Daniel Friedrich Loos
Daniel Friedrich Loos (* 15. Juni 1735 in Altenburg; † 1. Oktober 1819 in Berlin) war ein deutscher Medailleur, Graveur und Stempelschneider.
Leben
Loos war als Schüler von Friedrich Stieler (1705–1758) in Altenburg, ab 1754 an der Leipziger Münze und von 1756/57 in Magdeburg an der dortigen Münzprägeanstalt tätig. 1768 wurde er erster Medailleur an der preußischen Hauptmünzprägeanstalt in Berlin und dort später königlich-preußischer Hofmedailleur. Das L (Loos) im Armabschnitt des Brustbilds auf preußischen Friedrich d’ors von 1800 bis 1814 bezeugt seine Tätigkeit als Medailleur an der Berliner Münze. Am 1. Mai 1816 feierte er sein sechzigstes Berufsjubiläum in preußischen Diensten „mit Treue und Auszeichnung“ und ihm wurde eine von seinem Kollegen Gottlieb Goetze gefertigte Bronzemedaille geprägt. Sein Sohn Gottfried Bernhard Loos führte Beruf und Geschäft des Vaters nach dessen Tod als Medaillen-Anstalt fort. Das Hauptgeschäft befand sich in der Ober-Wasserstraße nahe der Jungfernbrücke und warb in einem Adressbuch mit „In dieser Anstalt findet man unter anderem in Gold, Silber und Englischer Bronze ausgeprägt, ein sehr ansehnliches Sortiment von geschichtlichen Denkmünzen, Gelegenheitsmünzen passend als Geschenk […], auch Boston-, Wist- und l’hombre-Blocke sowie Whistmarken sehr verschiedener Art. […] Ein gedrucktes Verzeichniß aller gangbaren Sorten erhält man im Comptoir.“[1]
Loos hatte mindestens zwei Söhne:
- Friedrich Wilhelm Loos (ca. 1767–1819) der älteste Sohn arbeitete mit dem Vater gemeinsam in Berlin und starb kurz nach diesem.
- Gottfried Bernhard Loos (6. August 1774 bis 29. Juli 1843), 1806 bis 1812 Münzmeister sowie Gründer der Medaillenfabrik G. Loos in Berlin, die später von Ludwig Ostermann (1843–1879), dann von Emil Krüger (1879–1895) und ab 1895 von Arthur Krüger fortgeführt wurde.
- Daniel Loos, Sohn von Gottfried Bernhard Loos, kurzzeitig dessen Nachfolger als Direktor der Firma.
Zur Familie gehören des Weiteren die Stempelschneider Georg Friedrich Loos, tätig 1742 bis 1766 in Nürnberg und Würzburg, und Karl Friedrich Loos, wirksam 1756 bis 1770 in Nürnberg.
Loos war Mitglied und Assessor im Senat der königlichen Preußischen Akademie der Bildenden Künste in Berlin.
Literatur
- Gottfried Bernhard Loos: Verzeichniß sämmtlicher Denk- und Gelegenheitsmünzen, welche aus der Berliner Medaillen-Münze von G. Loos seit der Gründung dieser Anstalt durch den Hof-Medailleur Daniel Friedrich Loos hervorgegangen sind…. Mittler, Berlin 1842 (books.google.de).
- Theodor Stenzel: Loos, Daniel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 169.
- Loos, Daniel Friedrich. In: Royal Numismatic Society (Hrsg.): The numismatic chronicle and journal of the Royal Numismatic Society. 3. Serie, Band 13. Quaritch, London 1893, S. 334–335 (Textarchiv – Internet Archive).
- Loos, Daniel Friedrich bis Loos, Karl Friedrich. In: Leonard Forrer (Hrsg.): Biographical dictionary of medallists, coin-, gem-, and seal-engravers, mint-masters, etc. ancient and modern. Band 3: I–Maz. Spink & Son, London 1907, S. 461–470 (Textarchiv – Internet Archive).
- Loos, Friedrich Daniel. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 23: Leitenstorfer–Mander. E. A. Seemann, Leipzig 1929, S. 368 (biblos.pk.edu.pl).
- Klaus Sommer: Die Medaillen des königlich-preussischen Hof-Medailleurs Daniel Friedrich Loos und seines Ateliers. Biblio-Verlag, Osnabrück 1981, ISBN 3-7648-1198-6.
- Ferdinand Dahl: Katalog zur Ausstellung Kunstmedaillen – Medaillenkunst, Teil 2 (= Der Steckenreiter. Dem Münzvergnügen gewidmete Nebenstunden. Eine Münzpost der Numismatischen Gesellschaft Bonner Münzfreunde e. V. Folge 87) Numismatische Gesellschaft Bonner Münzfreunde, Bonn 2013, S. 5 (mit 6 Abbildungen); smb.museum (PDF).
Weblinks
- Lebenslauf bei der Berliner Akademie der Künste
Einzelnachweise
- Geschäftsanzeigen. In: Allgemeiner Wohnungsanzeiger für Berlin, Charlottenburg und Umgebungen, 1822, III, S. 415f. „Daniel Loos, Sohn“.