DPh (Inschrift)

DPh ist die Abkürzung einer Inschrift von Dareios I. (D). Sie wurde in Persepolis (P) entdeckt und von der Wissenschaft mit einem Index (h) versehen. Die Inschrift liegt in altpersischer, elamischer und babylonischer Sprache vor.

Eine der beiden Goldtafeln mit der Inschrift DPh
Steinbehälter mit Gold- (innen) und Silbertafel. Foto Erich Friedrich Schmidt[1]

Inhalt

§1. Dareios, der große König, König der Könige, König der Länder, des Hystaspes Sohn, ein Achaimenide.

§2. Es kündet Dareios, der König: Dies (ist) das Reich, das ich in Besitz habe, von den Saken, die jenseits von Sogdien (sind), bis hin nach Kuš (Nubien), von Indien bis hin nach Lydien, (und) das mir Ahuramazdǎ verliehen hat, der der größte unter den Göttern (ist). Mich soll Ahuramazdǎ schützen und mein Haus.“

Dareios I.: Schmitt 2009

Beschreibung

Die Inschrift liegt in 4-facher Ausführung vor. Die Versionen sind auf zwei Goldtafeln, DPhG1–2, und zwei Silbertafeln, DPhS1–2, angebracht. Die Tafeln sind 33 cm lang, 33 cm breit und 1,6 cm dick. Die als „Fundamenturkunden des Apadana“ bezeichneten Tafeln befanden sich in zwei Steinbehältern mit je einer Gold- und Silberausführung, die im Nordosten und Südosten des Apadana von Friedrich Krefter am 18. und 20. September 1933 gefunden wurden. Die Ausgrabungen fanden im Rahmen einer Expedition des Oriental Institute von Chicago unter der Leitung von Erich Friedrich Schmidt statt. Die Tafeln mit den Inschriften wurden der damaligen persischen Regierung übergeben. Sie befinden sich heute im Iranischen Nationalmuseum.[2]

Die altpersische Sprachversion hat 10, die elamische 7 und die babylonische 8 Zeilen. Der Text ist identisch mit demjenigen von DHa. Sie reiht sich in die anderen bekannten Gründungsurkunden (DSf, DSz und DSaa) ein. Im Gegensatz zu diesen beschränkt sich der Text aus dem Apadana auf eine kurze Bitte um Schutz des Palastes, ohne eine bestimmte Konstruktion zu nennen. Er beschreibt jedoch kurz und bündig die Ausdehnung des Reiches von Dareios I., was gut zur Funktion der Empfangshalle passt.[3]

Literatur

  • Ernst Herzfeld: Altpersische Inschriften. Erster Ergänzungsband zu den Archaeologischen Mitteilungen aus Iran. Berlin 1938, S. 18–19 und Tafel VI. (archive.org)
  • Roland Grubb Kent: Old Persian. Grammar, Texts, Lexicon. 2. Revidierte Edition (=American Oriental Series. Band 33). New Haven 1953, S. 109 und 136–137. (Digitalisat).
  • Erich Friedrich Schmidt: Persepolis. I: Structures, Reliefs, Inscriptions. (= Oriental Institute Publications. Band 68). University of Chicago Press, Chicago 1953, S. 70, 79, 98 und 99. (oi.uchicago.edu)
  • Friedrich Krefter: Persepolis-Rekonstruktionen: der Wiederaufbau des Frauenpalastes; Rekonstruktionen der Paläste; Modell von Persepolis (=Teheraner Forschungen. Band 3). Berlin 1971, ISBN 3-7861-2189-3, S. 52–53.
  • François Vallat: Corpus des inscriptions royales en élamite achéménide. Dissertation Université la Sorbonne, Paris 1977 (archive.org)
  • Leo Trümpelmann: Persepolis. Ein Weltwunder der Antike. In: Archäologie des Achämenidenreiches. Band 14. Mainz 1988. ISBN 978-3-8053-1016-1, Tafel 36 und 37.
  • Günter Schweiger: Kritische Neuedition der achaemenidischen Keilinschriften. 2 Bände. Schweiger VWT-Verlag, Taimering 1998, S. I,12; II,29–31.
  • Amélie Kuhrt: The Persian Empire. A Corpus of Sources from the Achaemenid Empire. London/ New York 2007. ISBN 978-0-415-43628-1, S. 476–477.
  • Rüdiger Schmitt: Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden. Editio minor mit deutscher Übersetzung. Reichert, Wiesbaden 2009, S. 13 und 119–120. (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Schmidt 1953, S. 99.
  2. Schmitt 2009, S. 13; Schweiger 1998, S. II,29; Kuhrt 2007, S. 476; The University of Chicago Magazine 1936, 28.4, S. 23–25, Xerxes a doughty warrior until he met the Greeks, orientalists find. Abgerufen am 27. November 2022.
  3. Pierre Lecoq: Les inscriptions de la Perse achéménide traduit du vieux-perse, de l'élamite, du babylonien et de l'araméen. Paris 1997, S. 99. (elamit.net)
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