Depot von Schkopau

Das Depot von Schkopau (auch Hortfund von Schkopau) ist ein Depotfund der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur aus Schkopau im Saalekreis (Sachsen-Anhalt). Der Großteil des Depots ist heute verschollen, die erhaltenen Stücke befinden sich im Besitz des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale) und des Landesamts für Archäologie Sachsen.

Zwei Beile aus dem Depot von Schkopau

Fundgeschichte

Das Depot wurde am 24. August 1821 „bei der ersten Landbrücke der Chaussee von Merseburg nach Halle, unfern Schkopau“ bei der Vertiefung des Flussbetts entdeckt.

Die nähere Umgebung ist äußerst reich an Funden der Aunjetitzer Kultur. Weitere bedeutende Hortfunde wurden in den nordöstlich gelegenen Orten Halle-Kanena (Depot I, Depot II, Depot III), Dieskau (Depot I, Depot II und Depot III) und Bennewitz (Depot von Bennewitz) gefunden.

Zusammensetzung

Das Depot bestand aus über 120 Randleistenbeilen, die in einem Kreis mit einem Durchmesser zwischen 16 und 18 Zoll (ca. 42–47 cm) angeordnet waren. Die Beile standen aufgerichtet auf den Schmalseiten und ihre Schneiden zeigten zum Mittelpunkt des Kreises. Wahrscheinlich waren sie ursprünglich an hölzernen Schäften befestigt gewesen, die in die Erde gesteckt worden waren.[1] Das Gesamtgewicht des Horts dürfte über 50 kg betragen haben.[2]

Die meisten Beile sind heute verschollen. Der Thüringisch-Sächsische Verein erwarb 24 Beile. Von diesen befinden sich noch sechs im Besitz des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle. Sieben Beile kamen ins Fürst-Otto-Museum nach Wernigerode und sind heute ebenfalls im Besitz des Landesmuseums in Halle. Zwei Beile erwarb das Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden.[2]

Literatur

  • Wilhelm Albert von Brunn: Die Hortfunde der frühen Bronzezeit aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen (= Schriften der Sektion für Vor- und Frühgeschichte/Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Band 7/1). Akademie-Verlag, Berlin 1959, S. 66.
  • Martin Jahn: Ein kultureller Mittelpunkt bei Halle/Saale während der frühen Bronzezeit. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 34, 1950, S. 81–89.
  • Harald Meller: Der Hortfund von Nebra im Spiegel frühbronzezeitlicher Deponierungssitten. In: Harald Meller et al. (Hrsg.): 1600 – Kultureller Umbruch im Schatten der Thera-Ausbruchs? 4. Mitteldeutscher Archäologentag vom 14. bis 16. Oktober 2011 in Halle (Saale) (= Tagungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle. Band 9). Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt/Landesmuseum für Vorgeschichte, (Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-944507-00-2, S. 493–526 (Online).
  • Helmut Otto: Die chemische Zusammensetzung einiger Hortfunde aus der halleschen Gegend. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 34, 1950, S. 90–100.
  • Zweiter Jahresbericht über die Verhandlungen des Thüringisch-Sächsischen Vereins für Erforschung des Vaterländischen Alterthums. Wild, Naumburg 1822, S. 14–15 (Online).

Einzelnachweise

  1. Zweiter Jahresbericht über die Verhandlungen des Thüringisch-Sächsischen Vereins für Erforschung des Vaterländischen Alterthums. 1822, S. 14.
  2. Martin Jahn: Ein kultureller Mittelpunkt bei Halle/Saale während der frühen Bronzezeit. S. 85.
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