Cordillera Volcánica (Peru)

Die peruanische Cordillera Volcánica ist eine Kette imposanter Vulkane, die im Süden Perus liegt und Teil der westlichen Andenkordillere ist. Sie erstreckt sich parallel zur Pazifikküste vom Süden der Region Ayacucho durch die Regionen Arequipa, Moquegua und Tacna bis zur chilenischen Grenze.

Vulkane Chachani und Misti

Geologie

Alle Vulkane sind im Pliozän (spätes Tertiär) oder im Quartär entstanden und weisen Hochgebirgscharakter auf. Der Vulkanismus ist auf die Subduktion der Nazcaplatte unter die Südamerikanische Platte zurückzuführen. Im Gegensatz zum Norden und Zentrum Perus taucht im Süden des Landes die Nazcaplatte so steil ab, dass sie aufgeschmolzen werden kann. Dies erklärt das Fehlen von Vulkanen im nördlichen und zentralen Bereich Perus.

Die Vulkane Perus sind in ihrer großen Mehrheit Stratovulkane. Die am meisten vorkommenden vulkanischen Gesteine sind der Andesit und der Dacit. Es existieren aber auch sehr junge Schlackenkegel, vor allem im Bereich des Valle de los Volcanes, das im Norden des Coropuna liegt.

Die Stadt Arequipa unter Ascheregen (1600)

Im 21. Jahrhundert aktiv waren die Vulkane Sabancaya und Ubinas. Der verheerendste Vulkanausbruch in historischer Zeit war jener des Vulkans Huaynaputina, welcher am 19. Februar 1600 explodierte. Gemäß den Ausführungen des Chronisten Guaman Poma de Ayala verdunkelte ein Ascheregen die Stadt Arequipa 30 Tage lang.

Übersicht über die wichtigsten Vulkane Perus

Name des VulkansHöheKoordinatenLetzter Ausbruch
Coropuna6425 m15° 31′ 13″ S, 72° 39′ 26″ WHolozän
Ampato6288 m15° 49′ 14″ S, 71° 52′ 48″ W ?
Solimana6093 m15° 24′ 27″ S, 72° 53′ 29″ W ?
Chachani6075 m16° 11′ 39″ S, 71° 31′ 55″ W ?
Hualca Hualca6025 m15° 43′ 15″ S, 71° 51′ 33″ W ?
Sabancaya5976 m15° 47′ 12″ S, 71° 51′ 27″ W2016
Misti5825 m16° 17′ 50″ S, 71° 24′ 39″ W1787
Tutupaca5780 m17° 1′ 34″ S, 70° 22′ 17″ W1902
Barroso5741 m17° 33′ 18″ S, 69° 52′ 14″ W ?
Ubinas5672 m16° 20′ 59″ S, 70° 53′ 47″ W2009
Pichu Pichu5664 m16° 26′ 32″ S, 71° 14′ 16″ W ?
Casiri5650 m17° 28′ 10″ S, 69° 48′ 50″ W ?
Yucamane5550 m17° 11′ 2″ S, 70° 11′ 47″ W1902
Sarasara5505 m15° 19′ 45″ S, 73° 26′ 44″ W ?
Huarancante5420 m15° 43′ 49″ S, 71° 31′ 30″ W ?
Ticsani5408 m16° 45′ 32″ S, 70° 35′ 51″ W ?
Huaynaputina4850 m16° 36′ 54″ S, 70° 51′ 7″ W1600

Zwischen Orcopampa und Andagua in der Region Arequipa befindet sich das Valle de los Volcanes mit etwa 80 kleinen Vulkankegeln, die jünger als 3000 Jahre sind.

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Mythologische Bedeutung

Die hohen Gipfel Südperus und Boliviens, so auch die schneebedeckten Vulkane beider Länder, gelten für die indigene Bevölkerung mindestens seit der Inkazeit als Wohnsitz der Apus. Diese Gottheiten sorgen für Schutz und einen geregelten Wasserhaushalt, der für die Landwirtschaft in dieser recht trockenen Region von entscheidender Bedeutung ist. Zur Zeit der Inkas wurden Prozessionen zu vielen dieser Vulkane durchgeführt, damit die Apus den Bewohnern wohl gesinnt waren. Dabei bestiegen die Priester und ihre Gefolgsleute die Gipfel und brachten den Apus ihre Opfer dar, meist Lamas, nicht selten aber auch Menschenopfer. Als berühmtestes Beispiel dafür gilt der Vulkan Ampato, auf dessen Gipfel der mumifizierte, tiefgefrorene Körper eines jungen Mädchens entdeckt wurde. Sie wurde unter dem Namen Juanita zur archäologischen Sensation.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.