Dilbat
Dilbat (heute Tell ed-Duleym) war eine sumerische Kleinstadt südöstlich von Babylon am östlichen Euphratufer. Im Stadtzentrum stand die Zikkurat der Uraš, einer Erd-Göttin, die auch im Gilgameš-Epos Erwähnung fand.
Die Gründung Dilbats fällt in die zweite Phase des Frühdynastikums, etwa um 2700 v. Chr. Die Siedlung wurde dann mindestens in der Zeit des Reiches von Akkad, große Teile des zweiten Jahrtausends v. Chr., in der Zeit der Sassaniden und in frühislamischer Zeit bewohnt. Dilbat war vor allem als Produktionsstätte landwirtschaftlicher Produkte, insbesondere Weizen, bedeutsam.
Der Fundort besteht aus zwei Tells, wobei der westliche die Überreste aus dem ersten vorchristlichen Jahrtausend und später enthält und ein größerer östlicher aus den Überresten früherer Epochen besteht. Ausgrabungen fanden zunächst unter Leitung Hormuzd Rassams statt, der unter anderem einige Tontafeln mit neubabylonischer Schrift entdeckte. Ende der 1980er Jahre arbeitete das University of Chicago Oriental Institute in Dilbat. Heute ist Dilbat vor allem für seine Tontafeln bekannt, die bei immer noch stattfindenden illegalen Raubgrabungen gefunden werden und auf den Schwarzmarkt gelangen.