwohnerdichte: | 45 Einw. pro km² | |
Donat GR | ||
Karte | ||
Geografie
Das Dorf liegt am Fusse des Schamserbergs auf der linken Seite des Hinterrheins. Donat ist der tiefstgelegene Ort der Gemeinde Muntogna da Schons. Die Siedlung befindet sich am oberen Ende einer leicht abfallenden, gegen Osten orientierten Terrasse.
Geschichte
Als 1926 die Verbindungsstrasse nach Wergenstein gebaut wurde, entdeckten Arbeiter in der Nähe der Valtschielbrücke zwei Bronzeartefakte, ein bearbeitetes Steinobjekt und menschliche Skelettreste. 1927/28 nahm Walo Burkart weitere Grabungen vor. Im Umkreis wurden vier Grabbeigaben gefunden: ein Bronzebeil, ein Bronzedolch, eine bronzene Nadelspitze und ein geschliffener Gegenstand aus Stein. 1961 wurden bei der Verbreiterung der Strasse fünf weitere Bestattungen in Steinkisten entdeckt. Es handelte sich um eine Doppelbestattung von Erwachsenen, ein Kinderdoppelgrab und eine Erwachsenen-Einzelbestattung. Grabbeigaben – zwei bronzene Nadeln – lassen eine Datierung auf das Ende der Frühbronzezeit zu. Nach der Auswertung wurden die Gräber wieder zugeschüttet.
Bis 2003 war Donath unter dem deutschen Namen eine selbstständige politische Gemeinde im Bezirk Hinterrhein. 2003 fusionierte Donath mit der Gemeinde Patzen-Fardün zur neuen Gemeinde Donat.[1] Gleichzeitig mit der Fusion wurden auch die Ortsnamen der heutigen romanischen Schreibweise angepasst: Der Ortsname Donath wurde zu Donat, Patzen zu Pazen und Fardün zu Farden.[2] Pazen-Farden zählte damals 78 und Donat 156 Einwohner. Die vorübergehend bestehende Gemeinde Donat hatte bei der Vereinigung also 234 Einwohner und war damit immer noch sehr klein.
Seit 2021 gehört das Gebiet der Dörfer Donat, Farden und Pazen mit Casti-Wergenstein, Lohn und Mathon zur Gemeinde Muntogna da Schons.[3]
Wappen
In Silber (Weiss) ein aufrechter roter Greif (Löwengreif) mit von rot und schwarz gespaltenem Flug und schwarzen Fängen, im rechten Fang ein blaues Schwert mit goldenem Griff haltend. Übernahme des Wappenmotivs der Familie Marchion, die in der Dorfgeschichte eine bedeutende Rolle gespielt hat.[4]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung[1] | ||||||||||||
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Jahr | 1835 | 1850 | 1900 | 1950 | 1980 | 1990 | 2000 | 2005 | 2010 | 2020 | ||
Einwohner | 167 | 188 | 128 | 118 | 175 | 171 | 197 | 229 | 209 | 203 |
Sprachen
Ursprünglich sprachen die Bewohner der Gemeinden Sutselvisch, eine bündnerromanische Mundart. Noch 1880 waren die Gemeinden nahezu einsprachig. 1910 sprachen immer noch 85 % respektive 88 % romanisch. Bis zum Zweiten Weltkrieg änderte sich daran wenig, noch 1970 waren 144 der 169 Einwohner Rätoromanen. Während in Donat die Mehrheit der Bevölkerung heute romanisch spricht, hatte die ehemalige Gemeinde Patzen-Fardün im Jahr 2000 erstmals eine deutschsprachige Mehrheit.
Sprachen in Donat (ehemalige politische Gemeinde bis 2002) | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 24 | 18,90 % | 30 | 25,64 % | 48 | 36,09 % |
Rätoromanisch | 101 | 79,53 % | 85 | 72,65 % | 75 | 56,39 % |
Einwohner | 127 | 100 % | 117 | 100 % | 133 | 100 % |
Sprachen in Patzen-Fardün (ehemalige politische Gemeinde bis 2002) | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 8 | 16,67 % | 20 | 37,04 % | 33 | 51,56 % |
Rätoromanisch | 40 | 83,33 % | 34 | 62,96 % | 31 | 48,44 % |
Einwohner | 48 | 100 % | 54 | 100 % | 64 | 100 % |
Deutsch und Romanisch sind beide offizielle Behördensprachen.
Nationalität
Von den Ende 2005 in der Gemeinde Donat wohnhaften 229 Personen waren 215 Schweizer Staatsangehörige.
Sehenswürdigkeiten
Unter Denkmalschutz stehen die Donater Kirche, die Kirche Pazen-Farden sowie die Valtschielbrücke des Ingenieurs Robert Maillart.
Literatur
- Jürg Simonett: Donat. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 22. Juli 2021.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Muntogna da Schons
- Donat GR auf der Plattform ETHorama
- Donat Tourismus auf graubuenden.ch
- Donath auf eLexikon.ch.
Einzelnachweise
- Jürg Simonett: Donat. In: Historisches Lexikon der Schweiz HLS. 22. Juli 2021 (hls-dhs-dss.ch).
- Angekündigte Änderungen 2020. In: Amtliches Gemeindeverzeichnis der Schweiz. 17. September 2020, abgerufen am 27. Februar 2022.
- Regierung erlässt Botschaft für den Zusammenschluss der Gemeinden am Schamserberg. Standenskanzlei Graubünden, 23. September 2020, abgerufen am 27. Februar 2022.
- stiftungswf.ch: Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen, Zusammenschlüsse und Verselbständigungen von Gemeinden – Donat GRR, Zugriff am 18. Januar 2010