Cornelius-Preis

Der Cornelius-Preis war ein Kunstpreis für bildende Kunst. Die Stadt Düsseldorf stiftete ihn 1936, benannte ihn nach Peter von Cornelius, den ersten Direktor der 1819 wiedergegründeten Kunstakademie Düsseldorf, und verlieh ihn jährlich zum Todestag des Aktivisten Albert Leo Schlageter (26. Mai 1923). Als bedeutendes Instrument der städtischen Kulturpolitik wurde der Preis nach der Zeit des Nationalsozialismus wieder aufgegriffen und von 1948 bis 1967 jeweils zum Tag der Stadtgründung (14. August 1288) an Maler und Bildhauer verliehen.

Geschichte

Der Cornelius-Preis der Stadt Düsseldorf wurde 1936 zur „Förderung der ‚zeitgemäßen‘ Kunst“ gestiftet. Zusammenhänge mit der Geschichte der Weimarer Republik und mit der Kulturpolitik des Nationalsozialismus sowie zum sogenannten „Schlageter-Kult“ bestehen darin, dass der Preis jährlich zum Todestag des in Düsseldorf füsilierten „Ruhrkampf“-Aktivisten Schlageter verliehen wurde. Durch die Planung und Errichtung des Schlageter-Nationaldenkmals hatte sich Düsseldorf seit 1926 als ein Hauptort dieses Kults profiliert.

Im Jahr 1947 wurde der Preis, der neben dem Immermann-Preis und dem Robert-Schumann-Preis als ein zentrales Instrument der städtischen Kulturförderung fungierte, durch jährliche Ausschreibung wiederbelebt und von 1948 bis 1967 erneut verliehen. In eine Jury wurden Vertreter wichtiger, mit bildender Kunst befasster Institutionen aus der Stadt Düsseldorf berufen. 1952 gehörten ihr etwa Werner Doede, der Leiter der Städtischen Kunstsammlungen, Hildebrand Gurlitt, der Leiter des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, Friedrich Tamms, Vertreter der Düsseldorfer Stadtverwaltung, sowie Zoltan Székessy, Professor für Bildhauerei an der Düsseldorfer Akademie, an. Ab 1954 wurde der Preis, der mit 5000 DM an Maler und an Bildhauer ging, noch durch einen Förderpreis für jüngere bzw. weniger etablierte Künstler in Höhe von 2000 DM ergänzt.[1]

Preisträger (Auswahl)

Literatur

  • Karla Fohrbeck, Andreas Johannes Wiesand: Handbuch der Kulturpreise und der individuellen Künstlerförderung in der Bundesrepublik Deutschland, 1978. DuMont, Köln 1978, ISBN 978-3-7701-1089-6, S. 219.
  • Daniela Wilms: Wettbewerb um die Moderne. Zur Geschichte des Kunsthandels in Köln nach 1945. Schriften zur modernen Kunsthistoriographie, Akademie Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-05-005197-0, S. 299 (Google-Books).
  • Wolfgang Horn: Kulturpolitik in Düsseldorf. Situation und Neubeginn nach 1945. Leske Verlag, Opladen 1981, ISBN 978-3-8100-0396-6, S. 94 (Google Books).

Einzelnachweise

  1. Peter Trumpf: Preise, Prämien, Privilegien. Keyser, Heidelberg/München 1959, S. 133, 143
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