Dolchnasenhai
Der Dolchnasenhai (Carcharhinus oxyrhynchus, Synonym: Isogomphodon oxyrhynchus) ist ein im westlichen Atlantik endemisch vorkommender Vertreter der Gattung Carcharhinus innerhalb der Requiemhaie (Carcharhinidae).[1]
Dolchnasenhai | ||||||||||||
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Feuchtpräparat eines Dolchnasenhais im Naturkundemuseum von Leiden | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Carcharhinus oxyrhynchus | ||||||||||||
(Valenciennes in Müller u. Henle, 1839) |
Aussehen und Merkmale
Der Dolchnasenhai ist gekennzeichnet durch seine lang und spitz ausgezogene Schnauze sowie das aus schlanken und spitzen Zähnen bestehende Gebiss. Diese haben im Ober- und im Unterkiefer dieselbe Gestalt und sind mit bis zu 60 Zähnen viel zahlreicher als bei allen anderen Vertretern der Requiemhaie. Die Schneiden sind fein gesägt. Er ist einförmig grau mit einer helleren Unterseite und erreicht eine Maximalgröße von etwa 1,50 Metern.
Lebensweise
Der Dolchnasenhai ist spezialisiert auf den Fang von kleinen Schwarmfischen. Seine Zähne bilden eine Fangreuse, die zum Packen dieser Beute optimal genutzt werden kann. Die Jungtiere kommen lebend zur Welt und sind bei der Geburt etwa 40 Zentimeter lang.
Verbreitung
Verbreitet ist der Dolchnasenhai in den tropischen Gewässern des Westatlantik zwischen Trinidad und Guinea sowie vor der Küste Nordbrasiliens.
Systematik
Der Dolchnasenhai wurde 1839 durch den französischen Zoologen Achille Valenciennes unter der Bezeichnung Carcharias oxyrhynchus erstmals wissenschaftlich beschrieben.[2] 1862 führte der US-amerikanische Ichthyologe Theodore Nicholas Gill die Gattung Isogomphodon ein, mit dem Dolchnasenhai als einziger Art. 2023 wurde er schließlich durch ein Team brasilianischer Wissenschaftler in die artenreiche Requiemhaigattung Carcharhinus überführt, da sich in einer Untersuchung zur genauen systematischen Stellung der Art herausgestellte, dass der Dolchnasenhai mit dem Atlantischen Zwerghai (Carcharhinus porosus) nah verwandt ist. Beide Arten zusammen gehören zu einer Klade, die die Schwestergruppe einer Klade ist, zu der auch der Blauhai (Carcharhinus glauca) gehört, der ebenfalls in die Gattung Carcharhinus überführt wurde. Dolchnasenhai und Atlantischer Zwerghai trennten sich im Miozän vor etwa 16 Millionen Jahren während einer Phase der Eintrübung und intensiven Sedimentablagerung in den nordostsüdamerikanischen Küstengewässer durch die Amazonasmündung voneinander.[1]
Gefährdung
Die Population des Dolchnasenhais ist in den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen. Aufgrund der langsamen Fortpflanzungsrate und weil dieser Hai immer wieder als Beifang in Stellnetzen landet, gilt die Art als vom Aussterben bedroht (critically endangered).[3]
Einzelnachweise
- Luis Fernando da Silva, Rodrigues-Filho, Paula da Costa Nogueira, Davidson Sodré, José Rafael da Silva Leal, Jorge Luiz Silva Nunes, Getulio Rincon, Rosangela Paula Teixeira Lessa, Iracilda Sampaio, Marcelo Vallinoto, Jonathan S. Ready und João Bráullio Luna Sales (2023): Evolutionary History and Taxonomic Reclassification of the Critically Endangered Daggernose Shark, a Species Endemic to the Western Atlantic. Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research, 2023: 4798805, S. 1–16. doi: 10.1155/2023/4798805.
- Johannes Müller u. Jakob Henle: Systematische Beschreibung der Plagiostomen. Veit, Berlin, doi:10.5962/bhl.title.6906
- Isogomphodon oxyrhynchus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2020. Eingestellt von: Lessa, R., Charvet-Almeida, P., Santana, F.M. & Almeida, Z., 2019. Abgerufen am 9. April 2023..
Literatur
- Kuno Sch. Steuben: Die Haie der Sieben Meere: Arten, Lebensweise und sportlicher Fang. Parey, Berlin 1989; Seite 101. ISBN 3-490-44314-4
Weblinks
- Dolchnasenhai auf Fishbase.org (englisch)
- Isogomphodon oxyrhynchus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Lessa, R., Charvet-Almeida, P., Santana, F.M. & Almeida, Z., 2006. Abgerufen am 16. Oktober 2018.