Dezember 2005

Dieser Artikel behandelt tagesbezogene Nachrichten und Ereignisse im Dezember 2005.

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Tagesgeschehen

Donnerstag, 1. Dezember 2005

  • Alagoas/Brasilien: Im nordöstlichen Bundesstaat Alagoas wird ein führendes Mitglied der Landlosen-Bewegung erschossen. Wie die katholische „Pastoralkommission für Boden“ mitteilt, ist der 24-Jährige heuer bereits das 39. Todesopfer unter den Landarbeitern. Im Zuge der Agrarreform erhielten mehrere Familien Land und bekamen daraufhin Morddrohungen.
  • Sonnensystem: Im Dezember sind am Firmament von Europa aus gesehen alle fünf hellen Planeten im Laufe der Nachtstunden sichtbar.

Freitag, 2. Dezember 2005

Jack Straw

Samstag, 3. Dezember 2005

Rafiq al-Hariri (2001)

Sonntag, 4. Dezember 2005

Montag, 5. Dezember 2005

  • Caracas/Venezuela: Die Allianz der offiziellen Unterstützer-Parteien von Präsident Hugo Chávez gewinnt nach eigenen Angaben alle Sitze in der nationalen Parlamentswahl. Die Partei Chavez’ (Bewegung für die fünfte Republik) erreicht mit 114 von 167 zudem die nötige Zweidrittelmehrheit für Verfassungsänderungen. Die Wahlbeteiligung lag, nachdem sich alle wichtigen Oppositionsparteien überraschend von der Wahl zurückgezogen hatten, bei ungefähr 25 %.

Dienstag, 6. Dezember 2005

  • Teheran/Iran: Ein Militärflugzeug vom Typ C-130 stürzt beim Versuch einer Notlandung über der Hauptstadt ab. Mindestens 90 Personen sterben. Der Iran besitzt 15 Hercules C-130. Wegen der von den USA auferlegten Wirtschaftssanktionen fehlt es seit über 25 Jahren an Ersatzteilen für die Flugzeuge im Iran.
  • London/Vereinigtes Königreich: David Cameron wird zum neuen Führer der Conservative Party gewählt.

Mittwoch, 7. Dezember 2005

Angela Merkel, Condoleezza Rice
  • China: Bei einem erneuten Grubenunglück nahe Peking werden 96 Bergarbeiter verschüttet, weitere 27 können sich retten. Die Explosion im Bergwerk Liuguantun bei der Stadt Tangshan ist bereits der vierte schwere Unglücksfall in 10 Tagen und dürfte die Zahl der Todesopfer von 229 auf über 320 erhöhen.
  • Deutschland: Anlässlich des Besuches der US-Außenministerin Condoleezza Rice und der Diskussionen über Antiterror-Aktivitäten der CIA in Europa spricht die neue Bundeskanzlerin Angela Merkel davon, dass die US-Regierung hinsichtlich der offenbar irrtümlichen Festnahme des Deutsch-Libanesen Khaled al-Masri einen Fehler akzeptiere. Dem widersprechen amerikanische Medien: Gegenüber Merkel habe Rice nur eingeräumt, dass im politischen Bereich manchmal Fehler passieren und sie allenfalls berichtigt würden. Durch das offizielle Schweigen der USA zur seinerzeitigen Entführung werden die transatlantischen Beziehungen erneut belastet.

Donnerstag, 8. Dezember 2005

Freitag, 9. Dezember 2005

Samstag, 10. Dezember 2005

  • Nigeria: In Nigeria ist offenbar ein Passagierflugzeug beim Start verunglückt. Medienberichten zufolge sollen bis zu 100 Menschen ums Leben gekommen sein. Die Maschine der nigerianischen Fluggesellschaft „Sosoliso“ hätte von Port Harcourt nach Abuja fliegen sollen.
  • Spanien: Die spanische Polizei hat im Süden des Landes sieben Männer festgenommen. Ihnen wird die Unterstützung von algerischen Moslem-Extremisten mit Verbindung zur Al-Qaida zur Last gelegt. Über geplante Attentate in Spanien gäbe es zur Zeit keine Hinweise, so die Polizei.

Sonntag, 11. Dezember 2005

  • London/Vereinigtes Königreich: In der Nähe von London ist am Morgen ein Treibstofflager explodiert. Die Explosion ereignete sich etwa 15 Kilometer entfernt vom Flughafen Luton. Nach Polizeiangaben wurden 40 Menschen verletzt, zwei von ihnen schwer. Nach mehreren Stunden bekam die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Die Polizei warnte jedoch, es könnte zu weiteren Explosionen kommen. Die Polizei von Hertfordshire geht von einem Unfall aus. Es gebe keine Hinweise auf eine andere Ursache, sagte eine Sprecherin. Berichte eines Augenzeugen, er habe ein Flugzeug in das Lager stürzen sehen, dementierte die Polizei ausdrücklich.

Montag, 12. Dezember 2005

  • Moskau/Russland: Der Gaskonzern Gazprom soll die Lieferpreise auf Gas für die Ukraine im Jahr 2006 um das Vierfache erhöhen, fordert Staatspräsident Wladimir Putin in einer Fernsehrede. Damit stiege der Preis auf das Doppelte der internationalen Marktpreise. Die Preiserhöhung gilt als die Rache für die Ereignisse der Orangefarbenen Revolution, die durch die Wahlmanipulationen des von Russland unterstützen Präsidentschaftskandidaten hervorgerufen wurde und mit dem Sieg der demokratischen Bewegung endete. Solche drastischen Preiszunahmen würden die wirtschaftliche Situation in der Ukraine wesentlich verschlechtern und den Handlungsspielraum der Regierung einengen. Parallel werden für den belarussischen Präsidenten Aljaksandr Lukaschenka die Lieferpreise im Jahr 2006 auf um das Fünffache niedrigerem Niveau garantiert.

Dienstag, 13. Dezember 2005

Mittwoch, 14. Dezember 2005

Donnerstag, 15. Dezember 2005

Freitag, 16. Dezember 2005

Sonntag, 18. Dezember 2005

Montag, 19. Dezember 2005

Dienstag, 20. Dezember 2005

  • Düsseldorf/Deutschland: Der Energie- und Chemiekonzern RAG Aktiengesellschaft wird künftiger Mehrheitseigentümer des weltweit größten Spezialchemie-Konzerns Degussa.
  • La Paz/Bolivien: Bei der Präsidentschaftswahl vom 18. Dezember erringt Evo Morales von der „Bewegung zum Sozialismus“ (MAS) die absolute Mehrheit. Damit wird der bekannte Vertreter der „Koka-Bauern“ der erste indio-stämmige Präsident des 1982 zur Demokratie zurückgekehrten Landes. Der konservative Kandidat erhält rund ein Viertel der Stimmen.

Mittwoch, 21. Dezember 2005

  • Bukarest/Rumänien: Die Bank BCR, die größte Bank des Landes, wird mehrheitlich von der österreichischen Ersten Bank übernommen. Das Spitzeninstitut des österreichischen Sparkassensektors, das seit 2000 einige große Sparkassen in Tschechien, Slowakei, Ungarn und Kroatien übernommen hat, zahlt für die Mehrheitsbeteiligung 3,7 Mrd. Euro, was die bisher größte Transaktion eines österreichischen Unternehmens im Ausland darstellt. Die BCR hat in Rumänien 25–30 Prozent Marktanteil, 300 Filialen und etwa 12.000 Mitarbeiter.
  • Karlsruhe/Deutschland: der Bundesgerichtshof hebt im Mannesmann-Prozess die Freisprüche des Landgerichts Düsseldorf auf. Dieses entscheidet nun durch eine andere Kammer unter Berücksichtigung der Rechtsansicht des BGH neu. Der erneute Prozess um Deutsche-Bank-Chef Ackermann und 5 weitere Manager wird mit einigen Monaten veranschlagt.
  • Kinshasa/DR Kongo: Das sonntägliche Referendum zur neuen Verfassung ist nach UNO-Angaben erfolgreich verlaufen. Nach Auszählung von einem Drittel der Stimmen deutet sich eine 80-prozentige Zustimmung der Wähler an, was eine Voraussetzung zur endgültigen Befriedung des von Bürgerkriegen zerrissenen multiethnischen Staates darstellt. Insgesamt standen den 25 Millionen Wahlberechtigten rund 40.000 Wahllokale zur Verfügung. Transportprobleme gab es nur in wenigen Orten, jedoch Demonstrationen von Verfassungsgegnern in Goma und Kinshasa. Die UNO hat in dem riesigen Land ihr größtes Kontingent an Friedenstruppen stationiert und sprach von der komplexesten und schwierigsten Wahl, die sie je organisiert habe.
  • New York/Vereinigte Staaten: Die Vereinten Nationen gründen eine Kommission für Friedenssicherung. Nach den Erfahrungen des letzten Jahrzehnts brechen in etwa der Hälfte aller Konfliktsfälle erneute Kriege aus, nachdem der UNO eine vorläufige Beilegung gelungen ist. Die neue Kommission soll vor allem zur Prävention weiterer Bürgerkriege in Afrika beitragen (Burundi, Kongo (?), Liberia und Sierra Leone), wird aber auch in Haiti tätig werden.

Donnerstag, 22. Dezember 2005

Freitag, 23. Dezember 2005

Samstag, 24. Dezember 2005

  • Hokuriku/Japan: Ungewöhnlich starke Schneestürme haben bisher mindestens 8 Todesopfer gefordert. In vielen Gegenden wurden Lawinen ausgelöst. Im gesamten Land kam es zu einem Verkehrschaos. Weit mehr als tausend Haushalte waren ohne Strom. Bei einer Zugentgleisung im Norden des Landes kam ein Mensch ums Leben. 26 wurden verletzt.

Sonntag, 25. Dezember 2005

  • Moskau/Russland: Die russische Regierung bietet dem Iran Hilfe für die friedliche Nutzung der Kernenergie an, konkret bei der Anreicherung von Uran. Der Iran lehnt die Offerte ab.


Mittwoch, 28. Dezember 2005

Donnerstag, 29. Dezember 2005

Freitag, 30. Dezember 2005

  • Kairo/Ägypten: Bei der Erstürmung eines Protestcamps sudanesischer Flüchtlinge durch die ägyptische Polizei brach eine Massenpanik aus. Mindestens zehn sudanesische Flüchtlinge wurden dabei getötet. Die Flüchtlinge hatten für bessere Lebensbedingungen und die Übersiedelung in ein Drittland demonstriert.[10]

Samstag, 31. Dezember 2005

Siehe auch

Nordrhein-Westfalen im Dezember 2005
Commons: Dezember 2005 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Chronik zur österreichischen Außenpolitik 2005. In: afa.at. 16. Januar 2006, abgerufen am 18. August 2018.
  2. Eugen Drewermann aus der katholischen Kirche ausgetreten. In: bibelpraxis.de, Manuel Seibel. 14. Dezember 2005, abgerufen am 20. September 2016.
  3. Wien und seine balkanischen Klienten. In: diepresse.com. 2. Juni 2014, abgerufen am 11. Juli 2017.
  4. „Bundeskanzlerin“ ist das Wort des Jahres 2005. In: faz.net. 16. Dezember 2005, abgerufen am 10. Oktober 2016.
  5. Klub-Weltmeisterschaften, Wettbewerbe 1999–2015. In: ifosta.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. November 2016; abgerufen am 3. November 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ifosta.de
  6. Prezydent RP i przysięga wobec Zgromadzenia Narodowego 1922 - 2020. In: sejm.pl. Abgerufen am 29. August 2020 (polnisch): „23 grudnia 2005“
  7. Ex-Staatssekretär Chrobog entführt. In: tagesspiegel.de. 28. Dezember 2005, abgerufen am 28. Juli 2019.
  8. CIA-Gefangenentransporte laufen seit 1995. In: nzz.ch. 28. Dezember 2005, abgerufen am 30. Januar 2018.
  9. Chefbuchhalter kooperiert. In: n-tv.de. 29. Dezember 2005, abgerufen am 23. Juli 2021.
  10. Wikinews: Zehn sudanesische Flüchtlinge bei der Erstürmung ihres Lagers getötet
  11. Die Chrobogs sind wieder frei. In: mittelbayerische.de. 31. Dezember 2005, abgerufen am 9. Oktober 2018.
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