Cozmeni
Cozmeni [ungarisch Csíkkozmás) ist eine Gemeinde im Kreis Harghita, in der Region Siebenbürgen in Rumänien.
] (veraltet Cozmaș;Cozmeni Csíkkozmás | |||||
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Basisdaten | |||||
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Staat: | Rumänien | ||||
Historische Region: | Siebenbürgen | ||||
Kreis: | Harghita | ||||
Koordinaten: | 46° 13′ N, 25° 56′ O | ||||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | ||||
Höhe: | 674 m | ||||
Fläche: | 70,50 km² | ||||
Einwohner: | 2.125 (1. Dezember 2021[1]) | ||||
Bevölkerungsdichte: | 30 Einwohner je km² | ||||
Postleitzahl: | 537065 | ||||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 66 | ||||
Kfz-Kennzeichen: | HR | ||||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2]) | |||||
Gemeindeart: | Gemeinde | ||||
Gliederung: | Cozmeni, Lăzărești | ||||
Bürgermeister: | László Szántó (UDMR) | ||||
Postanschrift: | Str. Principală, nr. 200 loc. Cozmeni, jud. Harghita, RO–537065 | ||||
Website: |
Geographische Lage
Die Gemeinde Cozmeni liegt östlich Nordsiebenbürgens in den Südwestausläufern des Ciucului-Gebirges, einem Teilgebirge der Ostkarpaten, in der historischen Region Szeklerland. Am gleichnamigen Bach, ein linker Nebenfluss des Olt (Alt), und der Einmündung der Nationalstraße 11B in den Drum național 12 liegt der Ort Cozmeni zehn Kilometer nördlich der Kleinstadt Băile Tușnad (Bad Tuschnad). Die Kreishauptstadt Miercurea Ciuc (Szeklerburg) befindet sich 22 Kilometer nordwestlich entfernt.
Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich etwa sieben Kilometer entfernt in Tușnadu Nou in der Nachbargemeinde Tușnad an der Bahnstrecke von Sfântu Gheorghe nach Adjud.
Geschichte
Der mehrheitlich von Szeklern bewohnte Ort Cozmeni wurde 1333 erstmals urkundlich erwähnt.[3] Das Verzeichnis historischer Denkmäler des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii și Patrimoniului Național) weist auf ein bei Kőházkert hinter dem Anwesen Nr. 104 gelegenes Siedlungsgebiet aus der Latènezeit hin.[4] Zudem bestehen bei Piscul cu șea (ungarisch Nyergestetö) Reste eines kleinen mittelalterlichen Turms, der von einem Graben und einer Wehrmauer umgeben ist.[5]
Im Königreich Ungarn gehörte Cozmeni dem Stuhlbezirk Kászonalcsík in der Gespanschaft Csík (rumänisch Comitatul Ciuc), anschließend dem historischen Kreis Ciuc und ab 1950 dem heutigen Kreis Harghita an.
Die Gemeinde Cozmeni wurde 2002 neu gegründet,[6] bis dahin war sie Teil der östlichen Nachbargemeinde Sânmartin.[7]
Bevölkerung
Die Bevölkerung auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Cozmeni entwickelte sich wie folgt:
Volkszählung | Ethnische Zusammensetzung | ||||
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Jahr | Bevölkerung | Rumänen | Ungarn | Deutsche | andere |
1850 | 2.539 | 313 | 2.198 | 6 | 22 |
1930 | 2.076 | 10 | 2.064 | 1 | 1 |
1977 | 2.125 | 2 | 1.953 | - | 170 |
2002 | 1.986 | 23 | 1.959 | - | 6 |
2011 | 2.115 | 13 | 2.005 | - | 97 |
2021 | 2.125 | 16 | 1.863 | 2 | 244 (14 Roma) |
Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Cozmeni die höchste Einwohnerzahl und die der Magyaren, der Rumänen und die der Rumäniendeutschen 1850 ermittelt. Die höchste Anzahl der Roma (170) wurde 1977 registriert.[8]
Sehenswürdigkeiten
- Im Gemeindezentrum die römisch-katholische Kirche Sf. Cosma și Damian[9] laut dem Verzeichnis historischer Denkmäler im 14. Jahrhundert errichtet und im 19. Jahrhundert erneuert, steht unter Denkmalschutz.[4]
- Im Gemeindezentrum das ehemalige Pfarrhaus, heute Katecheseraum, wurde 1720 errichtet und das Holzhaus der Familie Szöcs Lajos (Haus Nr. 202) 1882 errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[4]
- Im eingemeindeten Dorf Lăzărești (ungarisch Lázárfalva) die römisch-katholische Kirche Ziua Domnului[10] 1883 errichtet und die griechisch-katholische Kirche Sf. Nicolae[11] im 18. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[4]
- An der Nationalstraße DN11B beim Cașin-Pass (ungarisch Nyerges-hágó) zwischen Cozmeni und dem Dorf Cașinu Nou der Gemeinde Plăieșii de Jos das 5,40 Meter hohe Denkmal(⊙ ) der gefallenen Szekler in der ungarischen Revolution von 1848/1849,[12] 1896 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[4]
- Katholischen Kirche in Cozmeni
- Römisch-katholische Kirche in Lăzărești
- Denkmal am Cașin-Pass
Persönlichkeiten
- Aloisiu Boga (1886–1954), ein römisch-katholischer Geistlicher war Generalvikar im Erzbistum Alba Iulia und Gegner des Kommunismus. Boga verstarb im Sigheter Gefängnis.[13]
- Ernő András Lőrincz (1900–1998), Arzt und Universitätsprofessor[14]
- Béla Kelemen (1913–1982), Herausgeber des ersten ungarisch-rumänischen Wörterbuchs[15]
- Jakab Máthé (1926–2001), Sprachwissenschaftler[16]
Weblinks
Einzelnachweise
- Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
- Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 5. November 2020 (rumänisch).
- Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
- Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
- Institutul Național al Patrimoniului − Cozmeni, abgerufen am 10. Oktober 2020 (rumänisch).
- LEGE nr.103 din 8 martie 2002 privind înființarea comunei Cozmeni, județul Harghita. Abgerufen am 9. Oktober 2020 (rumänisch).
- Lacul Sfânta Ana și împrejurimea acestuia. Comuna Cozmeni. Abgerufen am 9. Oktober 2020 (rumänisch).
- Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 675 kB; ungarisch).
- Angaben zur katholischen Kirche in Cozmeni bei biserici.org, abgerufen am 10. Oktober 2020 (rumänisch).
- Angaben zur römisch-katholischen Kirche in Lăzărești bei biserici.org, abgerufen am 10. Oktober 2020 (rumänisch).
- Angaben zur griechisch-katholischen Kirche in Lăzărești bei biserici.org, abgerufen am 10. Oktober 2020 (rumänisch).
- Monumentul din pasul "Niergheş". Calendarul evenimentelor culturale, abgerufen am 10. Oktober 2020 (rumänisch).
- Andrea Dobes: Vicarul Aloisiu Boga și regimul comunist. (PDF; 185 kB) Abgerufen am 10. Oktober 2020 (rumänisch).
- Angaben zu Ernő András Lőrincz bei mek.oszk.hu, abgerufen am 10. Oktober 2020 (ungarisch).
- Angaben zu Béla Kelemen bei mek.oszk.hu, abgerufen am 10. Oktober 2020 (ungarisch).
- Angaben zu Jakab Máthé bei mek.oszk.hu, abgerufen am 10. Oktober 2020 (ungarisch).