D.E.A. – Krieg den Drogen

D.E.A. – Krieg den Drogen (Originaltitel: DEA) ist eine US-amerikanische Fernsehserie. Sie wurde zwischen 1990 und 1991 von Dark Ink Productions und Lorimar Television, heute Teil von Warner Bros. Television, für FOX produziert.[1][2][3]

Die Filme Das Kartell des Todes (1991; Death Merchants) und Das Kartell des Todes 2 (1992; Death Merchants 2) basieren auf den Serienfolgen.[4]

Handlung

Die um Seriosität und Authentizität bemühte Krimiserie handelte von einer Sondereinheit der Polizei zur Drogenbekämpfung, der Drug Enforcement Administration, die auch über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinweg operiert und den Import von illegalen Drogen in die USA bekämpft.

Bill Stadler leitete die Gruppe 9 der Sondereinheit, zu der Nick Biaggi, Teresa Robles und Jimmy Sanders gehören; ihr Chef ist Phil Jacobs.

Hintergrund

D.E.A. – Krieg den Drogen basiert auf wahren Begebenheiten der Drug Enforcement Administration und dem „War on Drugs“.[5]

Die im dokumentarischen Stil des Cinéma vérité gedrehte Sendung kombinierte mit Schauspielern nachgestellte Szenen, tatsächliches Überwachungsmaterial sowie Filmaufnahmen von Nachrichtensendungen, die über die dargestellten Geschichten berichteten. Das Konzept der Serie stammte von Richard DiLello, der das „hybride Format“ der Serie entwickelt hatte, dass Elemente des Dokumentarfilms mit klassischen Schauspielszenen kombiniert; es wurde an Lorimar Television verkauft und schließlich von der Fox Broadcasting Company beauftragt. Am 14. Mai 1990 gab Fox bekannt, dass die Serie im Freitagabendprogramm neben America’s Most Wanted laufen solle.[1][6][7][8]

Als Produzent fungiert neben David E. Peckinpah, Gordon Freeman, Cyrus Nowrasteh und Peter McCabe auch Michael Ahnemann, der gemeinsam mit Richard DiLello die Drehbücher beisteuerte; DiLello selbst war ausführender Produzent. Regie führten unter anderem Rob S. Bowman und Colin Bucksey. Aufgrund sinkender Einschaltquoten wurde die Sendung im zweiten Jahr in DEA – Special Task Force umbenannt und mehr Gewicht auf das Privatleben der Agenten gelegt; außerdem wurden weniger Gewaltdarstellungen gezeigt. Die ab April 1991 ausgestrahlten Folgen führten jedoch zu keinen nennenswerten Änderungen bei der Sehbeteiligung und die Serie wurde im Juni 1991 endgültig abgesetzt.[1]

Von 1991 bis 2004 strahlte A&E Network das Format Investigative Reports aus, das ähnlich D.E.A. – Krieg den Drogen Kriminalfälle nachstellte; zwischen 2004 und 2011 folgten Einzelfolgen von Investigative Reports zu besonderen Ereignissen.[9]

Die Folgen 16 bis 21 der ersten Staffel von A&Es Investigative Reports beschäftigten sich ebenfalls mit Fällen der Drug Enforcement Administration und wurden in Deutschland 1993 vom Privatsender Vox als D.E.A. – Krieg den Drogen (kurz D.E.A.) ausgestrahlt; die beiden eigenständigen Serienformate haben aber keinen direkten Bezug. Einige Publikationen ordnen diese sechs Folgen von Investigative Reports fälschlicherweise D.E.A. – Krieg den Drogen zu.[9][10]

2008 folgte eine in Detroit und New Jersey angesiedelte Neuauflage als Reality-TV-Fernsehserie unter dem Titel D.E.A. – Die Drogencops, die zwei Staffeln mit insgesamt 15 Folgen umfasste.[1]

Besetzung und Synchronisation

Die Synchronisation wurde von der Arena Synchron GmbH, Berlin, erstellt, nach einem Dialogbuch und unter Dialogregie von Erik Paulsen.[11]

Rollenname Schauspieler Synchronsprecher
Nick BiaggiChristopher „Chris“ StanleyTorsten Michaelis
Bill StadlerTom MasonFrank-Otto Schenk
Ricky PradoJohn VargasCuco Wallraff
Jimmy SandersByron MinnsDaniel White
Teresa RoblesJenny GagoEva Kryll
Rafael CorderaMiguel Sandoval
Phil JacobsDavid WohlMichael Tietz
Carl SchliemannAlan ScarfeJürgen Kluckert
Ellen BrunnerTerri TreasAndreschka Großmann
Isabella SolanaRoya MegnotIris Artajo
Severo DeLaseraJoseph GianBoris Tessmann

Ausstrahlung und Episoden

Zwischen dem 7. September 1990 und 24. Mai 1991 wurde D.E.A. – Krieg den Drogen auf dem US-amerikanischen Fernsehsender FOX ausgestrahlt; die Fernsehserie wurde jedoch aufgrund geringer Einschaltquoten bereits nach der ersten Staffel abgesetzt.[1]

In Deutschland wurde die Fernsehserie erstmals zwischen dem 24. April 1994 und dem 17. Juli 1994 auf dem Regionalsender TV München ausgestrahlt. Im Jahr 1995 wiederholte kabel eins die Fernsehserie bundesweit und 1997 war die Serie erneut auf TV München zu sehen. Letztmals im deutschen Fernsehen war D.E.A. – Krieg den Drogen in den Jahren 1999 und 2000 auf dem Regionalsender TV Berlin zu sehen.[10]

Folge Deutscher Titel Erstausstrahlung (DE) Originaltitel (en) Erstausstrahlung (USA)
1Operation Calico24. April 1994America’s global on drugs (DEA)7. September 1990
2Angst vorm Schießen?1. Mai 1994Aftermath14. September 1990
3Fenster nach Amerika8. Mai 1994Under Presidential Seal21. September 1990
4Das Sprungbrett15. Mai 1994Jumping the Trampoline28. September 1990
5Durchbruch in den Tod22. Mai 1994Prime Mover5. Oktober 1990
6Die Rache des Rafael Cordera29. Mai 1994Bloodsport12. Oktober 1990
7Die Giftküche5. Juni 1994MethLab26. Oktober 1990
8Die Marihuanaflotte12. Juni 1994Moving Mary Jane2. November 1990
9Höhere Gewalten3. Juli 1994The Fat Lady Sings Alone19. April 1991
10Tanz mit der Teufelin19. Juni 1994Dance with the Devil26. April 1991
11Isabellas Connection26. Juni 1994The Connection3. Mai 1991
12Der Sizilianer10. Juli 1994White Lies10. Mai 1991
13Die Schnellen und die Toten17. Juli 1994Zero Sum Game24. Mai 1991

Vor der Ausstrahlung im Fernsehen erschien die Serie in Form von zwei Spielfilmen zur Heimvideo-Verwertung direkt auf VHS: als Das Kartell des Todes (1991; Death Merchants) und als Das Kartell des Todes 2 (1992; Death Merchants 2).[4] Am 10. Februar 2006 veröffentlichte Warner Home Video eine zwei Medien umfassende DVD-Version von Das Kartell des Todes und eine ein Medium umfassende Version von Das Kartell des Todes 2.

Auszeichnungen

D.E.A. – Krieg den Drogen erhielt von den Kritikern überwiegend positive Kritiken. Der San Francisco Examiner bezeichnete die Fernsehserie 1990 als „den größten Durchbruch der neuen [Fernseh-] Saison“.[12]

Für den Schnitt der Pilotfolge erhielt Dann Cahn 1991 in der Kategorie „Outstanding Editing for a Series – Single Camera Production“ (engl. Herausragender Schnitt für eine Serie – Produktion mit einer Kamera) eine Nominierung für den Primetime Emmy Award und gewann im selben Jahr den Eddie Award der American Cinema Editors (A.C.E.) in der Kategorie „Best Edited Episode from a Television Series“ (engl. Beste bearbeitete Folge einer Fernsehserie).[1]

Literatur

  • Tim Brooks, Earle Marsh: The Complete Directory to Prime Time Network and Cable TV Shows 1946–Present. 9. Auflage. Ballantine Books, 2007, ISBN 978-0-345-49773-4 (englisch, 848 S.).
  • Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Das Fernsehlexikon: Alles über 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF-Hitparade. 3. Auflage. Goldmann, 2005, ISBN 978-3-442-30124-9 (1512 S.).

Einzelnachweise

  1. D.E.A. – Krieg den Drogen. Internet Movie Database, abgerufen am 15. April 2022 (englisch).
  2. D.E.A. – Krieg den Drogen in der Online-Filmdatenbank; abgerufen am 15. April 2022.
  3. Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Das Fernsehlexikon: Alles über 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF-Hitparade. 3. Auflage. Goldmann, 2005, ISBN 978-3-442-30124-9 (1512 S.).
  4. Das Kartell des Todes. Internet Movie Database, abgerufen am 15. April 2022 (englisch).
  5. DRUG ENFORCEMENT ADMINISTRATION: 1990–1994. (PDF) dea.gov, April 2021, S. 67–76, abgerufen am 15. April 2022 (englisch).
  6. The Ready for Prime Time Players In: Broadcasting & Cable, 18. Juni 1990. Abgerufen am 12. September 2021
  7. Lorimar reveals its fall line In: Broadcasting & Cable, 5. März 1990. Abgerufen am 12. September 2021
  8. The fall of living dangerously In: Broadcasting & Cable, 4. Juni 1990. Abgerufen am 12. September 2021
  9. Investigative Reports. Internet Movie Database, abgerufen am 15. April 2022 (englisch).
  10. D.E.A. – Krieg den Drogen. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 15. April 2022.
  11. D.E.A. – Krieg den Drogen. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 15. April 2022.
  12. Fox’s arresting DEA, 7. September 1990
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