Diefenbacher Mettenberg

Das Naturschutzgebiet (NSG) Diefenbacher Mettenberg im baden-württembergischen Enzkreis umfasst eine Fläche von rund 3 Hektar, die zur Markung von Sternenfels gehört. Die Naturschutzgebietsverordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe stammt vom 21. Dezember 1979.

Steppenrasen mit Großem Windröschen (Anemone sylvestris) am Mettenberg, 22. April 2017
Sandmohn (Papaver argemone) am Diefenbacher Mettenberg, 22. April 2017
Naturschutzgebiet „Diefenbacher Mettenberg“

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Diefenbacher Mettenberg 2017

Diefenbacher Mettenberg 2017

Lage Sternenfels im Enzkreis, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche 3 ha
Kennung 2.044
WDPA-ID 81525
Geographische Lage 49° 1′ N,  53′ O
Diefenbacher Mettenberg (Baden-Württemberg)
Diefenbacher Mettenberg (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 21. Dezember 1979
Verwaltung Regierungspräsidium Karlsruhe

Lage

Das Naturschutzgebiet liegt im Naturpark Stromberg-Heuchelberg an einem Weinberghang südöstlich von Diefenbach (Ortsteil der Gemeinde Sternenfels). Das NSG ist sowohl Bestandteil des FFH-Gebietes Stromberg als auch des Vogelschutzgebiets Stromberg.

Schutzzweck

Wesentlicher Schutzzweck ist aus ökologischen sowie wissenschaftlichen Gründen die Erhaltung der Bergkuppe des Mettenberges mit seinem naturnahen Eichenwald (Luzulo-Quercetum) und seinen Steppenheidefluren in ihrer Eigenart, Vielfalt und Schönheit. Die Schutzwürdigkeit ist besonders begründet in:

  • der Bedeutung des Gebietes als Lebensraum artenreicher Pflanzen- und Tiergesellschaften;
  • der Bedeutung des Gebietes als Standort seltener und gefährdeter Pflanzenarten wie Großes Windröschen (Anemone sylvestris), Pechnelke (Lychnis viscaria) und Speierling (Sorbus demestica).

Tier- und Pflanzenarten

Der Diefenbacher Mettenberg, bereits 1969 im Vorfeld einer Rebflurbereinigung einstweilig sichergestellt und 1979 zum Naturschutzgebiet erklärt, ist Heimat einer Vielzahl seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Auf offenen Böden der Hangkante kommen Sand-Mohn (Papaver argemone), Schöner Pippau (Crepis pulchra), Sprossende Felsennelke (Petrorhagia prolifera) und Kleinfrüchtiger Leindotter (Camelina microcarpa) vor.

Die Magerrasen beherbergen viele Kostbarkeiten, so die heimischen Orchideen Pyramiden-Hundswurz (Orchis pyramidalis), Helm-Knabenkraut (Orchis militaris), Purpur-Knabenkraut (Orchis pupurea) und Bocks-Riemenzunge (Himantoglossum hircinum).[1]

Andere Arten der Halbtrockenrasen und -säume wie Kreuz-Enzian (Gentiana cruciata), Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum), Bergklee (Trifolium montanum) und Hügel-Klee (Trifolium alpestre) unterstreichen die Bedeutung des Gebietes.

Für den bodensauren Eichen-Hainbuchen-Wald ist Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa) typisch. Als Besonderheiten tritt Färber-Scharte (Serratula tinctoria) auf. Der Diefenbacher Mettenberg ist Lebensstätte von Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii), Hirschkäfer (Lucanus cervus) und Russischer Bär (Euplagia quadripunctaria).[2]

Pflegemaßnahmen

Schutz- und Pflegemaßnahmen werden in einem Pflege- und Entwicklungsplan und durch Einzelanordnung der höheren Naturschutzbehörde (Regierungspräsidium Karlsruhe) festgelegt. Am Waldsaum und in den Steppenrasen werden Teilflächen gemäht und aufkommende Gehölze entfernt.

Siehe auch

Literatur

  • Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Karlsruhe. Thorbecke, Stuttgart 2000, ISBN 3-7995-5172-7, S. 198–200.
  • Steffen Hammel: Thermophile Pechnelken-Saumgesellschaften (Lychnis viscaria-Säume) im Stromberg. In: Jh. Ges. Naturkde. Württemberg. Band 150, Stuttgart 1994, S. 77–92.
  • Steffen Hammel: Zum Vorkommen des Großen Windröschens (Anemone sylvestris L.) im Stromberg. In: Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.-Württ. Band 68/69, Karlsruhe 1994, S. 265–285.
  • Steffen Hammel: Die Orchideen des Strom- und Heuchelbergs. – Zeitschr. Zabergäuver., 1/2: 1–85. 2012.
Commons: Naturschutzgebiet Diefenbacher Mettenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Steffen Hammel: Himantoglossum hircinum (L.) Spreng. im Stromberg (Baden-Württemberg) – Verbreitung, Dynamik, Naturschutz. In: J. Eur. Orch. Band 28, Nr. 2, 1996, S. 323–337.
  2. Regierungspräsidium Stuttgart (Hrsg.): Pflege- und Entwicklungsplan für das FFH-gebiet 7018-341 „Stromberg“ mit EU-Vogelschutzgebiet (VSG) 6919-441 „Stromberg“ und VSG 7018-401 „Weiher bei Maulbronn“. 2010.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.