Dioptrik

Dioptrik (früher Anaklastik[1]) ist das Teilgebiet der Optik, das sich mit lichtbrechenden Systemen beschäftigt. Es grenzt sich ab von der Katoptrik, die sich mit spiegelnden Systemen befasst.[2] Die griechisch-lateinische Form „Dioptrice“ ist der Titel eines bedeutenden Werks von Johannes Kepler über das Fachgebiet. Der Begriff lässt sich auf altgriechisch διόπτρα dióptra zurückführen, womit ein antikes optisches Gerät zur Höhenmessung bezeichnet wurde.[3]

In der Lichtmikroskopie werden Kondensoren, die aus Glaslinsen bestehen, als dioptrisch bezeichnet, um sie von katoptrischen abzugrenzen, die aus Spiegeln bestehen. Dioptrische Kondensoren sind also der Normalfall.[4] Allvar Gullstrand erhielt 1911 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin „für seine Arbeiten über die Dioptrik des Auges“.

Ein katadioptrisches System, zum Beispiel ein katadioptrisches Teleskop, hat sowohl reflektierende (katoptrische) als auch brechende (dioptrische) Elemente.[2] Weitere Beispiele sind Spiegellinsenobjektive und Katadioptrische Dialyte.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Meyers Großes Konversations-Lexikon: „Dióptrik“.
  2. Eugene Hecht: Optik. 5. Auflage. Oldenbourg Verlag, München 2009, ISBN 978-3-486-58861-3, S. 298, 369 (englisch: Optics. 4th edition. Übersetzt von Anna Schleitzer).
  3. Wolfgang Pfeifer et al.: Dioptrik. In: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. Digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache. 1993 (Online-Ansicht [abgerufen am 7. Juli 2023]).
  4. Heinz Appelt: Einführung in die mikroskopischen Untersuchungsmethoden. 4. Auflage. Akademische Verlagsgesellschaft Geest & Portig KG, Leipzig 1959, S. 106 f.
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