Dieter Kindlmann

Dieter Kindlmann (* 3. Juni 1982 in Sonthofen) ist ein ehemaliger deutscher Tennisspieler und -coach.

Dieter Kindlmann Tennisspieler
Dieter Kindlmann
Dieter Kindlmann 2020 in Melbourne
Spitzname: Didi
Nation: Deutschland Deutschland
Geburtstag: 3. Juni 1982
Größe: 183 cm
Gewicht: 71 kg
1. Profisaison: 2001
Rücktritt: 2012
Spielhand: Rechts
Trainer: Stefan Eriksson
Preisgeld: 381.485 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 1:11
Höchste Platzierung: 130 (26. Juli 2004)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 0:0
Höchste Platzierung: 317 (5. Juli 2010)
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Leben und Karriere

Dieter Kindlmann spielte ab 1999 Future-Turniere und seit 2001 Challenger-Turniere. 2002 gelang ihm in Thessaloniki der erste Titelgewinn bei einem Future-Turnier. Er beendet das Jahr auf Rang 310 der Weltrangliste. Im Jahr 2003 konnte Kindlmann bei den Challenger-Turnieren in Aschaffenburg und Belgaum das Finale erreichen, und dabei in Aschaffenburg seinen ersten Challenger-Titel gewinnen.

Im April 2004 konnte sich Kindlmann in München erstmals für das Hauptfeld eines ATP-Turniers qualifizieren, verlor jedoch in der ersten Runde gegen Vincent Spadea. Im Mai nahm er bei den French Open erstmals an der Qualifikation für ein Grand-Slam-Turnier teil, erreichte jedoch ebenso wie im Juni in Wimbledon nicht das Hauptfeld. Im Juli konnte Kindlmann beim Challenger-Turnier in Zell das Finale erreichen und gewann eine Woche später in Oberstaufen seinen zweiten Challenger-Titel. Dadurch erreichte er mit Rang 130 seine bis dato beste Platzierung in der Tennisweltrangliste.

Im Januar 2005 schaffte Kindlmann dann bei den Australian Open durch einen Sieg über Gilles Simon im dritten Anlauf erstmals die Qualifikation für das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers. Gleich in der ersten Runde traf er auf den an Position 8 gesetzten Andre Agassi und blieb in drei Sätzen chancenlos. Direkt im Anschluss an dieses Turnier gewann er in Wolfsburg sein drittes Challenger-Turnier.

Im Mai 2006 qualifizierte sich Dieter Kindlmann zum zweiten Mal für das Hauptfeld beim ATP-Turnier in München, verlor jedoch in der ersten Runde gegen Alexander Peya. Danach gelang ihm in Paris bei den French Open durch einen Sieg über Benjamin Becker zum zweiten Mal die Qualifikation eines Grand-Slam-Turniers und diesmal schaffte er es nach einem Erstrundensieg über Răzvan Sabău in die zweite Runde. Dort war jedoch bei Alberto Martín Endstation. Beim ATP-Turnier von Stuttgart kam Kindlmann mit einer Wildcard ins Hauptfeld, wo er aber in der ersten Runde gegen Hugo Armando verlor.

Das Jahr 2007 verlief nach einer Challenger-Finalteilnahme in Kyōto im März 2007 für Dieter Kindlmann ohne weitere Höhepunkte, und so fiel er im April 2008 bis auf Rang 536 der Weltrangliste. Im Laufe des Jahres 2008 kletterte er jedoch durch Erfolge bei Future- und Challenger-Turnieren wieder höher und gewann im August 2008 in Neu-Delhi seinen vierten Challenger-Titel. Zudem erreichte er im Dezember 2008 bei den Deutschen Tennismeisterschaften in Offenburg das Finale, wo er Florian Mayer unterlag.[1]

Im Januar 2009 nahm Kindlmann bei den Australian Open erstmals seit fast zwei Jahren wieder an einer Grand-Slam-Qualifikation teil und schaffte diese durch Siege unter anderem über Daniel Brands. In der ersten Runde des Hauptfeldes traf er auf Guillermo Cañas, mit dem er sich einen über dreieinhalbstündigen Kampf lieferte, welchen er letztendlich in fünf Sätzen verlor. Im Mai 2009 konnte er sich wie schon 2004 und 2006 für das ATP-Turnier von München qualifizieren, scheiterte dort jedoch in der ersten Runde am Top-20-Spieler Marin Čilić. Nachdem er die Qualifikation für die French Open sowie Wimbledon verpasst hatte, gelang ihm diese im August 2009 erstmals bei den US Open. In der ersten Runde traf er auf den an Nummer 8 gesetzten Nikolai Dawydenko, gegen den er in drei Sätzen verlor. Im Oktober 2009 konnte Kindlmann sich erstmals für das ATP-Turnier von Wien qualifizieren, wo er in der ersten Runde gegen Philipp Kohlschreiber verlor. Er beendete das Jahr 2009 mit seiner bislang besten Jahresendwertung von Rang 173 in der Weltrangliste.

Das Jahr 2010 begann für Dieter Kindlmann wie schon das Vorjahr mit einer erfolgreichen Qualifikation für die Australian Open, unter anderem durch einen Sieg über Marsel İlhan. Und wie schon bei den letzten US Open hieß der Erstrundengegner Nikolai Dawydenko. Während Kindlmann in New York noch gut hatte mithalten können, so gewann er diesmal nur vier Spiele. Nach einem Challenger-Halbfinale in Biella verlor Kindlmann im Mai 2010 bei den French Open zwar in der dritten Qualifikationsrunde gegen Benoît Paire, rückte dann jedoch als Lucky Loser für den erkrankten Florian Mayer ins Hauptfeld nach und traf dort auf den Lokalmatador Gaël Monfils. Nachdem er sich im dritten Satz noch ins Match zurückgekämpft hatte, verlor Kindlmann schließlich in vier Sätzen. Das weitere Jahr verlief wenig erfolgreich für Dieter Kindlmann: Er konnte sich für kein weiteres ATP-Turnier qualifizieren und konnte erst im November 2010 beim Saisonabschluss in Salzburg noch einmal ein Challenger-Viertelfinale erreichen.

Im Januar des Jahres 2011 scheiterte er bei der Qualifikation zu den Australian Open schon in der ersten Runde. Im Februar 2011 erreichte er bei den Challengers in Bergamo und Wolfsburg jeweils das Viertelfinale. Im weiteren Jahresverlauf kam er bei keinem Turnier mehr über die zweite Runde hinaus. Ab August 2011 bestritt er kein Match mehr und fiel daher zum Jahresende aus den Top 500 der Weltrangliste hinaus. Zwischen Februar und Juni 2012 spielte er noch bei einigen Futures, einem Challenger und der Qualifikation in München mit, ehe er aufgrund der Folgen einer Schulteroperation seine Karriere beendete.

Anfang 2013 wurde er von Marija Scharapowa als ständiger Trainingspartner verpflichtet.[2][3]

Von November 2019 bis Ende Juli 2020 war Kindlmann Trainer von Angelique Kerber.[4] Seit August 2020 betreut er die belarussische Tennisspielerin Aryna Sabalenka als Coach.[5] Seit April 2023 ist er Coach des Schweizer Tennisspielers Dominic Stricker.[6]

Erfolge

Legende (Anzahl der Siege)
Grand Slam
ATP World Tour Finals
ATP World Tour Masters 1000
ATP World Tour 500
ATP World Tour 250
ATP Challenger Tour (7)

Turniersiege

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 7. September 2003 Deutschland Aschaffenburg Sand Deutschland Marcello Craca 6:3, 6:4
2. 11. Juli 2004 Deutschland Oberstaufen Sand Monaco Jean-René Lisnard 6:76, 6:2, 6:4
3. 6. Februar 2005 Deutschland Wolfsburg Teppich (i) Deutschland Tobias Summerer 7:5, 4:1, aufgg.
4. 16. August 2008 Indien Neu-Delhi Hartplatz Vereinigtes Konigreich Joshua Goodall 7:63, 6:3

Turniersiege

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 8. März 2008 Japan Kyōto Teppich (i) Osterreich Martin Slanar Japan Hiroki Kondō
Japan Gō Soeda
6:1, 7:5
2. 12. Juli 2009 Deutschland Oberstaufen Sand Deutschland Marcel Zimmermann Deutschland Michael Berrer
Osterreich Philipp Oswald
6:4, 2:6, [10:4]
3. 19. Juli 2009 Italien Rimini Sand Deutschland Matthias Bachinger Italien Leonardo Azzaro
Italien Marco Crugnola
6:4, 6:2
Commons: Dieter Kindlmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nationale Deutsche Tennismeisterschaften. In: DTB. Abgerufen am 13. Mai 2021.
  2. Nicht nur Hitting Partner, sondern auch Co-Trainer von Sharapova. In: tennisnet.com. 13. April 2014, abgerufen am 13. Mai 2021.
  3. Kindlmann wird neuer Sharapova-Trainingspartner. In: tennisnet.com. 28. Februar 2013, abgerufen am 13. Mai 2021.
  4. Neuer Anlauf: Kerber holt Beltz zurück. kicker.de, 27. Juli 2020, abgerufen am 27. Juli 2020.
  5. Dieter Kindlmann wird neuer Trainer von Aryna Sabalenka. 11. August 2020, abgerufen am 24. August 2020.
  6. Tenniscoach Dieter Kindlmann im Interview. 3. Juli 2023, abgerufen am 31. August 2023.
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