Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes

Der Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e. V. (DFN-Verein) ist eine selbstverwaltete Organisation, die in Deutschland wissenschaftlich-technische Voraussetzungen für die Errichtung eines rechnergestützten Informations- und Kommunikationssystems für die Forschung auf der Basis öffentlicher Übertragungsnetze schaffen will.

Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes
(DFN-Verein)
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1984
Sitz Berlin, Deutschland
Vorsitz Stefan Wesner
Website www.dfn.de

Geschichte

Der Verein wurde 1984 von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und forschungsnahen Wirtschaftsunternehmen mit administrativer und finanzieller Anschubunterstützung durch das Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) gegründet. Die satzungsgemäßen Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, der Verwaltungsrat und der Vorstand.

Vorstandsvorsitzender ist Stefan Wesner von der Universität zu Köln. Stellvertretende Vorstandsvorsitzende sind Helmut Reiser vom Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (LRZ), und Christian Zens von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.[1] Zahlreiche Hochschulen und öffentliche Forschungsinstitutionen sind Mitglied im DFN-Verein.[2]

Nach seiner Gründung unterstützte der Verein in der ersten Phase seine Mitglieder zunächst bei der Beschaffung von Hardware (im Allgemeinen X.25-Untervermittlungen) zum Anschluss an das DATEX-P-Netz der Deutschen Bundespost. Zugleich wurde die Möglichkeit geschaffen, über dieses Netz das EARN und damit das BITNET zu erreichen. Gleichzeitig wurden Bemühungen gestartet, bei allen Netzwerkaktivitäten Produkte zu bevorzugen, die sich strikt an das OSI-Referenzmodell hielten. So sollte im Bereich der deutschen Wissenschaftsinstitutionen nur X.400-kompatible Software für E-Mail verwendet werden. Mit der ständig steigenden Bedeutung des Internets und der TCP/IP-Protokollfamilie wurden diese Bestrebungen beendet.

Wissenschaftsnetze

Ab 1989/90 begann der DFN, eigene Netze zu betreiben. Alle vom DFN-Verein bereitgestellten Netze hatten bzw. haben stets das Kürzel WiN als Namen oder Namensbestandteil. Das erste eigene Netz WiN setzte auf dem X.25-Protokoll auf und war als Teilnetz des DATEX-P-Netzes der Deutschen Bundespost konzipiert. Die angeschlossenen Wissenschaftsinstitutionen hatten so die Möglichkeit, mit vertretbaren Kosten höherwertige Anschlüsse (bis 2 Mbit/s) zu betreiben.

Nach dem Fall der Mauer wurde das WiN in die DDR bzw. in die neuen Bundesländer hinein erweitert. Dieses erweiterte WiN trug den Namen ERWIN.

Danach wurden etwa alle fünf Jahre jeweils neue WiNs mit modernerer Technik und entsprechend erhöhter Bandbreite aufgebaut. Im Einzelnen waren dies in chronologischer Reihenfolge

Internationale Kooperation

Da der DFN-Verein gegenüber seinen Mitgliedern als Internetdienstanbieter auftritt, ist das jeweilige Wissenschaftsnetz integraler Bestandteil des Internets. Es bestehen aber leistungsstarke Verbindungen zu den Forschungsnetzen der Partnerorganisationen im Ausland,[3] vor allem im Rahmen von GÉANT.[4] Das DFN ist der deutsche Partner des internationalen Netzwerks Eduroam.

Einzelnachweise

  1. Governance des DFN-Vereins. In: DFN. Abgerufen am 14. Dezember 2023 (deutsch).
  2. Mitgliederliste. In: DFN. Abgerufen am 8. November 2023 (deutsch).
  3. Members, Associates & General Assembly representatives - About GÉANT. 8. Januar 2021, abgerufen am 8. November 2023 (amerikanisches Englisch).
  4. GÉANT Network. Abgerufen am 8. November 2023.
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