Cortex (Mykologie)

Als Cortex oder Corticalschicht bezeichnet man eine meist mehr oder weniger dünne, oft schon mit der Lupe deutlich zu erkennende Schicht aus sehr dicht verflochtenen und oft miteinander verklebten (agglutinierten) Hyphen. Sie befindet sich im oberen Teil der Trama und bildet eine Art Rindenschicht, von der häufig die Haare des Hutfilzes (Tomentum) ausgehen. In der Regel ist sie dunkler, oft gelbrötlich, braun oder schwärzlich, gefärbt. Nach dem Verkahlen der Hutoberfläche kann die Corticalschicht eine dünne, krustige Hutoberfläche bilden. Das Vorkommen oder Fehlen einer Corticalschicht ist besonders bei den Nichtblätterpilzen (Aphyllophorales) ein wichtiges Bestimmungsmerkmal. Eine Cortex-Schicht findet man zum Beispiel bei den Schichtpilzen (Stereum), Amylostereum und Laurilia, sowie bei vielen anderen Gattungen.

Ganz allgemein wird auch die Rindenschicht auf der Hut- oder Stieloberfläche als Cortex bezeichnet.

Quellen

  • H. Jahn: Stereolde Pilze in Europa (Stereaceae Pil. emend. Parm. u. a., Hymenochaete). mit besonderer Berücksichtigung ihres Vorkommens in der Bundesrepublik Deutschland. In: Pilzkundliche Arbeitsgemeinschaft in Westfalen (Hrsg.): Westfälische Pilzbriefe. Band 8, Heft 4–7, 1971, S. 118 (online [PDF]).
  • German Josef Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil. Ständerpilze: Gallert-, Rinden-, Stachel- und Porenpilze. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3528-0, S. 53.
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