Diphenylarsincyanid

Diphenylarsincyanid, auch CLARK 2 (Cyanid-Arsen-Kampfstoff) genannt, wurde 1918 von G. Sturniolo und G. Bellinzoni[5] entwickelt und bereits kurze Zeit später wie das verwandte Clark 1 (Diphenylarsinchlorid) im Ersten Weltkrieg eingesetzt. Eine weitere verwandte Verbindung ist das Clark 3 (Diphenylaminarsincyanid).

Strukturformel
Allgemeines
Name Diphenylarsincyanid
Andere Namen
  • Diphenylarsancarbonitril
  • Blaukreuz (mehrdeutig)
  • Clark 2
Summenformel C13H10AsN
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 23525-22-6
EG-Nummer 245-716-6
ECHA-InfoCard 100.041.545
PubChem 64506
ChemSpider 58070
Wikidata Q412580
Eigenschaften
Molare Masse 255,14 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,45 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

30–35 °C[1]

Siedepunkt

290–350 °C[1]

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[4]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 330310300410
EUH: 032
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung

Diphenylarsincyanid kann durch Umsetzung von Diphenylarsinchlorid mit Natriumcyanid gewonnen werden.[2]

Eigenschaften

Der Stoff bildet farblose, knoblauchartig oder nach bitteren Mandeln riechende, schwer flüchtige Kristalle und verursacht Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen. Es greift Augen, Haut und Atemtrakt stark an. Spätfolgen sind zum Beispiel Lungenödeme.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Haas, R. et al. (1998): Chemisch-analytische Untersuchung von Arsenkampfstoffen und ihren Metaboliten. UWSF – Z Umweltchem Ökotox; 10, 289–293; PDF (freier Volltextzugriff)

Einzelnachweise

  1. RÖMPP Lexikon Chemie, 10. Auflage, 1996-1999, Band 2: Cm - G. Thieme, 2014, ISBN 978-3-13-199981-8, S. 121 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Ferdinand Flury, Franz Zernik: Schädliche Gase. Springer Berlin Heidelberg, 1969, ISBN 978-3-642-49863-3, S. 191 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter die Gruppeneinträge zu arsenic compounds, with the exception of those specified elsewhere in this Annex und salts of hydrogen cyanide with the exception of complex cyanides such as ferrocyanides, ferricyanides and mercuric oxycyanide and those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 18. März 2017. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Eintrag zu Blausäuresalze in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Februar 2016. (JavaScript erforderlich)
  5. Sturniolo, G. und Bellinzoni, G. (1919); Bull. chim. pharm., 58, 409–410.
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