Crazia (Münze)

Die Crazia, seltener Cracia, war die Bezeichnung einer silbernen Scheidemünze im Großherzogtum Toskana. Vermutet wird die Herkunft der Münzbezeichnung vom Namen des deutschen Kreuzers.[1]

Die kleine Münze wurde im Auftrag der Großherzöge Cosimo I. bis Gian Gastone geprägt. Viele Nachmünzungen erfolgten in den oberitalienischen Kleinstaaten.

Auf der Rückseite war stehend Johannes der Täufer dargestellt.

Eine Crazia wurde mit 1 Soldo 8 Denari (= 112 Lira) bewertet und entsprach 5 Quattrini, 8 Crazie gaben einen Paolo, 24 eine Testone und 84 einen Scudo.[2] Der Wert entsprach etwa 1 - 112 Kreuzern.

Briefmarken der Toskana um 1851 hatten beispielsweise Werte mit 4 und mit 60 Crazie.

Briefmarke mit einem Wert von 4 Crazie

Crazia stand allgemein für 112 und wurde auch als Längenmaß für 112 Braccio verwendet.[3]

Geprägt wurden Crazie auch in Triest, hier entsprach er dem (rheinischen) Kreuzer (160 Fiorino).

Im 18. Jahrhundert wurden in Triest folgende Konventionsmünzen herausgegeben:

  • Zecchini zu 250 Crazie (4 fl. 10 cr.),
  • Talari zu 120 Crazie (2 fl.),
  • Fiorini zu 60 Crazie (1 fl.),
  • Stücke von 20, 17, 10, 7 und 3 Crazie.

Siehe auch

Literatur

  • Jacob Heinrich Kaltschmidt: Neuestes und vollständigstes Fremdwörterbuch zur Erklärung aller aus fremden Sprachen entlehnten Wörter und Ausdrücke. F. A. Brockhaus, Leipzig 1870, S. 238
  • Thomas Heinrich Gadebusch: Handbuch der Kaufleute: oder Allgemeine Übersicht und Beschreibung ..., Band 2. verlegt von Anton Ferdinand Röse, Greifswald 1784, Seite 310 Digitalisat
  • Jakob Christoph Peter: Vollständige theoretische und praktische Anleitung zur ..., Band 1. 1789, Seite 396 Digitalisat

Einzelnachweise

  1. Friedrich von Schrötter, N. Bauer, K. Regling, A. Suhle, R. Vasmer, J. Wilcke: Wörterbuch der Münzkunde. Walter de Gruyter, Berlin 1970, S. 115, ISBN 3-11-001227-8
  2. Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde. Gottfried Basse, Quedlinburg und Leipzig 1830, S. 340 Digitalisat
  3. Simonde de Sismondi, Johann Burger: Gemählde der toskanischen Landwirthschaft. S. 190 Digitalisat
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