Delessit
Delessit gilt entweder als magnesiumreiche Varietät des Minerals Chamosit[1][2] oder als eisenreiche Varietät des Minerals Klinochlor[3][4] aus der Gruppe der Chlorite. Er besteht aus einem wasserhaltigen Doppelsilikat von Magnesiumoxid, Eisen(II)-oxid, Tonerde und Eisen(III)-oxid. Seine Mischformel wird mit (Mg,Fe,Fe,Al)(Si,Al)4O10(O,OH)8[4] angegeben.
Erstmals beschrieben wurde Delessit 1850 durch Carl Friedrich Naumann, der die Varietät nach dem Mineralogen und Geologen Achille Ernest Oscar Joseph Delesse benannte.[4]
Delessit findet sich mikrokristallin in schuppigen und kurzfaserigen Aggregaten, die in den sogenannten Melaphyren oder Mandelstein-Melaphyren des Rotliegenden teils nur die oliv- bis schwärzlich-grünen Krusten von anderen Mandeln und Drusen bilden.
Literatur
- H. Rosenbusch: Mikroskopische Physiographie der Mineralien und Gesteine. Ein Hülfsbuch bei mikroskopischen Gesteinsstudien. 4., neu bearbeitete Auflage. Band II, 2. Hälfte. Schweizerbartsche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1909 (online verfügbar bei archive.org – Internet Archive).
- Hans Jürgen Rösler: Lehrbuch der Mineralogie. 4. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie (VEB), Leipzig 1987, ISBN 3-342-00288-3, S. 592.
Weblinks
- Delessit. In: Mineralienatlas Lexikon. Geolitho Stiftung
Einzelnachweise
- Friedrich Klockmann: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. Hrsg.: Paul Ramdohr, Hugo Strunz. 16. Auflage. Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 758 (Erstausgabe: 1891).
- Helmut Schröcke, Karl-Ludwig Weiner: Mineralogie. Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage. de Gruyter, Berlin; New York 1981, ISBN 3-11-006823-0, S. 835.
- Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. Stand 03/2018. 7., vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2018, ISBN 978-3-921656-83-9.
- Delessite. In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 7. April 2023 (englisch).