Definitio accidentalis
Die definitio accidentalis (deutsch Akzidentaldefinition) ist in der Logik eine Definition, welche die zufälligen oder die nur unter besonderen Umständen zutreffenden Merkmale eines Begriffs beinhaltet.[1] Pendant ist die definitio essentialis (Essentialdefinition).
Herkunft
Die Unterscheidung stammt von den Peripatetikern und wird Johannes Scottus Eriugena zugeschrieben.[2][3]
Verwendung
Die Akzidentaldefinition gibt die sekundären, eher unwesentlichen Attribute eines Begriffs an.[4] Da Einzelwissenschaften um präzise Definitionen bemüht sind, kann die Akzidentaldefinition lediglich „unterdefinierte“ Begriffe anbieten, die als unwissenschaftlich anzusehen sind. So gelten in der Ästhetik Schmutz und Schund – ähnlich wie andere pejorativ benutzten Begriffe – tendenziell als erheblich unterdefiniert.[5]
Eine besondere Bedeutung besitzt die Akzidentaldefinition nicht, weil sie nur auf sehr mittelbarem Weg erreicht, was die Essentialdefinition viel unmittelbarer erzielt.[6]
Sonstiges
Die Akzidentaldefinition ist mit der Nominaldefinition verwandt.[7]
Einzelnachweise
- Gertrud Bauer, Synthetische Definitionsversuche, 1928, S. 44
- Johannes Scottus Eriugena, De divisione naturae I, 43
- Karl Samstag, Die Dialektik des Johannes Skottus Eriugena, 1929, S. 44
- Friedrich Ueberweg, System der Logik und Geschichte der logischer Lehren, 1865, S. 137
- Matthias Harder, Schund/Trash, in: Achim Trebeß (Hrsg.), Metzler Lexikon Ästhetik, 2006, S. 341 f.
- Charles Cecil van Liew, Die Begriffsbestimmung, 1893, S. 32
- Friedrich Ueberweg, System der Logik und Geschichte der logischen Lehren, 1865, S. 124