Dellhofen
Das Rheinhöhendorf Dellhofen ist ein Stadtteil und ein Ortsbezirk der Stadt Oberwesel im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz.
Dellhofen Stadt Oberwesel | ||
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Koordinaten: | 50° 5′ N, 7° 44′ O | |
Höhe: | 310 m ü. NHN | |
Einwohner: | 490 | |
Eingemeindung: | 17. März 1974 | |
Postleitzahl: | 55430 | |
Vorwahl: | 06744 | |
Lage von Dellhofen in Rheinland-Pfalz | ||
Dellhofen vom Rheinsteig aus fotografiert |
Geographie
Dellhofen liegt auf einer Höhe von 280 bis 300 m über dem Rheintal, am östlichen Ende des Hunsrücks. Zum Ortsbezirk Dellhofen gehören auch die Wohnplätze Burghof und In der Neuwies.[1]
Geschichte
Funde und Ausgrabungen von Mauerresten, wie ein Weihestein des Mercurius und der Maia, belegen die Existenz eines römischen Tempelbezirks von etwa 110 nach Christus. Eine erste Besiedlung wird in der Zeit der Karolinger vermutet, da auch eine im Mittelalter noch genutzte Römerstraße von Bingen am Rhein nach Koblenz über die Höhen in der Nähe vorbeiführte.
Seit dem 13. Jahrhundert war Dellhofen im Besitz des Stiftes St. Martin und gehörte später zum Liebfrauenstift. Nach dem Weseler Krieg 1390/91 ließ der Trierer Erzbischof Werner von Falkenstein die Befestigungsanlagen des Ortes zerstören.
Landesherrlich gehörte die Ortschaft bis Ende des 18. Jahrhunderts zum Kurfürstentum Trier und unterstand der Verwaltung des Amtes Oberwesel. 1787 hatte der Ort 185 Einwohner.[2]
Am 3. April 1973 beschloss der Gemeinderat die Eingliederung in die Stadt Oberwesel, die am 17. März 1974 wirksam wurde.[3]
Politik
Dellhofen ist als Ortsbezirk ausgewiesen und besitzt deswegen einen Ortsbeirat und einen Ortsvorsteher.[4] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Ortsbeiratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 per Mehrheitswahl gewählt wurden.[5] Der Ortsvorsteher, Kurt Renzler (CDU), wurde bei den Kommunalwahlen mit einem Stimmenanteil von 87,09 % gewählt und ist damit Nachfolger von Wilhelm Zimmermann, der nicht mehr angetreten war.[6]
Wirtschaft
Der Ort ist durch Landwirtschaft und Weinbau geprägt. Früher wurden in Dellhofen auch Ziegelsteine gebrannt und zeitweise Schiefer abgebaut und verarbeitet. Die fünf Gasthäuser sind auf Touristen eingestellt.
Kirche
Schon im Mittelalter gab es eine Kapelle. 1875/76 wurde für die vergrößerte Gemeinde nach Plänen des Communal-Baumeisters Riemann aus Simmern die neugotische Kirche zum Heiligen Kreuz errichtet. 1961 ersetzte man das Langhaus durch einen Neubau nach Plänen des Architekten Paul Johannbroer aus Wiesbaden. Der Glockenturm blieb erhalten. Die Kirchenfenster lieferte die Firma Glaskunst Binsfeld aus Trier.[7] Wegen Baumängeln wurde die Kirche seit November 2015 nicht mehr genutzt, im Oktober 2020 erfolgte ihre Profanierung.[8]
Söhne und Töchter des Ortes
- Michael Hüttner (* 1959), Politiker (SPD) und Mitglied des Landtages Rheinland-Pfalz
Weblinks
- Zur Geschichte von Dellhofen auf der offiziellen Website der Stadt
- Dellhofen. Ursprünge des Dorfes in der Karolingerzeit, auf regionalgeschichte.net
- Beitrag über Dellhofen (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) bei Hierzuland, SWR Fernsehen
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2019[Version 2022 liegt vor.]. S. 60 (PDF; 3 MB).
- Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 134.
- Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 175 (PDF; 2,8 MB).
- Stadt Oberwesel: Hauptsatzung. (PDF) § 2. Stadt Oberwesel, 27. August 2019, abgerufen am 1. Oktober 2019.
- Der Landeswahlleiter RLP: Ortsbeiratswahlen 2019 Dellhofen. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
- Der Landeswahlleiter RLP: Direktwahlen 2019. siehe Hunsrück-Mittelrhein, Verbandsgemeinde, 25. Ergebniszeile. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
- Kirche zum Heiligen Kreuz. Website regionalgeschichte.net des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz, abgerufen am 8. Juli 2017.
- Beschreibung über die Profanierung der ehemaligen Pfarrkirche Heilig Kreuz in Dellhofen. (Memento vom 29. November 2021 im Internet Archive) Bistum Trier, 27. Oktober 2020; abgerufen am 23. Februar 2024.