Curt Liebich

Curt Liebich (* 17. November 1868 in Wesel; † 12. Dezember 1937 in Gutach (Schwarzwaldbahn)) war ein deutscher Bildhauer, Maler und Grafiker.

Leben

Liebich studierte an der Kunstakademie Dresden und an der Berliner Kunstakademie, in Berlin vor allem in der Modellierklasse von Albert Wolff. Im Jahre 1890 wechselte er an die Großherzoglich Sächsische Kunstschule Weimar, an der auch der Schwarzwaldmaler Wilhelm Hasemann studiert hatte. 1891 besuchte er Hasemann in Gutach, um ihm Grüße des Großherzogs Alexander und anderer Weimarer Bekannten auszurichten, lernte dabei Hasemanns Schwägerin Antonie Lichtenberg (1873–1919) kennen[1], die er 1896 heiratete. Im selben Jahr ließ er sich in Gutach nieder. Nach dem frühen Tod seiner ersten Frau heiratete Liebich deren jüngere Schwester Emma (1877–1969). Seine Malerei befasste sich vor allem mit dem ländlichen und dörflichen Leben im Gutachtal. Durch seine Ansichtskartenmotive trug er dazu bei, den Bollenhut und das traditionelle Bauernhaus des Schwarzwalds international bekannt zu machen. Als Illustrator entwarf er Vignetten und Titelblätter für Bücher und Zeitschriften sowie Werbegrafik, vor allem für den Stuttgarter Verlag R. Bong.[2] Mit Hasemann gilt er als Mitbegründer der Gutacher Malerkolonie.

Liebich wurde 1923 von der Gemeinde Gutach mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet.[3] 1933 entwarf er die Gutacher Ehrenbürger-Urkunden für Gauleiter Robert Wagner und Reichskanzler Adolf Hitler.[4]

Im Dezember 1917 verlieh der badische Großherzog Friedrich II. Liebich den Ehrentitel Professor.[5]

Im September 2005 eröffnete in Gutach das Kunstmuseum Hasemann-Liebich mit Werken der beiden Schwarzwaldmaler.[6]

Werk

Gemälde Laublehof

Denkmäler für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs

Relief am Kriegerdenkmal in Gutach (Tod als Trommler)

Buchillustrationen (Auswahl)

  • Brüder Grimm: Tischlein deck dich und andere Märchen (Leipzig: Abel & Müller, 1925)
  • Brüder Grimm: Sneewittchen und andere Märchen (Leipzig: Abel & Müller, 1925)
  • Brüder Grimm: Rotkäppchen und andere Märchen (Leipzig: Abel & Müller, 1925)
  • Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen (Leipzig: Abel & Müller, 1925)
  • Brüder Grimm: Hans im Glück und andere Märchen (Leipzig: Abel & Müller, 1925)
  • Brüder Grimm: Hänsel und Gretel und andere Märchen (Leipzig: Abel & Müller, 1925)
  • Brüder Grimm: Frau Holle und andere Märchen (Leipzig: Abel & Müller, 1925)
  • Brüder Grimm: Dornröschen und andere Märchen (Leipzig: Abel & Müller, 1925)
  • Brüder Grimm: Aschenputtel und andere Märchen (Leipzig: Abel & Müller, 1925)

Literatur

Commons: Curt Liebich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ansgar Barth: Curt Liebich. Ein Künstler seiner Zeit. Kunstverein Hasemann-Liebich, Gutach 218, ISBN 978-3-9815594-1-5, S. 17.
  2. Verlag R. Bong (Richard Bong) möglicherweise irrtümlich statt Verlag Adolf Bonz & Co., für den mehrere von Liebich illustrierte Publikationen nachweisbar sind.
  3. Kunstmuseum Hasemann-Liebich: Kurt Liebich (Memento vom 7. Januar 2021 im Internet Archive), auf kunstmuseum-hasemann-liebich.de
  4. Der Kinzigtäler vom 12. September 1933.
  5. Karlsruher Zeitung vom 31. Dezember 1917
  6. Kunstmuseum Hasemann-Liebich, auf bwegt.de, abgerufen am 4. März 2024
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