DeCODE Genetics

deCODE genetics (isländisch Íslensk erfðagreining) ist ein isländisches Unternehmen mit Sitz in Reykjavík.

Unternehmen

Das Unternehmen wurde 1996[1] unter anderem von Kári Stefánsson gegründet, um mit populationsbasierten Studien Gene zu identifizieren, die Auswirkungen auf Volkskrankheiten haben.

Geschäftsbereich

Das Unternehmen ist federführend bei der genetischen Untersuchung der Bevölkerung Islands anhand von Blut- und Gewebeproben, Familienstammbäumen und Krankenakten. Die Nutzungsrechte an den Ergebnissen erwarb im Februar 1998 Hoffmann-La Roche für 200 Mio. US-Dollar.

Im Dezember 1998 beschloss das isländische Parlament Althing die flächendeckende Erfassung und Speicherung sämtlicher Gesundheitsdaten der Bevölkerung durch dieses Unternehmen. Die gesetzliche Grundlage in Island ist der Act on Biobanks. Der höchste Gerichtshof Hæstiréttur entschied 2003, dass dieses Gesetz nicht verfassungskonform sei, da es die Privatsphäre Verstorbener nachträglich verletze, und dass die Verschlüsselung der Daten nicht ausreichend sei.

Im November 2009 gab das Unternehmen bekannt, Insolvenz gemäß Chapter 11 in den USA angemeldet zu haben und das Kerngeschäft an US-Investoren zu verkaufen.[2]

Ein kompletter Scan kostete im September 2012 1.100 US-Dollar.[3]

Im Dezember 2012 wurde deCODE Genetics für 415 Millionen US-Dollar von Amgen übernommen.[4]

Wettbewerber

Im Bereich der privaten Genanalyse sind die US-Unternehmen 23andMe und Navigenics Wettbewerber, wobei Navigenics mittlerweile an Life Technologies veräußert wurde.

Commons: Íslensk erfðagreining – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Management. deCODE genetics, 6. Februar 2013, abgerufen am 27. Juni 2021 (englisch).
  2. deCODE Genetics declare bankruptcy, will sell core business to US investors. In: ScienceBlogs. 16. November 2009, abgerufen am 27. Juni 2021 (englisch).
  3. deCODEme Complete Scan (Memento vom 6. Oktober 2012 im Internet Archive), 1. Oktober 2012
  4. Amgen to Acquire deCODE Genetics, a Global Leader in Human Genetics. Abgerufen am 27. Januar 2017 (englisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.