Deniz Kadah

Deniz Kadah (* 2. März 1986 in Viranşehir, Türkei)[1][2] ist ein deutsch-türkischer Fußballspieler mit kurdischer Abstammung.[3][4][5] Er steht seit Januar 2021 bei Altay Izmir unter Vertrag.

Deniz Kadah
Deniz Kadah in Rize (2014)
Personalia
Geburtstag 2. März 1986
Geburtsort Viranşehir (Şanlıurfa), Türkei
Größe 186 cm
Position Sturm
Junioren
Jahre Station
0000–2002 FC Langwedel
2002–2004 TSV Verden
2004 FC Verden 04
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2005–2006 Rotenburger SV 26 0(8)
2006–2007 TuS Heeslingen 23 (13)
2007–2008 VfB Lübeck 28 0(4)
2008–2010 Fortuna Düsseldorf 25 0(3)
2008–2010 Fortuna Düsseldorf II 13 0(5)
2011 FC Oberneuland 15 0(2)
2011–2012 VfB Lübeck 23 (14)
2012–2014 Hannover 96 II 30 (30)
2013–2014 Hannover 96 5 0(0)
2014–2016 Çaykur Rizespor 76 (22)
2016–2018 Antalyaspor 54 (19)
2018–2021 Göztepe Izmir 38 0(7)
2021– Altay Izmir 6 0(1)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 7. März 2021

Herkunft und Sonstiges

Deniz Kadah wurde im Südosten der Türkei in Viranşehir,[1][2][6] die in der Provinz Şanlıurfa liegt,[2] geboren.[1][6] Seine Eltern wanderten nach Deutschland aus und er wuchs im niedersächsischen Verden auf,[6] das er als seine Heimatstadt ansieht.[4][5][6]

Kadah gehört zur ethnischen Gruppe der Kurden und bekennt sich dazu.[6] Außerdem gehört er der religiösen Minderheit der Jesiden an.[6]

Er betreibt seit Juni 2010 neben seiner Fußballkarriere eine Cocktail- und Sportsbar in seiner Wahlheimat Verden,[3][4][7] die von seinem Bruder Metin geleitet wird.[7] Von seinen damaligen Mannschaftskollegen bei Çaykur Rizespor wird er als El Kurdo bezeichnet.[6] Seine Rückennummer ist die „63“,[6] was dem türkischen Kfz-Kennzeichen seiner Geburtsprovinz entspricht.[6]

Karriere

Nach einem Jahr beim Rotenburger SV wechselte Kadah im Sommer 2006 zum TuS Heeslingen, mit dem er in der Saison 2006/07 Meister der Niedersachsenliga Ost wurde und in die Oberliga Nord aufstieg. Mit 13 Saisontoren weckte der junge Stürmer das Interesse anderer Vereine und so schloss er sich 2007 dem VfB Lübeck in der Regionalliga Nord an.[8]

Vom Sommer 2008 bis Juni 2010 war er bei Fortuna Düsseldorf aktiv.[3][8][9] Kadah verhalf der Mannschaft in der Saison 2008/09 am vorletzten Spieltag, 37. Spieltag, mit seinem Tor den entscheidenden 2:1-Sieg und rückten auf Platz Zwei in der Tabelle auf einen direkten Aufstiegsplatz auf.[10] Und verteidigte mit der Fortuna den zweiten Platz bis zum letzten Spieltag und stiegen, daher direkt auf.[7][8] Im Sommer 2010 wurde sein Vertrag, aufgrund seiner Verletzungsprobleme,[7] nicht verlängert.[3][4][11]

Im Herbst 2010 absolvierte Kadah ein Probetraining bei einem englischen Zweitligisten aus London und später auch beim deutschen Drittligisten 1. FC Saarbrücken,[11][12] wo für ihn daraus keine weitere Engagements bei diesen Vereinen entstand.[12] Er hielt sich als vertragsloser Fußballspieler weiter bei seinem ehemaligen Jugendverein FC Verden 04 fit.[3][11]

Nach mehr als einem halben Jahr ohne Verein wurde er im Februar 2011 vom Regionalligisten FC Oberneuland verpflichtet.[7][8][12] Kadah errang im März 2011 mit dem Abstiegsplatzierten FC Oberneuland einen 2:0-Sieg über den VfB Lübeck,[13] wo er ein Tor beisteuerte und somit verhalf die Serie der Lübecker von 16 ungeschlagenen Punktspielen seit September 2010 zu beenden.[13] Kadah absolvierte 15 Spiele, schoss zwei Tore und stieg mit der Mannschaft als Tabellenvorletzter am Saisonende ab.[8]

Im Juli 2011 wechselte er nach vier Jahren wieder zum VfB Lübeck.[7][8] An den ersten drei Spieltagen der Regionalliga Nord der Saison 2011/12 traf Kadah acht Mal für den VfB,[14] verletzungsbedingt fiel er in der Folgezeit bis Februar 2012 aus.[15] Im Mai 2012 hatte Deniz Kadah maßgeblichen Anteil am Gewinn des SHFV-Pokals 2012 und sorgte damit für seine Mannschaft die Qualifikation zum DFB-Pokal der Spielzeit 2012/13.[16] Er erzielte im Landespokalfinale beim 4:2-Sieg (n. V.) alle vier Tore.[17] Die 1:0-Führung, den 2:2-Ausgleich in den Schlussminuten der regulären Spielzeit und auch die zwei weiteren Tore in der Verlängerung.[17]

Im Sommer 2012 wurde sein Wechsel zur zweiten Mannschaft (U-23) des Bundesligisten Hannover 96 bekannt.[5] In der Hinrunde erzielte er in der viertklassigen Regionalliga Nord in 18 Spielen 18 Treffer.[7] Am 18. Januar 2013 gab Kadah bei der 5:4-Niederlage beim FC Schalke 04 sein Bundesligadebüt, als er in der 86. Spielminute für Manuel Schmiedebach eingewechselt wurde.[18]

Kurz vor dem Ende der Wintertransferperiode 2013/14 wechselte Kadah in die Türkei und unterschrieb beim Erstligisten Çaykur Rizespor einen Vertrag bis Sommer 2016.[19] Am 19. September 2015 erzielte er im Ligaspiel gegen Antalyaspor einen Hattrick innerhalb von 37 Minuten,[20] von der 3:1-Führung bis zum 5:1-Endstand.[20]

Keine zehn Monate später wechselte Kadah im Juli 2016 ablösefrei, nach seinem Hattrick gegen Antalyaspor, nach Antalya zu Antalyaspor.[21] Er unterschrieb einen Zweijahresvertrag mit einer Option auf ein weiteres Jahr.[21]

Zur Saison 2018/19 wurde Kadah von Göztepe Izmir verpflichtet.

Erfolge

TuS Heeslingen (2006–2007)
Fortuna Düsseldorf II (2008–2010)
Fortuna Düsseldorf (2008–2010)
VfB Lübeck (2011–2012)
Commons: Deniz Kadah – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Turkish Football Federation: Info Bank » Player Details » DENİZ KADAH » Place of Birth: VİRANŞEHİR (abgerufen am 19. April 2015)
  2. Çaykur Rizespor gratuliert dem in Urfa, Viransehir geborenen Deniz Kadah zum Geburtstag (türkisch) vom 2. März 2015 (abgerufen am 19. April 2015)
  3. Weser-Kurier: Verdener debütiert in der Bundesliga – Deniz Kadah erfüllt sich einen Traum – … der Deutsche mit kurdischen Wurzeln … vom 22. Januar 2013 (abgerufen am 19. April 2015)
  4. Kreiszeitung.de: Vertrag bei Zweitligist Fortuna Düsseldorf läuft aus / Weiteres Standbein in Verden vom 12. Juni 2010 (abgerufen am 26. April 2015)
  5. Kreiszeitung.de: Deniz Kadah unterschreibt Profivertrag bei Hannover 96. vom 30. Mai 2012 (abgerufen am 19. April 2015)
  6. Kreiszeitung.de: Fußballprofi Deniz Kadah setzt sich für die Jesiden ein und fordert ein klares Zeichen im Kampf gegen den IS vom 18. Oktober 2014 (abgerufen am 19. April 2015)
  7. DFB.de: Bewerbungsschreiben mit Viererpack – S. 2 vom 30. Oktober 2013 (abgerufen am 19. April 2015)
  8. VfB Lübeck vermeldet die Verpflichtung von Deniz Kadah vom 21. Juli 2011 (abgerufen am 26. April 2015)
  9. Fortuna Düsseldorf vermeldet die Verpflichtung von Deniz Kadah vom 23. Juni 2008 (abgerufen am 26. April 2015)
  10. kicker.de: Kadah schürt Aufstiegshoffnung vom 16. Mai 2009 (abgerufen am 19. April 2015)
  11. Kreiszeitung.de: „Schnupperwoche“ bei englischem Verein: „Es hört sich sehr interessant an“ vom 14. Oktober 2010 (abgerufen am 26. April 2015)
  12. Kreiszeitung.de: In Oberneuland ins Blickfeld vom 5. Februar 2011 (abgerufen am 26. April 2015)
  13. VfB Lübeck: Serie gestoppt – VfB unterliegt Oberneuland mit 0:2 (0:1) vom 13. März 2011 (abgerufen am 26. April 2015)
  14. kicker.de: Kadah zündet ein Feuerwerk zum Start vom 3. Januar 2012 (abgerufen am 19. April 2015)
  15. kicker.de: Kadah-Comeback nach fünf Monaten Verletzung vom 16. Februar 2012 (abgerufen am 19. April 2015)
  16. kicker.de: Scheidender Kadah sichert den DFB-Pokal vom 22. Mai 2012 (abgerufen am 19. April 2015)
  17. VfB Lübeck: Mit Glück und Kadah – VfB zieht in den DFB Pokal ein vom 18. Mai 2012 (abgerufen am 26. April 2015)
  18. Wahnsinn auf Schalke! 5:4 gegen Hannover.
  19. caykurrizespor.org.tr: „ÇAYKUR RIZESPOR BASIN BÜLTENI“ (abgerufen am 31. Januar 2014, türkisch)
  20. Spielstatistik: Çaykur Rizespor – Antalyaspor 5:1 vom 19. September 2015 auf TFF.org
  21. Antalyaspor Kulübü vermeldet die Vertragsunterzeichnung von Deniz Kadah (türkisch) vom 18. Juli 2016 (abgerufen am 24. Juli 2016).
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