Cruachain

Cruachain ['krʊəxɪnʲ], Genitiv Cruachan, vollständig Ráth Cruachan (irisch ráth [ɾɑːh] – Ringwall), älter Cruachu, war in der Irischen Mythologie der Name des Königssitzes von Connacht.[1] Der Name leitet sich angeblich von Crochen, einer Sidhe (Fee) und Dienerin Étaíns, her.

Hügel von Rathcroghan
Rathcroghan und Umgebung, Karte
Ogham-Stein am Eingang von Uaigh na gCat

Mythologie

Im Ulster-Zyklus wird Cruachain als Herrschersitz von König Ailill mac Máta und Königin Medb genannt, früher auch als Burg von Medbs Schwester Clothru. Hier beginnt der im Táin Bó Cuailnge („Der Rinderraub von Cooley“) geschilderte Krieg Connachts gegen Ulster um den Stier Donn Cuailnge. Cruachain ist auch der Mittelpunkt der Remscéla (Vorerzählung zur Táin Bó Cuailnge) Echtrae Nerai („Neras Abenteuer“), die erzählt, wie Nera die Bewohner des Ortes vor einer Gefahr aus der Anderswelt warnt. Ráth Cruachan galt als einer der Eingänge in die Welt der Sidhe. Aus den Hügeln und Erdspalten Relignaree (irisch Reilig na Rí, „Friedhof der Könige“) und Oweynagat (Uaigh na gCat, „Höhle der Katzen“) kamen zu Samhain die Wesen der Anderswelt heraus. Deshalb war es dem König von Connacht verboten (geís), zu Samhain um den Königssitz Cruachain herumzugehen.[2]

Lokalisation

Ráth Cruachan wird manchmal mit dem Ort Rathcroghan im County Roscommon identifiziert. Hier befindet sich eine große Zahl archäologischer Fundstätten.

Siehe auch

Literatur

  • Helmut Birkhan: Kelten, Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997. ISBN 3-7001-2609-3.
  • Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur (= Kröners Taschenausgabe Band 466). Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.

Einzelnachweise

  1. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Wien, Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, S. 404, 1016.
  2. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 795, 841.
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