Daniel Goldhagen

Daniel Jonah Goldhagen (* 30. Juni 1959 in Boston, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Soziologe und Politikwissenschaftler. Bekannt wurde er durch sein Buch Hitlers willige Vollstrecker, das 1996 eine öffentliche Debatte auslöste.

Daniel Goldhagen, 2011

Leben

Goldhagen ist das zweitälteste von vier Kindern. Er wuchs auf in Newton (Massachusetts), einem Vorort von Boston.[1] Sein Vater, der Historiker und Überlebende des Holocausts Erich Goldhagen, lehrte an der Harvard-Universität. Ebendort studierte Goldhagen jr. und war einige Jahre lang Assistenzprofessor.[2] Er beschäftigte sich in dieser Zeit mit seiner Forschungsarbeit über den Nationalsozialismus und den Holocaust. Seine Frau Sarah Williams Goldhagen ist Architekturkritikerin und lehrte von 1995 bis 2006 an der Harvard Design School.

Goldhagen-Debatte

Mit seinem Buch Hitler’s Willing Executioners – Ordinary Germans and the Holocaust (deutsch Hitlers willige Vollstrecker – Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust) sorgte Goldhagen 1996 in Deutschland für eine erneute Debatte um die Ursachen des Holocausts: Das Buch fand eine breite Leserschaft, die den darin verbreiteten Thesen mit deutlicher Betroffenheit zustimmte, in der Wissenschaft wurden sie aber weithin als monokausal und irrig abgelehnt.[3]

Goldhagens Thesen

Goldhagen geht der Frage nach, warum und wie der Holocaust geschah und was ihn ermöglichte.[4] Seine Antwort: Hitler und die Deutschen verunglimpften, verfolgten und vernichteten die Juden aus eliminatorischem Antisemitismus heraus.[5] Zwar habe es auch in anderen Ländern Antisemitismus gegeben; doch nur in Deutschland seien drei Kriterien erfüllt worden: Erstens regierten dort die radikalsten Antisemiten der Geschichte, zweitens dachte die Mehrheit der Bevölkerung schlecht von den Juden, und drittens verfügte der Staat infolge des Krieges über die militärische Macht, den Großteil der europäischen Juden in seine Gewalt zu bringen.[6] Indem Goldhagen den gesamtgesellschaftlichen deutschen Antisemitismus als zentrale Triebkraft des Holocaust ausmacht, widerspricht er den vorherrschenden populären und wissenschaftlichen Erklärungsversuchen.

„Warum fand Hitler für sein Ziel – die Vernichtung der Juden – so viele Unterstützer und warum traf er auf so wenig Widerstand? Wie konnten die Deutschen so beispiellose Verbrechen verüben bzw. zulassen?“ So lautete die Frage, und die bisherigen Antworten sind für Goldhagen nicht überzeugend: Der angebliche Befehlszwang war eine bloße Schutzbehauptung der Täter; von der angeblichen Staatshörigkeit der Deutschen war in den chaotischen Jahren zwischen 1918 und 1933 wenig zu spüren; der angebliche Gruppenzwang erklärt das Verhalten einzelner, aber nicht das der Gruppe als ganzer, die diesen Druck ja selbst erst erzeugt; der angebliche Karrierismus der Täter konnte nur in Ausnahmefällen durch eine besonders eifrige Teilnahme am Massenmord befriedigt werden; das angebliche Unwissen über die mörderischen Folgen seiner Taten konnte niemanden befallen, der seine Opfer von Angesicht zu Angesicht quälte und erschoss.[7] Goldhagen vertritt die These, dass die Taten der Deutschen nicht von solchen äußeren Zwängen oder Anreizen herrührten, sondern von inneren Überzeugungen. Die Deutschen wurden nicht gezwungen, Juden zu töten; sie taten es freiwillig, sie waren willige Vollstrecker.

Die Ansichten, Hitlers negative Meinung über die Juden könne von den Deutschen unmöglich geteilt worden sein, und die Verfolgung und Vernichtung der Juden könne von den Deutschen unmöglich gutgeheißen worden sein, sieht Goldhagen als Irrtum an. Er kommt zu dem Ergebnis, dass das scheinbar Undenkbare in Wahrheit das einzig Naheliegende ist: „Eine Gesellschaft, die sich [wie Deutschland zwischen 1933 und 1945] mit Herz und Seele zum Antisemitismus bekennt, wird wohl auch antisemitisch sein.“ Der Antisemitismus, so behauptet Goldhagen, gehörte zu den lang tradierten, fast völlig unhinterfragten Grundüberzeugungen der deutschen Kultur.[8] Bereits im 19. Jahrhundert sei die Option, die Juden tatsächlich physisch zu vernichten, in Deutschland in größerem Ausmaß diskutiert worden.

Kern seiner Arbeit in Anknüpfung an Christopher R. Brownings Untersuchungen[9] ist die Beschreibung eines deutschen Polizeibataillons (Reserve-Polizei-Bataillon 101), das im polnischen Generalgouvernement die dort lebenden Juden aufspürte, folterte und schließlich erschoss oder in die Vernichtungslager verschleppte. Anhand von Prozessakten aus späteren Gerichtsverfahren gegen einige Bataillonsangehörige zeigte Goldhagen, dass diese Männer ihre Taten nicht etwa widerwillig, schamhaft und unter Zwang begingen, sondern freiwillig, ausgesprochen eifrig (z. T. über die ausdrücklichen Befehle hinaus), mit Stolz und in der Überzeugung, das Richtige zu tun. Sie quälten und ermordeten ihre Opfer ohne Mitgefühl oder moralische Skrupel. Diese erstaunliche Tatsache führt Goldhagen auf die Vorstellungen zurück, die die Männer von den Juden hatten: Sie betrachteten ihre Opfer nicht als Menschen, sondern als ein Übel, das beseitigt werden musste, so wie eine bösartige Krankheit beseitigt werden muss. Und bei diesen Männern handelte es sich gerade nicht um eingefleischte Nazis. Die Bataillone bestanden aus willkürlich rekrutierten Durchschnittsbürgern, die für den Einsatz an der Front zu alt waren und deren politische Sozialisation dementsprechend lange vor der Machtergreifung stattgefunden hatte. Sie waren weder Weltanschauungskrieger noch verblendete Jugendliche; sie waren (daher der Untertitel von Goldhagens Buch) ganz gewöhnliche Deutsche.

Das Verhalten der Bataillonsangehörigen zeigt in den Augen Goldhagens, wie unumstritten und ausgeprägt der jahrhundertelang gewachsene eliminatorische Antisemitismus in Deutschland war, und wie klein der Schritt von der negativen Einstellung gegenüber Juden zum bestialischen Mord an ihnen war. Ohne die Bereitschaft hunderttausender Deutscher, die am Genozid direkt teilgenommen oder ihn auf andere Weise unterstützt haben, hätte die Vernichtung der europäischen Juden nicht derart reibungslos vonstattengehen können. Er ist daher für Goldhagen auch keine Tat der Nazis (oder gar nur der SS), sondern der Deutschen (was nicht heißt, dass jeder Deutsche in gleichem Maße tatsächlich schuldig wurde). Der deutsche Antisemitismus, das ist Goldhagens zentrale These und Schlussfolgerung, war die Hauptursache des Holocaust.

Reaktionen

Goldhagens These stieß international auf heftige Reaktionen, besonders in den deutschen Medien und bei deutschen Historikern.

Bereits vor dem Erscheinen der überarbeiteten deutschen Ausgabe löste in Deutschland der Artikel Hitlers willige Mordgesellen. Ein Buch provoziert einen neuen Historikerstreit von Volker Ullrich in der Zeit vom 12. April 1996 ein großes Medienecho aus.[10] Ullrich: „Wie sein aufstörendes, verstörendes Buch bei uns aufgenommen wird – daran wird sich viel ablesen lassen über das historische Bewußtsein dieser Republik.“[11]

Die Kritiker – wie Ullrich – betonen, dass es im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert außerhalb Deutschlands genauso starke, zum Teil sogar stärkere antisemitische Strömungen gegeben habe. Sie verweisen etwa auf die Geschehnisse um die Dreyfus-Affäre in Frankreich hin sowie auf die seit den 1880er Jahren immer wieder mit staatlicher Duldung oder gar Unterstützung verübten Pogrome an Juden im zaristischen Russland.

Als ungewöhnlich und provokant wurden zu Beginn der Debatte nicht nur die Thesen Goldhagens gewertet, sondern auch seine Ablehnung der bisherigen Holocaustforschung und der Schreibstil seines Buches, der auf „Betroffenheit und Identifikation“ (Michael Schneider) aufbaue.[10]

Der methodische Haupteinwand gegen Goldhagen ist, dass er eine nicht haltbare These eines eliminatorischen Antisemitismus konstruiere, dessen Ursprünge im 19. Jahrhundert gelegen hätten und der wie ein programmierter „Code“[12] die Deutschen zur Vernichtung der Juden getrieben habe. Auch gehe Goldhagen nicht vergleichend auf die Kollaboration bei der Judenvernichtung durch Administration, Polizei und Bevölkerung im Krieg besetzter Länder ein, die der deutschen Unterstützung einschließlich jenes exemplarisch untersuchten Polizeibataillons teils beachtlich nahekomme.[13] Der am weitesten verbreitete Vorwurf gegen Goldhagen lautet, er weise den Deutschen eine Kollektivschuld an den Verbrechen des Nationalsozialismus zu.[14] Im Vorwort zur deutschen Ausgabe seines Bestsellers weist Goldhagen diesen Gedanken unmissverständlich zurück: „Die Vorstellung einer Kollektivschuld lehne ich kategorisch ab.“[15] Was die Individuen angeht, kommt er allerdings zu dem Ergebnis, dass „die Zahl der Deutschen, die kriminelle Handlungen [d. h. Verbrechen an Juden] begangen haben, enorm hoch“ gewesen sei.[16]

Kritik an Goldhagens Thesen findet sich auch in Christopher Brownings Werk Die Entfesselung der „Endlösung“ (2003) und Stefan Kühls Ganz normale Organisationen (2014).

Dass Goldhagen den Deutschen eine besondere Form des Antisemitismus zuschreibt, wurde von Franz Graf-Stuhlhofer als Beispiel für eine „nationale Zuordnung des Bösen“ herangezogen.[17] Denn hier erscheine „das Böse in ein Naheverhältnis zum Deutschtum gerückt“.

Der renommierte britische Historiker Eric Hobsbawm, der aus einem jüdischen Elternhaus stammt und die nationalsozialistische Machtübernahme in Berlin miterlebt hatte, gab zu Goldhagens Thesen den knappen Kommentar ab: „Goldhagen zählt nicht. Ich kenne keinen seriösen Historiker, der Goldhagen ernst nimmt.“[18] Noch dezidierter äußerte sich der Holocaust-Experte Raul Hilberg in einem Interview. Goldhagen, so Hilberg, sei „totally wrong about everything. Totally wrong. Exceptionally wrong“.[19]

Kritik von Ruth Bettina Birn

A Nation on Trial (1998)

Der bisher direkteste Angriff auf Goldhagen erschien 1997 in England. Das Cambridge Historical Journal (CHJ) der Universität Cambridge enthält einen Beitrag von Ruth Bettina Birn.[20] Seit Ende der 70er Jahre betrieb Birn ihre Forschungen im Archiv für nationalsozialistische Verbrechen in Ludwigsburg, dem Goldhagen den größten Teil der Belege für seine These entnahm, viele „gewöhnliche Deutsche“ hätten sich voller Hingabe am Massenmord an den Juden beteiligt.

Birn erklärt zu ihrem Artikel im CHJ, sie kenne Goldhagen seit Langem, und der Angriff auf sein Buch sei „schmerzlich“ für sie, aber „man ist der Wahrheit verpflichtet“. Birn schreibt, Goldhagen habe Originaltexte eindeutig falsch wiedergegeben und ein „Netz von Phantasien“ gesponnen. In seinem Buch sei „alles in Konjunktivform geschrieben wie in schlechten historischen Romanen“. Aus dem „tonnenweise“ vorliegenden Material in Ludwigsburg stütze er sich auf ganze 166 Aussagen vor Kriegsverbrechertribunalen. „Mit Goldhagens Methoden im Umgang mit Beweismaterial könnte man aus dem Ludwigsburger Material leicht die nötigen Zitate heraussuchen, um das genaue Gegenteil von dem zu beweisen, was Goldhagen behauptet.“ Er habe selektiv zitiert, so dass er die Dokumente eigentlich verfälsche: „Er nimmt selektive Ausschnitte und bläht sie überproportional auf […]. Er verwendet Material als Beleg für eine vorgefaßte Theorie.“

Hans Mommsen bezeichnet Birns Kritik als scharf; im Bestreben, Goldhagens Behauptung der völlig unterschiedlichen Behandlung von Juden und Nichtjuden zu widerlegen, begebe sie sich auf das „Glatteis“ von Goldhagens Methode, sogar „in die Nähe einer durchaus unbeabsichtigten Apologetik“.[21] Zugleich bedauert er, dass Goldhagen auf die Kritik von Ruth Bettina Birn damit reagiert hat, ihr und ihrem Herausgeber Schadensersatzforderungen anzudrohen, dass er also „den Weg juristischer Pressionen“ beschreite, „um seine akademischen Kritiker mundtot zu machen“.[22]

Kritik von Hans Mommsen

Der Bochumer Historiker Hans Mommsen weist auf den Widerspruch zwischen großem öffentlichen Interesse an Goldhagens Buch und der geringen Resonanz in der Fachwissenschaft hin (Falsche Ausgewogenheit). Nahezu alle Fachhistoriker, die auf diesem Gebiet arbeiten, lehnten die Thesen und Methoden Goldhagens ab. Mit dem Buch würden „tiefere emotive Schichten angesprochen“, die „nicht mit dem Bedürfnis nach rationaler Aufklärung“ in Verbindung stünden. Im Falle der USA spiegele die Begeisterung für Goldhagen antideutsche Ressentiments wider, wie man sie aus trivialen Filmen über den Zweiten Weltkrieg kenne. In Deutschland diene Goldhagen für die mittlere Generation (die Kinder der Kriegsgeneration) als „eine Art Katalysator, um diese Jahrzehnte alte Verdrängungsfront aufzubrechen“. Daher werde jede Kritik am „Ersatz-Messias“ verurteilt.[23]

Der bekannte Experte für den Nationalsozialismus referiert die Kritik aus den Rezensionen, dass Goldhagen einen zu hohen Anspruch erhebe (nämlich die bisherige Fachliteratur zur Makulatur gemacht zu haben), einen monokausalen Erklärungsversuch vorlege und damit in die 1950er Jahre zurückfalle, dass die Quellenbasis viel zu schmal sei und die jüngere Sekundärliteratur nicht ausreichend herangezogen worden sei.[24]

Goldhagens Abriss über die Vorgeschichte des Dritten Reiches beruhe auf einer „völlig unzureichenden Auswertung der Sekundärliteratur“, so Mommsen. Schwerwiegende Missverständnisse seien nur teilweise darauf zurückzuführen, „daß er die ambivalente Sprache der Quellentexte nicht hinreichend verstand.“ Dieser Teil des Buches sei „ein fehlerhaftes Klischee der wirklichen Phänomene“. Die Vorkämpfer der Judenemanzipation, die für die Assimilation waren, stelle Goldhagen als Vorläufer der Shoah dar, während Goldhagen Hitlers eigentliche antisemitische Vorläufer wie Houston Stewart Chamberlain oder Paul de Lagarde übergehe.[25]

Ergebnisse

In wenigen Wochen wurden über 80.000 Exemplare verkauft, und die Veranstalter der „Lese-Tour“ konnten kaum den Andrang bewältigen.[10][26] In der Fachwelt konnte eine „Art von Konsens“ festgestellt werden, und zwar „eher über noch zu lösende Forschungsaufgaben, als über Goldhagens konkrete Forschungsergebnisse“.[10] Zu diesen noch offenen Fragestellungen gehörte die „Frage nach der Rolle des Antisemitismus in der deutschen Geschichte.“ Bislang habe die Holocaustforschung darauf noch keine Antwort.[10] Einigkeit bestand auch über eine der „Kernthesen“ Goldhagens: „Die Täter waren Deutsche, und ohne Hitler und das Dritte Reich hätte es keine Endlösung der Judenfrage gegeben.“[10] Die anfänglich grundlegende Ablehnung der Historiker – trotz vielfacher Überschneidungen in den Positionen und seltener in den Perspektiven – wurde mit der grundsätzlichen „Historiker-Schelte“ Goldhagens erklärt.[10] Seine übrigen Thesen, etwa der von einem spezifisch-deutschen „eliminatorischen Antisemitismus“ oder der mörderischen Gesinnung der Täter als wichtigstem Faktor zur Erklärung ihrer Taten setzten sich unter den Holocaustforschern dagegen nicht durch. Ihre mehrheitliche Ansicht formulierte Reinhard Rürup zugespitzt so: „Was an den Thesen des Buches richtig ist, ist nicht neu, und was neu ist, ist nicht richtig.“[27]

Die Debatte selbst wurde auch als Prüfstein für die „politische Kultur“ der deutschen Gesellschaft wahrgenommen, in der die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gesehen wird. Das nationale „Selbstbewusstsein“ sei eben auch mit dieser „politischen Kultur“ verbunden. Die Debatte könne auch als „funktionales Äquivalent für eine Diskussion über das politische Selbstverständnis des vereinten Deutschland interpretiert werden, die nicht stattgefunden hat“ (Schneider).[10]

Weitere Veröffentlichungen

In seinem 2009 erschienenen Buch Schlimmer als Krieg: Wie Völkermord entsteht und wie er zu verhindern ist beschäftigt sich Goldhagen mit Völkermord. In Deutschland wurde das Buch zurückhaltend rezensiert, unter anderem stieß der Vorschlag Goldhagens, Kopfgelder auf Völkermörder auszusetzen und bei ihrer Verfolgung rechtsstaatliche Grundsätze außer Acht zu lassen, auf Widerspruch.[28]

Auszeichnungen

Am 10. März 1997 wurde Daniel Goldhagen von den Blättern für deutsche und internationale Politik der Demokratiepreis verliehen.[29] Die Laudatio hielt Jürgen Habermas.

Werke

Bücher

  • 1996 – Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust. ISBN 3-442-15088-4.[30] (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 7. Oktober bis zum 17. November 1996)
    • (Hitler's Willing Executioners. Ordinary Germans and the Holocaust. ISBN 0-679-77268-5.)
  • 1997 – Briefe an Goldhagen. Eingeleitet und beantwortet von Daniel Jonah Goldhagen. Siedler, Berlin 1997. ISBN 3-88680-628-6
  • 2003 – Die katholische Kirche und der Holocaust. ISBN 3-88680-770-3.
    • (A Moral Reckoning. The Role of the Catholic Church in the Holocaust and its Unfulfilled Duty of Repair. ISBN 0-349-11693-8.)
  • 2009 – Schlimmer als Krieg: Wie Völkermord entsteht und wie er zu verhindern ist. Übersetzt von Hainer Kober und Ingo Angres. Siedler, München, ISBN 978-3-88680-698-0.
    • (Worse Than War: Genocide, Eliminationism, And The Ongoing Assault On Humanity. PublicAffairs, New York, ISBN 978-1-58648-769-0.)
  • 2013 – The Devil That Never Dies: The Rise and Threat of Global Antisemitism. ISBN 978-0-316-09787-1.

Presse

  • Was dachten die Mörder? In: Der Spiegel. Nr. 33, 1996 (online 12. August 1996, Interview mit Rudolf Augstein).
  • Daniel Jonah: Der alltägliche Abgrund. In: Der Spiegel. Nr. 34, 1998, S. 178–184 (online 17. August 1998, In dem andauernden Historikerstreit über die Ursachen des Holocaust und die beste Methode, sie zu finden, hat Saul Friedländers Studie „Das Dritte Reich und die Juden“ großes Gewicht).
  • Eine „deutsche Lösung“ für den Balkan. Um das Völkermorden zu beenden, muß die Nato Serbien besiegen, besetzen und umerziehen. In: SZ, 30. April 1999.
  • „Die Bibel ist antisemitisch.“ Daniel Goldhagen über die Rolle der Katholischen Kirche in der NS-Zeit (im Gespräch mit Christian Böhme). In: Tagesspiegel, 12. Oktober 2002.
  • Politischer Islam: Die neue Bedrohung. In: Magazin der SZ, 27. April 2005. Gekürzte Fassung online
  • „Hitler war populär“. Gespräch mit Stefan Wirner und Deniz Yücel über den 8. Mai, die deutsche Geschichtspolitik und Deutschland 60 Jahre danach. In: Jungle World. 4. Mai 2005.

Literatur

Monographien

  • Michael F. Feldkamp: Goldhagens unwillige Kirche. Alte und neue Fälschungen über Kirche und Papst während der NS-Herrschaft. Olzog Verlag, München 2003, ISBN 3-7892-8127-1.
  • Norman G. Finkelstein, Ruth Bettina Birn: Eine Nation auf dem Prüfstand. Die Goldhagen-These und die historische Wahrheit. Claassen-Verlag, Hildesheim 1998.
  • Johannes Heil, Rainer Erb (Hrsg.): Geschichtswissenschaft und Öffentlichkeit. Der Streit um Daniel J. Goldhagen. Fischer, Frankfurt a. M. 1998, ISBN 3-596-14065-X, Sammelband mit Beiträgen von Wolfgang Benz, Ruth Bettina Birn, Jane Caplan, Christof Dipper, Raul Hilberg u.v.m.
  • Matthias Küntzel: Goldhagen und die deutsche Linke. Oder die Gegenwart des Holocaust. Elefanten Press, Berlin 1997, ISBN 3-88520-639-0.
  • Julius H. Schoeps (Hrsg.): Ein Volk von Mördern? Die Dokumentation zur Goldhagen-Kontroverse um die Rolle der Deutschen im Holocaust. Hoffmann & Campe, Hamburg 1996, ISBN 3-455-10362-6.

Aufsätze

  • Matthias Heyl: Die Goldhagen-Debatte im Spiegel der englisch- und deutschsprachigen Rezensionen von Februar bis Juli 1996. Ein Überblick. In: Mittelweg 36, 5. Jg., Nr. 4, August/September 1996, S. 41–56
  • Tobias Korenke: Goldhagen, der Widerstand und die Juden. In: Donnerstagshefte. Über Politik, Kultur, Gesellschaft, 1. Alte Synagoge (Essen), 1998, zweite überarbeitete Auflage, 2000, ISBN 978-3-924384-02-9, S. 17–35.
  • Dieter Pohl: Die Holocaustforschung und Goldhagens Thesen. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Jg. 45, 1997, S. 1–48 (auch online)
  • Gavriel D. Rosenfeld: The Controversy that Isn't: The Debate over Daniel J. Goldhagen's "Hitler's Willing Executioners" in Comparative Perspective. In: Contemporary European History. 8/1999, S. 249–273
  • Reinhard Rürup: Goldhagens „radikale Revision“ der Holocaust-Forschung. In: Neue Politische Literatur 41, 1996, S. 357–363.
  • Harald Schmid: Vom „Henker“ zum „Wunderheiler“. Gerechtigkeit für Goldhagen?, in: Menora. Jahrbuch für deutsch-jüdische Geschichte 8/1997, S. 16–50.
  • Michael Schneider: Die „Goldhagen-Debatte“. Ein Historikerstreit in der Mediengesellschaft. Gesprächskreis Geschichte, 17. Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 1997, ISBN 3-86077-669-X online, zuerst in: Archiv für Sozialgeschichte, 37, 1997

Einzelnachweise

  1. Smith, Dinita: "Challenging a View of the Holocaust". The New York Times. (1. April 1996)
  2. Vater und Sohn Goldhagen - Zwei Generationen Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus. In: Die Zeit. Nr. 32/1996 (online).
  3. Wolfgang Benz: Entwicklungen der Judenfeindschaft: Antijudaismus – Antisemitismus – Antizionismus. Ein Überblick. In: derselbe (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Bd. 8: Nachträge und Register. De Gruyter, Berlin 2015, ISBN 978-3-11-037932-7, S. 38.
  4. Daniel Jonah Goldhagen: Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust. Aus dem Amerikanischen von Klaus Kochmann. Taschenbuchausgabe. Goldmann, München 2000, ISBN 3-442-15088-4, S. 7.
  5. Daniel Jonah Goldhagen: Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust. Aus dem Amerikanischen von Klaus Kochmann. Taschenbuchausgabe. Goldmann, München 2000, ISBN 3-442-15088-4, S. 8.
  6. Daniel Jonah Goldhagen: Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust. Aus dem Amerikanischen von Klaus Kochmann. Taschenbuchausgabe. Goldmann, München 2000, ISBN 3-442-15088-4, S. 9f.
  7. Daniel Jonah Goldhagen: Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust. Aus dem Amerikanischen von Klaus Kochmann. Taschenbuchausgabe. Goldmann, München 2000, ISBN 3-442-15088-4, S. 443–450.
  8. Daniel Jonah Goldhagen: Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust. Aus dem Amerikanischen von Klaus Kochmann. Taschenbuchausgabe. Goldmann, München 2000, ISBN 3-442-15088-4, S. 47f.
  9. Ordinary Men: Reserve Police Battalion 101 an the Final Solution in Poland, New York 1992; dt.: Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die „Endlösung“ in Polen, Reinbek bei Hamburg 1993.
  10. Michael Schneider: Die „Goldhagen-Debatte“. Ein Historikerstreit in der Mediengesellschaft. Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 1997, ISBN 3-86077-669-X (Gesprächskreis Geschichte, Band 17, Volltext online, zuerst in: Archiv für Sozialgeschichte 37, 1997).
  11. Volker Ullrich: Hitlers willige Mordgesellen. Ein Buch provoziert einen neuen Historikerstreit. In: Die Zeit, 12. April 1996, abgedruckt in Schoeps 1996, S. 89–92.
  12. Frank Schirrmacher in der FAZ vom 15. April 1996, in: Schoeps 1996, S. 99ff
  13. So verweist Christopher Browning in seinem Artikel in der Zeit vom 19. April 1996, abgedruckt in Schoeps 1996, hier S. 123, auf ein Bataillon Luxemburger, die sich nicht anders verhalten hätten als die Deutschen. Walter Manoschek in Profil 18 vom 29. April 1996 spricht von der „willfährigen“ „Mitwirkung von Ukrainern, Letten, Kroaten und Rumänen am Judenmord“, in: Schoeps 1996, S. 158. Auch Peter Glotz in der Woche vom 19. April 1996, in: Schoeps 1996, S. 128, nennt mehrere osteuropäische Staaten mit starkem Antisemitismus.
  14. So etwa Frank Schirrmacher in der FAZ vom 15. April 1996, abgedruckt in: Schoeps 1996, S. 101. Ebenso Julius H. Schoeps in Die Zeit vom 26. April 1996, in: Ders. 1996, S. 135; sowie Moshe Zimmermann in Neue Zürcher Zeitung vom 29. April 1996, in: Schoeps 1996, S. 147ff.
  15. Daniel Jonah Goldhagen: Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust. Aus dem Amerikanischen von Klaus Kochmann. Taschenbuchausgabe. Goldmann, München 2000, ISBN 3-442-15088-4, S. 11.
  16. Daniel Jonah Goldhagen: Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust. Aus dem Amerikanischen von Klaus Kochmann. Taschenbuchausgabe. Goldmann, München 2000, ISBN 3-442-15088-4, S. 12.
  17. Franz Graf-Stuhlhofer: Über vereinfachende Versuche einer nationalen Zuordnung des Bösen. Der Umgang mit dem Thema des Bösen in der didaktischen Vermittlung der NS-Zeit. In: Gesellschaft & Politik. Zeitschrift für soziales und wirtschaftliches Engagement, Jg. 51, Heft 4/2014 und 1/2015, S. 31–34.
  18. Jahrhundert-Zeuge Hobsbawm: „Ich bin ein Reiseführer in die Geschichte.“
  19. Is There a New Anti-Semitism? A Conversation with Raul Hilberg, in: Logos 6.1-2 - winter-spring 2007
  20. bis 2005 leitende Historikerin (Chief historian of war crimes and crimes against humanity) im Department of Justice, Kanada
  21. Hans Mommsen: Einleitung. In: Norman G. Finkelstein, Ruth Bettina Birn: Eine Nation auf dem Prüfstand. Die Goldhagen-These und die historische Wahrheit. Claassen-Verlag, Hildesheim 1998, S. 9–22, hier S. 17.
  22. Hans Mommsen: Einleitung. In: Norman G. Finkelstein, Ruth Bettina Birn: Eine Nation auf dem Prüfstand. Die Goldhagen-These und die historische Wahrheit. Claassen-Verlag, Hildesheim 1998, S. 9–22, hier S. 14.
  23. Hans Mommsen: Einleitung. In: Norman G. Finkelstein, Ruth Bettina Birn: Eine Nation auf dem Prüfstand. Die Goldhagen-These und die historische Wahrheit. Claassen-Verlag, Hildesheim 1998, S. 9–22, hier S. 9ff.
  24. Hans Mommsen: Einleitung. In: Norman G. Finkelstein, Ruth Bettina Birn: Eine Nation auf dem Prüfstand. Die Goldhagen-These und die historische Wahrheit. Claassen-Verlag, Hildesheim 1998, S. 9–22, hier S. 12.
  25. Hans Mommsen: Einleitung. In: Norman G. Finkelstein, Ruth Bettina Birn: Eine Nation auf dem Prüfstand. Die Goldhagen-These und die historische Wahrheit. Claassen-Verlag, Hildesheim 1998, S. 9–22, hier S. 15.
  26. Briefe an Goldhagen. Eingeleitet und beantwortet von Daniel Jonah Goldhagen. Siedler Verlag, Berlin 1997
  27. Zitiert nach Jacob S. Eder und Christian Mentel: Goldhagen-Debatte. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Bd. 8: Nachträge und Register. De Gruyter, Berlin 2015, ISBN 978-3-11-037932-7, S. 215 (abgerufen über De Gruyter Online).
  28. Vgl. Rezensionen zu Daniel Jonah Goldhagen: Schlimmer als Krieg. Wie Völkermord entsteht und wie er zu verhindern ist. In: Perlentaucher.de.
  29. Blätter für deutsche und internationale Politik: Demokratiepreis 1997 an Daniel Goldhagen (Memento vom 4. August 2007 im Internet Archive). (Presseerklärung zum Demokratiepreis 1997 vom 7. Januar 1997).
  30. Daniel Jonah Goldhagen: Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust. Aus dem Amerikanischen von Klaus Kochmann. Taschenbuchausgabe. Goldmann, München 2000, ISBN 3-442-15088-4.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.