BID-Bereich
Die verwandten Bereiche der Bibliotheks-, Informations- und Dokumentationswissenschaft (BID) beschäftigen sich alle im weitesten Sinne mit Information und Wissen. In der Dokumentationswissenschaft geht es vor allem um die Sammlung und Verarbeitung von Informationen zu deren Auffindbarmachung. Auch die Bibliothekswissenschaft widmet sich dieser Aufgabe, jedoch bereitet sie die Ergebnisse für die Nutzung in Bibliotheken auf. Das vielfältige Themenspektrum der Informationswissenschaft beinhaltet einen Schwerpunkt auf der allgemeinen Analyse von Informationsprozessen und weist eine größere Nähe zur Informatik auf als die anderen beiden Disziplinen. Während sich unter anderem im englischsprachigen Ausland die Library and Information Science[1] eher als zusammenhängendes Sachgebiet versteht, ist in Deutschland noch immer eine Trennung in diese drei Bereiche festzustellen.
Weitere im Informationsbereich tätige Einrichtungen sind Nachrichten- und Presseagenturen und die Presse. Anstatt für die Informationssuche selbst diese Einrichtungen in Anspruch zu nehmen, kann man auch durch einen so genannten Informationsbroker oder Pressedienste suchen lassen.
Einrichtungen des BID-Bereiches
- Archive
- Beratungsstellen und Informationsdienste (z. B. Verbraucherberatung und Statistisches Bundesamt)
- Bibliotheken
- Fachinformationseinrichtungen
- Museen
Viele Facheinrichtungen unterhalten gleichzeitig Dokumentationszentrum, Bibliothek und Archiv und bieten ihre Bibliographien als Datenbank an.
Ob es zu einem Thema ein eigenes Dokumentationszentrum gibt, hängt vor allem davon ab, ob sich ein Geldgeber dafür findet. Dies wiederum wird u. a. von der wissenschaftlichen Relevanz des Themas und der Möglichkeit einer Abgrenzung gegenüber anderen Disziplinen bestimmt.
Vereinigungen
Vereinigungen aus dem Bibliothekarischen Bereich sind unter Bibliothekarische Vereinigungen zusammengefasst.
Die Deutsche Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis e. V. (DGI, bis 1999 DGD)[2] ist eine Interessenvereinigung von Berufstätigen und Wissenschaftlern im Bereich Informations- und Dokumentationswissenschaft. Vergleichbare Vereinigungen sind die Österreichische Gesellschaft für Dokumentation und Information[3] (ÖGDI) und die Schweizerische Vereinigung für Dokumentation[4] (SVD/ASD).
Darüber hinaus gibt es Fachgesellschaften im Bereich der Informations- und Bibliothekswissenschaft und in verwandten Fachdisziplinen, z. B.:
- Gesellschaft für Klassifikation
- Informationszentrum für Terminologie (INFOTERM,[5] Österreich)
Studium und Lehre
Das Fach Bibliotheks- und Informationswissenschaft wird an deutschen Universitäten gelehrt und beforscht. Aktuell existieren an sieben Universitäten insgesamt zwölf Lehrstühle. Aufgrund der geringen Anzahl an Standorten und Lehrstühlen gilt die Bibliotheks- und Informationswissenschaft in der deutschen Hochschulpolitik als Kleines Fach.[6]
Das Fach ist an folgenden Universitäten vertreten:
- Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- Humboldt-Universität zu Berlin
- Technische Universität Ilmenau
- Universität Hildesheim
- Universität Konstanz
- Universität Regensburg
- Universität Ulm
- Universität des Saarlandes
Eine Auflistung von Studiengängen aus dem BID-Bereich findet sich beispielsweise unter folgender Adresse:
Siehe auch
Einzelnachweise
- Library and Information Science in der englischsprachigen Wikipedia
- dgd.de
- oegdi.at
- svd-asd.org
- Institute of Information Management (IIM) at the Cologne University of Applied Sciences (Version aus dem Internetarchiv).
- Arbeitsstelle Kleine Fächer: Bibliotheks- und Informationswissenschaft auf dem Portal Kleine Fächer. Abgerufen am 10. Juni 2023.