Diesenhof

Diesenhof oder ursprünglich Helmsricht ist ein amtlich benannter Ortsteil der Stadt Velburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Diesenhof
HelmsrichtVorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname
Stadt Velburg
Koordinaten: 49° 15′ N, 11° 41′ O
Höhe: 520 m ü. NHN
Einwohner: 13 (25. Mai 1987)
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 92355
Vorwahl: 09182

Geographische Lage

Der Weiler liegt ca. 2,5 km nordöstlich der Kernstadt Velburgs im Oberpfälzer Jura der Frankischen Alb auf ca. 520 m ü. NHN in einer Senke zwischen den Erhebungen Osterberg (625 m ü. NHN) der Colomanner Höhe im Südosten, dem Kohlberg (607 m ü. NHN) im Südwesten, dem Ratzenberg (602 m ü. NHN) im Nordwesten, dem Kurzberg (609 m ü. NHN) im Nordosten und dem Bockenberg (620 m ü. NHN) im Osten.

Verkehr

Die Ansiedelung liegt an einer Ortsverbindungsstraße, die südlich von Diesenhof von der Kreisstraße NM 36 abzweigt und nach Diesenhof in nordöstlicher Richtung nach Neudiesenhof an der Grenze des Truppenübungsplatzes Hohenfels führt.

Geschichte

1277 ist der Ort mit der Nennung einer Künegund als Ehefrau des Herman von Helmsricht in einer Mitteilung des Heinrich von Parsberg an seinen Herren Ulrich von Abensberg erstmals urkundlich erwähnt.[1] 1538 ist in einem Kaufbrief des Pfalzgrafen Philipp über den Sitz Batzhausen Helmsricht genannt.[2] Im Salbuch der Herrschaft Helfenberg von 1622 ist Diesenhof mit einem Anwesen verzeichnet; die Fraisch war allerdings mit dem Pflegamt Velburg strittig. Spätestens seit dem 18. Jahrhundert konnte sich das Amt Velburg in der Frage der Gerichtsbarkeit durchsetzen.[3] Am Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Diesenhof, hochgerichtlich unter dem Pflegamt Velburg stehend, nach Hofteilungen aus drei Anwesen: Auf zwei Halbhöfen saßen Märckhls Witwe und Arnsperger/Ehrensberger, das dritte Anwesen war nur ein „Häusl“.[4]

Im Königreich Bayern (1806) wurden nach einer Verordnung vom 13. Mai 1808 Steuerdistrikte gebildet, darunter der Steuerdistrikt Sankt Wolfgang im Landgericht Parsberg, dem die Ortschaften Sankt Wolfgang, Sankt Colomann, Diesenhof/Helmsricht, Richterhof/Grünthal und Sommertshof zugeteilt waren.[5] Mit dem zweiten Gemeindeedikt von 1818 entstand daraus die Ruralgemeinde Sankt Wolfgang, aber bereits 1830 wurde diese Gemeinde mit der Gemeinde Reichertswinn vereinigt.[6] Die Kinder gingen zur Schule in den Pfarrort Pielenhofen im Bistum Regensburg.

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Reichertswinn und damit auch Diesenhof am 1. April 1971 nach Velburg eingemeindet.

Einwohnerzahlen

Diesenhof (Helmsricht) hatte

  • 1838 28 Einwohner, 4 Häuser,[7]
  • 1867 19 Einwohner, 8 Gebäude,[8]
  • 1871 19 Einwohner, 7 Gebäude, im Jahr 1873 einen Großviehbestand von 28 Stück Rindvieh,[9]
  • 1900 30 Einwohner, 4 Wohngebäude,[10]
  • 1925 23 Einwohner, 4 Wohngebäude,[11]
  • 1950 23 Einwohner, 4 Wohngebäude,[12]
  • 1987 13 Einwohner, 3 Wohngebäude, 3 Wohnungen.[13]

Heute besteht Diesenhof aus 8 Anwesen.

Literatur

  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981

Einzelnachweise

  1. Corpus der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300 / 4.1297 – Ende 13. Jahrhundert (Nr. 2560–3598). Lahr 1963, S. 40.
  2. Jehle, S. 247, 254.
  3. Jehle, S. 334, 342.
  4. Jehle, S. 483.
  5. Jehle, S. 535.
  6. Jehle, S. 544, 558.
  7. Joseph Lipf: Matrikel des Bisthumes Regensburg. Regensburg 1838, S. 3.
  8. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 798.
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 981, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 903 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 912 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 788 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 260 (Digitalisat).
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