Editha Moser

Editha „Ditha“ Moser (* 12. April 1883 in Wien; † 3. November 1969 in Gumpoldskirchen bei Mödling) war eine österreichische Grafikerin. 1905 heiratete sie Koloman Moser (1868–1918), 1919 Adolf Hauska (1881–1929).

Leben

Editha Mautner von Markhof war eines von zehn Kindern des Industriellen Carl Ferdinand Mautner von Markhof[1](1834–1896 Suizid) und die jüngste von drei Töchtern aus dessen zweiter Ehe mit Editha geb. Sunstenau von Schützenthal (1846–1918). Ihre älteren Schwestern waren Hertha Anna (1879–1970), später mit Gustav Jäger (1865–1938) verheiratet und Magda (1881–1944), die später den Lehrer und Hotelier Alois Grasmayr (1876–1955) heiratete.

Grab von Dithas 2. Familie (Hauska) auf dem Hietzinger Friedhof
Moser-Grab auf dem Hietzinger Friedhof

Sie studierte Architektur in der Klasse von Josef Hoffmann an der Kunstgewerbeschule Wien von 1902 bis 1905, im Atelier für Kunstweberei und Restaurierung bei Leopoldine Guttmann und in der Zeichenklasse von Carl Otto Czeschka sowie Schrift und Heraldik bei Rudolf von Larisch. Seit 1903 kannte sie Koloman Moser. Sie heirateten am 1. Juli 1905. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne hervor: Karl (Carl) Moser (* 21. August 1906; † 26. Februar 1976) und Dietrich (* 1. Juli 1909; † 21. Juni 1925). Ditha Moser wurde als Grafikerin bekannt mit dem Schwerpunkt der Gestaltung von Kalendern und Spielkarten. Berühmt wurden unter anderem ihr Tarock- und ihr Whist-Deck. Nach dem Tod ihres Mannes Koloman Moser am 18. Oktober 1918, der auf dem Hietzinger Friedhof (Grablage 16–14D) begraben wurde, war sie nicht mehr künstlerisch tätig.

Am 23. Februar 1919 heiratete die verwitwete Ditha Moser den Ingenieur Adolf Hauska (1881–1929)[2], denn sie war schwanger geworden. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor: Editha (* 18. September 1919; † 9. April 1920[3]), Theodor (* 28. November 1920; † 10. Januar 1921[4]) und Adolf (1922–1945[5]).

Die beiden früh verstorbenen Kleinkinder wurden ebenfalls auf dem Hietzinger Friedhof (Grablage 49–23) beigesetzt, in einem Grab, wo wenige Jahre später der am 20. Mai 1929 verstorbene Adolf Hauska mit 47 Jahren bestattet wurde.[6] Nach dem Tod ihres zweiten Ehemannes 1929 war der jüngste Sohn erst 8 Jahre alt.

Ditha Moser selbst starb am 3. November 1969 mit 86 Jahren in Gumpoldskirchen südlich von Mödling. Sie fand ihre letzte Ruhe im Grab ihres ersten Ehemannes Koloman Moser und ihres zweiten Sohnes Dietrich (1909–1925). Dort wurden später ihr auch erster Sohn Karl (1906–1976) und dessen Ehefrau Maria Johanna (1910–1984) mit ihrem Sohn Wolfgang Julius Koloman Moser (1932–1984) beigesetzt. Noch zu ihren Lebzeiten starb auch ihr fünftes Kind. Der Sohn Adolf Hauska (1922–1945) fiel in Ostpreußen und ist dort vermisst.

Alois Grasmayr (1876–1955), der 1913 Dithas ältere Schwester Magda (1881–1944) geheiratet hatte, beschrieb in seiner Autobiographie „Vom Reichtum der Armut“ indirekt Adolf Hauska als „schmarotzenden Ehemann“.[7][8]

Literatur

  • Koloman Moser 1868–1918. Katalog Ausstellung 2007. Leopold-Museum, Wien 2007.

Einzelnachweise

  1. https://www.dynastiemautnermarkhof.com/res/uploads/2017/06/02-CarlFerdinand4.pdf
  2. Matrikel Purkersdorf – Trauungsbuch
  3. gestorben an einer Lungenentzündung
  4. gestorben an einem "Stimmritzenkrampf"
  5. vermisst in Ostpreußen
  6. Adolf Hauska war 1919 als Ingenieur tätig in der Firma "Adolf und Anton Hauska – Elektromaschinenbau" (in der X. Knöllgasse 31 – lt. Wiener Adressbuch "Lehmann", 1920). Als „Fabrikant“ war er danach beteiligt an der Firma „Adolf Hauska & Brüder Janda Lederwaren und Reiserequisiten–Fabrik“ ebenfalls in der X. Knöllgasse 31. Sie wurde später in „Adolf Hauska & Anton Maderer“ umfirmiert. Er starb am 20. Mai 1929 kurz vor seinem 48. Geburtstag im Krankenhaus Lainz an einer Lungenentzündung. Als Anschrift ist im Sterbebuch seine Adresse mit XV. Holochergasse 38 eingetragen. Er wurde dort als „Gelegenheitsarbeiter“ bezeichnet. Weder in den zeitgenössischen Wiener Zeitungen noch im Wiener Adressbuch „Lehmann“ ist Adolf Hauska als Cafétier oder Kaffehausbesitzer zu finden.
  7. Alois Grasmayr „Vom Reichtum der Armut. Eine Autobiographie“. Verlag der Salzburger Druckerei, Salzburg 1990.
  8. Seite 148: „Ein ganzes Buch könnte ich allein über die wilden Machenschaften, die sich rund um Besitz und Erbe einer sehr nahen Verwandten meiner Frau abspielten, vom Kommen und Gehen schmarotzender Ehemänner und Dienstboten, bis schließlich die ehemals so wohlhabende Frau mit ihrem Sohn zurückblieb, ausgeplündert bis auf das, was sie am Leibe trugen.“
  9. https://www.dynastiemautnermarkhof.com/de/blog/ditha-moser-geborene-editha-mautner-von-markhof/
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