Deutsche Botschaft Juba

Die Deutsche Botschaft Juba, im amtlichen deutschen Sprachgebrauch: Deutsche Botschaft Dschuba, ist die offizielle diplomatische Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Südsudan.

Deutsche Botschaft Juba

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Staatliche Ebene Bund
Stellung Botschaft
Geschäftsbereich Auswärtiges Amt[1]
Hauptsitz Sudsudan Juba
Botschafter Tobias Eichner
Netzauftritt dschuba.diplo.de

Lage und Gebäude

Die Botschaft liegt unmittelbar im politischen Zentrum der Hauptstadt unweit der Ministerien und des Parlaments (South Sudan Assembly). Die im Südsudan vertretenen Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben ihre diplomatischen Vertretungen in einer gemeinsamen Liegenschaft untergebracht. Die Straßenadresse lautet: EU Compound, Kololo Road, Juba.

Das Kanzleigebäude wurde im November 2013 vom Afrika-Beauftragten der Bundesregierung, Günter Nooke, eröffnet.[2] Es handelt sich um ein Haus, das dem traditionellen Kolonialstil nachempfunden ist und von den Architekten Artkamp entworfen wurde.[3] Die Bauausführung lag bei der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ).[4]

Organisation und Aufgaben

In der Botschaft werden die Sachgebiete Politik (mit Blick auf weitere Stabilisierung des Südsudan) und Kultur (Förderung einer kleinen, engagierten künstlerischen Szene, mit Literaten, Filmemachern, Musikern und Tanzgruppen) bearbeitet.

Die Bereiche Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe stellen für die Botschaft besonders bedeutsame Arbeitsgebiete dar, da Deutschland zu den wichtigsten Geberländern gehört.

Die Botschaft erledigt keine Rechts- und Konsularaufgaben und erteilt keine Visa. Entsprechende Dienstleistungen liegen im Zuständigkeitsbereich der Botschaft Kampala (Uganda). Nothilfe für deutsche Staatsangehörige wird geleistet.

Geschichte

Diplomatische Beziehungen wurden unmittelbar bei der Unabhängigkeit Südsudans am 9. Juli 2011 aufgenommen. An diesem Tag wurde auch die Botschaft Dschuba eröffnet. Seitdem ist die Bundesrepublik Deutschland auf Botschafterebene vertreten. Die Standzeit der Diplomaten ist angesichts der schwierigen Lebensbedingungen vor Ort auf jeweils zwei Jahre begrenzt.

Die Botschaft wurde am 13. Juli 2016 angesichts der eskalierenden Lage im Bürgerkrieg evakuiert, jedoch nicht formell geschlossen.[5][6] Bereits im Dezember 2013 hatte die Botschaft eine komplette Evakuierung der deutschen Staatsangehörigen im Land mit Unterstützung der Bundeswehr organisieren müssen.[7]

Siehe auch

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. Gemäß § 2 GAD bilden die Zentrale des Auswärtigen Amts und die Auslandsvertretungen eine einheitliche Oberste Bundesbehörde.
  2. Afrikabeauftragter in Addis Abeba (Äthiopien) und Juba (Südsudan). In: nooke.de. 7. November 2013, abgerufen am 6. Dezember 2021.
  3. GERMAN EMBASSY SOUTH SUDAN, AFRICA. In: artkamp.architecture. 2012, abgerufen am 6. Dezember 2021.
  4. Deutsche Botschaft Juba / South Sudan. In: FragDenStaat. 17. Mai 2015, abgerufen am 6. Dezember 2021.
  5. Humanitäre Katastrophe im Südsudan: Scheitert der jüngste Staat der Erde? In: Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen. 5. September 2016, abgerufen am 6. Dezember 2021.
  6. Andreas Buchbauer: Deutsche Botschafter im Südsudan: Zwischen Neuss, Berlin und Afrika. In: Rheinische Post. 13. August 2016, abgerufen am 6. Dezember 2021.
  7. Matthias Gebauer: Bundeswehr evakuiert Deutsche aus Südsudan. In: Der Spiegel. 19. Dezember 2013, abgerufen am 6. Dezember 2021.

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