Coyoacán

Coyoacán
Lage
Symbole
Wappen
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Mexiko
Hauptstadtbezirk Mexiko-Stadt
Fläche 54,1 km²
Einwohner 620.416 (2010)
Dichte 11.470,9 Einwohner pro km²
Webauftritt coyoacan.df.gob.mx
INEGI-Nr. 09003
Politik
Jefe delegacional José Valentín Maldonado Salgado
Kojoten-Brunnen im Jardín Centenario
Kojoten-Brunnen im Jardín Centenario
Kojoten-Brunnen im Jardín Centenario

Coyoacán („Ort der Kojoten“ in Nahuatl) ist ein südlicher Stadtbezirk (delegación) von Mexiko-Stadt, der bis zur Bildung der Stadtbezirke (delegaciones) 1929 eine eigenständige Gemeinde war.[1]

Verkehrsanbindung

Unter der Avenida Universidad, die die westliche Grenze von Coyoacán bildet, verkehrt die Metro-Linie 3. Um ins Zentrum von Coyoacán zu gelangen, verlässt man die Bahn am besten an der Station Coyoacán (im Norden, unweit der Avenida Río Churubusco), Viveros (in unmittelbarer Nähe zum Stadtpark Viveros de Coyoacán) oder Miguel Ángel de Quevedo (im Süden, an der Avenida Miguel Ángel de Queveda).

Östlich des Zentrums von Coyoacán verkehrt die Metro-Linie 2, deren Station General Anaya unterhalb der Calzada de Tlalpan etwa 2 km von der zentralen Plaza Hidalgo entfernt ist.

Geschichte

Die erste Erwähnung des prähispanischen Dorfs Coyohuacan findet sich in den Aufzeichnungen von Chimalpahin (1579–1660). Diesen zufolge muss der Ort bereits um 1330 existiert haben und schon damals überaus zahlreich bevölkert gewesen sein. Auch in der Frühgeschichte der spanischen Kolonialisierung unter Cortés spielte Coyoacán eine wichtige Rolle. Nachdem seine Truppen Tenochtitlan besiegt und zerstört hatten, ließ Cortés sich 1521 in Coyohuacan nieder und gründete den ersten Stadtrat Neuspaniens. Hier und im nahen Tal von Cuauhnahuac begann er Zuckerrohr, Weizen und aus Spanien importierte Obstbäume anbauen zu lassen. Cortés blieb während des Wiederaufbaus von Mexiko-Stadt bis 1523 in Coyohuacan, das zu jener Zeit etwa 7.000 Einwohner zählte. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Coyoacán vor allem wegen seiner Gärten und Quellen berühmt und zog als Wohnort eine Reihe von in- und ausländischen Künstlern an.[2]

Bauwerke

Aztekenstadion

Die international bekanntesten Attraktionen von Coyoacán sind die Casa Azul, in dem Frida Kahlo geboren wurde und die meiste Zeit ihres Lebens verbrachte, sowie das heutige Museo Casa León Trotsky, das Kahlo dem nach Mexiko immigrierten russischen Revolutionär schenkte und in dem dieser von Jaime Ramón Mercader del Río Hernández mit einem Eispickel ermordet wurde. Beide Anwesen befinden sich in der Colonia del Carmen und sind heute Museen.

An der Plaza Hidalgo, dem Hauptplatz des Bezirks, befinden sich die Überreste des 1528 von Dominikanern gegründeten Klosters San Juan Bautista. Der im Westen an die Plaza Hidalgo grenzende Jardín del Centenario bildete seinerzeit den geräumigen Vorhof des Klosters.[3] In der Mitte der Parkanlage befindet sich eine Statue mit zwei Kojoten, den Namensgebern der Gemeinde.

An der Westgrenze von Coyoacán (an der Ecke der Avenidas Universidad und Francisco Sosa) befindet sich die kleine Kirche San Antonio de Panzacola. Die Kapelle des Heiligen Antonius von Panzacola stammt aus dem 18. Jahrhundert und hat zahlreiche Künstler inspiriert.[4]

La Conchita

Aus dem Jahr 1525 stammt die kleine Kapelle La Conchita mit zwei Glockentürmen. Sie liegt in einem Park und wurde über einem Altar der Tolteken aus der Zeit des Niedergangs von Teotihuacan um 600 – 650 errichtet. Hier fanden sich bei Ausgrabungen die Überreste von etwa 150 Menschen aus der toltekischen Periode.

Casa de la Malinche (auch casa colorada)

Neben La Conchita liegt die Casa Malinche, wo Hernán Cortés ein Jahr lang mit La Malinche und diese der Überlieferung zufolge später mit ihrem Ehemann Juan Xaramillo lebte.

Das ursprüngliche Kloster Santa María de los Ángeles im Stadtviertel Churubusco wurde im 16. Jahrhundert an der Stelle eines ehemals mächtigen Tempels der Azteken errichtet. Zwischen 1676 und 1678 erfolgte ein kompletter Neubau von Kirche und Kloster. Am 20. August 1847 stellten sich an jenem Ort mexikanische Truppen den nordamerikanischen Invasoren entgegen. Zwar mussten sie sich letztendlich der Übermacht geschlagen geben, werden dafür aber bis zum heutigen Tag verehrt.[5]

Auch die Ciudad Universitaria und das auf ihr errichtete Estadio Olímpico Universitario, Heimspielstätte des Fußballvereins UNAM Pumas und Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1968, befinden sich ebenso in Coyoacán[6] wie das in der colonia Santa Úrsula Coapa gelegene Aztekenstadion, das sowohl vom Club América als auch von der Nationalmannschaft als Heimspielstätte genutzt wird und zweimal Austragungsort eines WM-Finals (1970 und 1986) war.

Bewohner von Coyoacán

Siehe auch

Commons: Coyoacán Municipality – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Errichtung der 16 Stadtbezirke von Mexiko-Stadt (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (spanisch)
  2. Salvador Novo (Coordinador): Ciudad de México - V. Sus villas Coyoacan y Churubusco. (Mexiko-Stadt: Artes de Mexico, 1968), S. 99ff
  3. Salvador Novo (Coordinador): Ciudad de México - V. Sus villas Coyoacan y Churubusco. (Mexiko-Stadt: Artes de Mexico, 1968), S. 101f
  4. Salvador Novo (Coordinador): Ciudad de México - V. Sus villas Coyoacan y Churubusco. (Mexiko-Stadt: Artes de Mexico, 1968), S. 102f
  5. Salvador Novo (Coordinador): Ciudad de México - V. Sus villas Coyoacan y Churubusco. (Mexiko-Stadt: Artes de Mexico, 1968), S. 104
  6. Sehenswürdigkeiten in Coyoacán (spanisch)
  7. En Coyoacán con Frida Kahlo (Memento vom 18. Oktober 2013 im Internet Archive) (spanisch; Beitrag vom 23. August 2012)
  8. Alberto Pulido Silva: Coyoacan – Historia y Leyenda (Mexiko-Stadt: Dr. Alberto Pulido Silva y Editores Asociados, S.A., 1980), S. 123
  9. Vorstellung eines Buches über Coyoacán (spanisch) (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.libreenelsur.mx
  10. Salvador Novo (Coordinador): Ciudad de México - V. Sus villas Coyoacan y Churubusco. (Mexiko-Stadt: Artes de Mexico, 1968), S. 101
  11. Salvador Novo (Coordinador): Ciudad de México - V. Sus villas Coyoacan y Churubusco. (Mexiko-Stadt: Artes de Mexico, 1968), S. 100ff
  12. Alberto Pulido Silva: Coyoacan – Historia y Leyenda (Mexiko-Stadt: Dr. Alberto Pulido Silva y Editores Asociados, S.A., 1980), S. 116ff
  13. Alberto Pulido Silva: Coyoacan – Historia y Leyenda (Mexiko-Stadt: Dr. Alberto Pulido Silva y Editores Asociados, S.A., 1980), S. 120
  14. Alberto Pulido Silva: Coyoacan – Historia y Leyenda (Mexiko-Stadt: Dr. Alberto Pulido Silva y Editores Asociados, S.A., 1980), S. 121
  15. Alberto Pulido Silva: Coyoacan – Historia y Leyenda (Mexiko-Stadt: Dr. Alberto Pulido Silva y Editores Asociados, S.A., 1980), S. 104
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