Deutsche Raumfahrtausstellung
Die Deutsche Raumfahrtausstellung ist eine der Raumfahrt und Weltraumforschung gewidmete kommunale Ausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz.
Geschichte
Der erste deutsche Raumfahrer, Sigmund Jähn, wurde in Morgenröthe-Rautenkranz, heute ein Ortsteil der Vogtland-Gemeinde Muldenhammer geboren. Aus Anlass seines Weltraumfluges 1978 im Rahmen des Interkosmos-Programms wurde 1979 in der Gemeinde eine Ständige Ausstellung des ersten gemeinsamen Kosmosfluges UdSSR–DDR eröffnet. Nach 1990 wurde diese Exposition in eine gesamtdeutsche Raumfahrtausstellung umgewandelt. 2006/2007 erhielt die Ausstellung ein neues Gebäude mit wesentlich mehr Ausstellungsfläche mit einem attraktiven Außengelände inklusive Planetenpark und Raumfahrtspielplatz. Das ehemaligen Eisenbahngebäude, in welchem die Ausstellung bis dahin untergebracht war, existiert noch, heute befindet sich darin eine Pension und Bistro, welche das Thema Raumfahrt mit aufgreifen.[1][2] Im Jahr 2020 wurde die Straße, in welcher sich die Ausstellung befindet, von Bahnhofstraße in "Dr.-Sigmund-Jähn-Straße" umbenannt.[3] Für die Zukunft ist eine erneute Erweiterung durch eine zweite Halle geplant.[4] Für das Projekt ist ein Investitionsvolumen in Höhe von 3,2 Millionen Euro veranschlagt, mit dem Baubeginn wird frühestens im Frühjahr 2023 gerechnet.[5]
Jährlich besuchen zwischen 60.000 und 70.000 Gäste die Ausstellung, deren Betreiber ein als gemeinnützig anerkannter Verein ist.
Sammlung
Das in enger Zusammenarbeit mit Vertretern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und des Deutschen Museums München erarbeitete Ausstellungskonzept beinhaltet vier Schwerpunkte:
- Einblicke in die Geschichte der Raumfahrt und Weltraumforschung
- Darstellung des Nutzens der Raumfahrt für die Erde
- Information über Raumfahrtprojekte, an denen sich Deutschland beteiligt
- Würdigung der Leistungen deutscher Forscher, Ingenieure, Wissenschaftler, Kosmonauten und Astronauten
Wichtige Exponate
- Begehbarer Basisblock der sowjetischen MIR-Raumstation
- Original-Raumanzüge
- Original-Triebwerk einer V2-Rakete
- Modelle vieler Trägersysteme (Raketen/Shuttle) im Maßstab 1:25
- Ingenieurmodell AZUR – erster deutscher Satellit
- Originalexperimente von den Raumstationen Saljut, MIR und ISS
- Kopplungssimulator Sojus-Raumschiff / ISS
- Flugzeug MiG-21F-13
- Zusätzlich zur Dauerausstellung gibt es jährlich 1–2 Sonderausstellungen.
Betreiberverein
Der Verein Deutsche Raumfahrtausstellung Morgenröthe-Rautenkranz e.V. hat über 250 nationale und internationale Mitglieder. Fast alle deutschen Astronauten und Kosmonauten sind Vereinsmitglieder. Der Verein gestaltet und betreibt die Exposition. Er veranstaltet verschiedene Symposien und Veranstaltungen. Höhepunkte sind die Raumfahrttage mit Astronauten und Kosmonauten, Technikern und Wissenschaftlern sowie Raumfahrtfans und technisch interessierten Laien.[6]
Weblinks
Einzelnachweise
- Christian Schubert: Wohnen wie bei Jules Verne: Das Vogtland hat jetzt eine Steampunk-Pension. In: Freie Presse. 23. November 2019, abgerufen am 29. Dezember 2020.
- Die Geschichte des Bahnhofes. Weltraumbahnhof Rautenkranz, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. Januar 2021; abgerufen am 29. Dezember 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Dr.-Sigmund-Jähn-Straße in Morgenröthe-Rautenkranz offiziell enthüllt. In: Freie Presse. 30. Januar 2020, abgerufen am 29. Dezember 2020.
- Sigmund Jähns Geburtsort will Wissenszentrum werden. MDR, 11. Juli 2020, abgerufen am 29. Dezember 2020.
- Baubeginn ist wohl erst 2022 möglich. In: Freie Presse. 28. November 2020, abgerufen am 29. Dezember 2020.
- Deutsche Raumfahrtausstellung Morgenröthe-Rautenkranz e.V.: Der Raumfahrtverein. Abgerufen am 10. Juni 2022.