Crash (Album)
Crash ist das fünfte Studioalbum der britischen Synthiepop-Band The Human League.
Entstehungsgeschichte
Die Band zog sich im August 1985 mit Musikproduzent Colin Thurston in das 24-Spur-Heimstudio von Philip Oakey zurück, um neue Songs zu schreiben und aufzunehmen. Thurston hatte bereits für die Bands Magazine und Duran Duran produziert. Die Zusammenarbeit mit Thurston gestaltete sich jedoch schwierig und wurde im Spätsommer abgebrochen.[1] Jo Callis verließ die Band und Jim Russell, der bereit bei Hysteria mitgewirkt hatte, wurde neues Bandmitglied. Das Album wurde zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben. Im Frühjahr 1986 ging die Band für vier Monate nach Minneapolis, um dort mit dem Produzententeam Jimmy Jam und Terry Lewis zusammenzuarbeiten, die bereits für Janet Jackson das kommerziell erfolgreiche Album Control produziert hatten. Jam und Lewis wirkten auch an den Kompositionen mit, was für die Band erneut eine musikalische Neuausrichtung von New Wave zum Contemporary R&B bedeutete. Der als Single ausgekoppelte Nummer-eins-Hit Human wurde von Jam (James Harris III.) und Lewis geschrieben. Auch die beiden anderen als Single veröffentlichten Titel stammen nicht aus der Feder von Bandmitgliedern. Dave Thompson berichtet, dass am Ende der Aufnahmesessions ein heftiger Streit darüber ausbrach, wie viel musikalische Hilfe von außen in die Aufnahmen eingebracht werden sollte.[2] Philip Adrian Wright verließ im Anschluss an die Aufnahmen die Band und Ian Burden folgte ihm ein Jahr später.
Veröffentlichung und Charterfolg
Einen Monat nachdem Human im August herausgebracht worden war und sich als Charthit entpuppte, wurde das Album von Virgin Records in Europa und von A&M Records in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. Es stieg am 20. September 1986 in den britischen Albencharts auf Platz 7 ein und hielt sich 6 Wochen.[3] Der Verband der britischen Phonoindustrie BPI zertifizierte im Oktober 1986 eine Goldene Schallplatte.[4] In Deutschland platzierte sich das Album im September auf Platz 14.[1] und hielt sich 11 Wochen.[5] In den Billboard 200 erreichte das Album Platz 35.[6]
Rezeption
William Ruhlmann von der Musikdatenbank Allmusic sieht in Crash eine Verbesserung gegenüber dem „glanzlosen“ Vorgänger Hysteria. Das Album sei jedoch nicht „auf Augenhöhe mit Dare“,[7] dem kommerziell erfolgreichsten Album der Band aus dem Jahr 1981.
Titelliste
# | Titel | Autor(en) | Länge |
---|---|---|---|
1. | Money | Burden, Oakey, Jim Russell | 3:54 |
2. | Swang | David Eiland | 4:36 |
3. | Human | James Harris III., Terry Lewis | 4:25 |
4. | Jam | Oakey, Russell | 4:20 |
5. | Are You Ever Coming Back? | Oakey, Russell, Wright | 4:53 |
6. | I Need Your Loving | James Harris III., Terry Lewis, Herman Davis, Eiland, Langston Richey, Danny Williams | 3:42 |
7. | Party | Burden, Oakey, Russell | 4:29 |
8. | Love on the Run | Burden, Oakey, Russell | 3:53 |
9. | The Real Thing | Burden, Steve Fellows, Oakey, Russell | 4:19 |
10. | Love Is All That Matters | James Harris III., Terry Lewis | 6:07 |
Quellen
- Christian Graf und Burghard Rausch: Rockmusiklexikon. Europa / Bd. 1, ABC–Kursaal Flyers. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-596-12387-9, S. 647.
- Dave Thompson: Alternative Rock. Miller Freeman, San Francisco 2000, ISBN 0-87930-607-6, S. 421.
- ChartArchive – The Human League – Crash. In: chartarchive.org. Ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 21. November 2012 (englisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
- CertifiedAwardsSearch. In: bpi.co.uk. Abgerufen am 21. November 2012 (englisch, Suchwort:Human League).
- Crash von The Human League. In: chartsurfer.de. Abgerufen am 21. November 2012.
- Crash – The Human League: Awards: AllMusic. In: allmusic.com. Rovi Corp., abgerufen am 21. November 2012 (englisch).
- William Ruhlmann: Crash – The Human League: Songs, Reviews, Credits, Awards: AllMusic. In: allmusic.com. Rovi Corp., abgerufen am 20. November 2012 (englisch).