Cookinseln

Die Cookinseln (englisch Cook Islands, rarotonganisch Kūki 'Āirani; weitere Bezeichnungen: Cook-Archipel, Mangaia-Archipel, Hervey-Inseln) sind ein unabhängiger Inselstaat in „freier Assoziierung mit Neuseeland“ und eine Inselgruppe im südlichen Pazifik. Ihre Fläche beträgt 236,7 km²[2] und sie haben 14.987 Einwohner (Stand 2021),[1] die zum größten Teil den Cook Islands Māori zuzurechnen sind. Die Hauptstadt ist Avarua auf der Insel Rarotonga.

Cookinseln
Cook Islands (englisch)
Kūki 'Āirani (rarotonganisch)
Flagge Wappen
Amtssprache Rarotonganisch, Englisch
Hauptstadt Avarua
Staats- und Regierungsform Parlamentarische Demokratie, Selbstverwaltetes Territorium in freier Assoziierung mit Neuseeland (Konstitutionelle Monarchie)
Staatsoberhaupt König von Neuseeland Charles III.
vertreten durch Tom Marsters
Regierungschef Premierminister Mark Brown
Fläche 236,7 km²
Einwohnerzahl 14.987 (2021)[1]
Bevölkerungsdichte 63 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung + 0,25 % jährlich (2016–2021)
Währung Cookinseln-Dollar
Neuseeland-Dollar (NZD)
Unabhängigkeit 4. August 1965 (Selbstverwaltung)
(freie Assoziierung mit Neuseeland)
National­hymne Te Atua Mou E
Zeitzone UTC−10
ISO 3166 CK, COK, 184
Internet-TLD .ck
Telefonvorwahl +682
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Territorium und Physische Geographie

Die Cook-Inseln umfassen 15 Inseln mit einer Landfläche von 236,7 km².[2] Ihre ausschließliche Wirtschaftszone umfasst 1.969.553 km² Meeresfläche.[3] Die Cookinseln teilen sich in eine südliche Gruppe mit der Hauptinsel Rarotonga und den Inseln bzw. Inselgruppen Aitutaki, Atiu, Mangaia, Manuae, Mauke, Mitiaro, Palmerston und Takutea sowie eine nördliche Gruppe mit den Inseln Manihiki, Nassau, Penrhyn, Pukapuka, Rakahanga und Suwarrow. Die nördliche Gruppe wird in der älteren Literatur auch als Manihikiinseln oder Roggeveen-Archipel bezeichnet.[4] In der Sprache der Māori wurde die nördliche Gruppe Te pa enua tokerau und die südliche Te pa enua i raro nei genannt. Die Insel Palmerston wurde früher der nördlichen Gruppe zugerechnet.

Bei den Inseln der Nordgruppe handelt es sich überwiegend um Atolle. Sie sind niedrig und durch Korallenriffe schwer zugänglich. Die übrigen Inseln sind vulkanischen Ursprungs, bis über 600 Meter hoch und mit üppiger Vegetation bedeckt. Hier gedeihen Kokospalmen, Brotfruchtbaum und Pisang.

Karte Sat-Bild Insel Fläche
km²[2]
Bevölkerung
2016[5]
Anmerkung
Rarotonga 67,1 km² 10.649 Einwohner Hauptinsel, größte und bevölkerungsreichste der 15 Cookinseln
Aitutaki 18,3 km² 01.712 Einwohner
Atiu 26,9 km² .00423 Einwohner alternativer Name: Enuamanu
Mangaia 51,8 km² .00493 Einwohner zweitgrößte der Cookinseln
Manihiki 05,4 km² .00212 Einwohner Spitzname: Insel der Perlen
Manuae 06,2 km² .000unbewohnt wird von Aitutaki aus verwaltet
Mauke 18,4 km² .00289 Einwohner
Mitiaro 22,3 km² .00155 Einwohner alternativer Name: Nukuroa
Nassau 01,3 km² .00078 Einwohner wird von Pukapuka aus verwaltet
Palmerston 02,1 km² .00057 Einwohner einheimischer Name: Pamati
alle Einwohner sind Nachkommen des Engländers William Marsters (1831–1899)
Penrhyn 09,8 km² .00226 Einwohner einheimischer Name: Tongareva
Pukapuka 01,3 km² .00425 Einwohner gemeinsames Island Government mit Nassau
Rakahanga 04,1 km² .00083 Einwohner einheimischer Name: Tapuahua
Suwarrow 00,4 km² .000unbewohnt wird von Pukapuka aus verwaltet
Takutea 01,3 km² .000unbewohnt wird von Atiu aus verwaltet

Bevölkerung

Demografie

Im Jahr 2021 hatten die Cookinseln laut dem Zensus insgesamt 14.987 Einwohner. Von diesen waren etwa 25 Prozent jünger als 15 Jahre, 58 Prozent waren zwischen 15 und 59 Jahren alt und rund 17 Prozent hatten ein Alter von 60 Jahren oder darüber.[1] Das Medianalter der Bevölkerung lag im Jahr 2016 bei 32 Jahren.[6] Der Großteil der Bevölkerung, 71,9 %, lebt auf der Hauptinsel Rarotonga mit der Hauptstadt Avarua, weitere 20,8 % leben auf den anderen Inseln der südlichen Gruppe und 7,3 % der Einwohner leben auf der nördlichen Inselgruppe (Daten für 2016).[5] Die Bevölkerung der Cookinseln ist in den Jahren von 2016 bis 2021 durchschnittlich um 0,25 % pro Jahr gewachsen.[1] Die UN prognostizierte 2022 eine ungefähr gleich bleibende Bevölkerung mit einem durchschnittlichen Bevölkerungswachstum von 0,16 % pro Jahr in den nächsten 20 Jahren.[7]

Bevölkerungsentwicklung der Cookinseln
Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl
1902 08.213 1971 21.322
1906 08.518 1976 18.126
1911 08.655 1981 17.743
1916 08.805 1986 16.593
1921 09.459 1991 17.518
1926 10.082 1996 18.034
1936 12.246 2001 14.990
1945 14.088 2006 15.324
1951 15.079 2011 14.974
1961 18.378 2016 14.802
1966 19.247 2021 14.987
bis 1981: Total population (einschließlich Besucher)
ab 1986: Resident population (ansässige Bevölkerung)
Quellen: Cook Islands Census Reports
[2][8][9][10][1]

Sprachen, Ethnien und Religionen

Die beiden Amtssprachen der Cookinseln sind Englisch und seit 2003[11] auch Cook Islands Māori (auch Rarotonganisch).[12] Weitere Sprachen sind Pukapukanisch, Penrhyn und Rakahanga-Manihiki. Im Jahr 2016 waren 78,2 % der Bevölkerung reine Cookinseln-Māori, weitere 7,6 % stammten teilweise von Cookinseln-Māori ab, die restlichen 14,2 % waren anderer Herkunft.[13]

Als Folge des Wirkens europäischer Missionare ab 1823 wurde das Christentum zur am meisten verbreiteten Religion.[14] Laut der Volkszählung von 2016 gehörten 48,8 % der Einwohner der protestantischen Cook Islands Christian Church, 17,4 % der katholischen Kirche, 8,4 % den Adventisten, 5,8 % den Pfingstgemeinden (Assembly of God/Apostolic Church), 4,1 % den Mormonen und 2,4 % den Zeugen Jehovas an. Der Anteil sonstiger Konfessionen machte 5,7 % aus, während 7,4 % entweder konfessionslos waren oder bei dieser Frage keine Angabe gemacht hatten.[10]

Gesundheit

Laut der WHO haben 50,8 % der Bevölkerung einen Body-Mass-Index über 30 und gelten damit als schwer übergewichtig und krankhaft fettleibig. Die Cookinseln haben damit von allen Ländern und Territorien weltweit die zweithöchste Verbreitung von Adipositas in der Bevölkerung.[15]

Um die Bevölkerung vor dem Coronavirus zu schützen, waren lange Zeit strenge Einreise- und Quarantänebestimmungen in Kraft. Nach Lockerung dieser Regelungen wurde am 13. Februar 2021 die erste Coronainfektion registriert.[16] Insgesamt gab es bisher über 6000 Infektionen und einen Todesfall. Die Impfquote der erwachsenen Bevölkerung liegt bei 99 %.[17]

Geschichte

Die Cookinseln wurden vermutlich im 9. Jahrhundert durch Polynesier von den Gesellschaftsinseln und Samoa aus entdeckt und besiedelt. Der erste europäische Kontakt mit den Cookinseln wird auf das Jahr 1595 datiert, als der Spanier Alvaro de Mendaña de Neyra auf der nördlichen Insel Pukapuka landete. Im Jahr 1606 landeten Spanier unter dem Portugiesen Pedro Fernández de Quirós auf Rakahanga. Die Briten erreichten erst im Jahr 1764 die Insel Pukapuka und nannten diese Danger Island, da es ihnen nicht gelang, an Land zu gehen.

Zwischen 1773 und 1779 suchte James Cook mehrfach die südlichen Inseln des Archipels auf, ohne dabei Rarotonga, die Hauptinsel, zu Gesicht zu bekommen. Kapitän William Bligh landete mit der Bounty 1789 auf Aitutaki. Er war es, der den Brotfruchtbaum auf die Cookinseln brachte. James Cook gab der ersten Insel Manuae, auf der er landete, den Namen Hervey Islands. Der Name Cookinseln für den ganzen Archipel wurde vom deutschbaltischen Admiral Adam Johann von Krusenstern bei seiner Weltumrundungsexpedition zu Ehren des Seefahrers James Cook vergeben und erschien zum ersten Mal in einer russischen Seekarte zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Im September/Oktober des Jahres 1813 landeten die ersten europäischen Beamten mit dem Schiff Endeavour auf den Cookinseln. Danach, im Jahr 1814, kam die Cumberland mit Händlern via Neuseeland und Australien, um Sandelholz zu suchen. Es gab auf Rarotonga keines, doch die Schiffsbesatzung heuerte Insulaner zum Abbau von Noni-Bäumen an. Als angeblich oder tatsächlich die Seefahrer den Kokosnussvorrat eines Häuptlings plünderten, wurden viele von ihnen getötet, unter ihnen auch die europäische Mätresse des Kapitäns, Ann Butchers. Sie wurde verspeist und ihre Gebeine wurden in Muri beigesetzt. Sie gilt bis dato als einzige weiße Frau, die auf der Insel von Kannibalen getötet und verspeist wurde.

Die Inseln wurden 1888 vom Vereinigten Königreich „unter Schutz gestellt“. Sie sind der erste Staat, in dem Frauen zur Wahl gingen. Zwar wurde das allgemeine Wahlrecht offiziell erst drei Tage nach dem New Zealand Election Act garantiert, aber die Frauen von Rarotonga wählten schon am 14. Oktober 1893, vor den Neuseeländerinnen.[18] 1900 wurden die Cookinseln vom Vereinigten Königreich annektiert. Ab dem Jahr 1901 waren die Inseln administrativ Neuseeland zugeordnet und unterstanden einem Resident Commissioner (ortsansässigen Regierungsbeauftragten), der durch die neuseeländische Regierung ernannt wurde. 1946 wurde ein örtlicher Legislativ-Rat (Legislative Council) eingerichtet, der zunächst nur beratende Funktion hatte. Ab 1957 existierte eine gewählte Legislativversammlung, die nach und nach Kompetenzen gewann. Mit dem 4. August 1965 erhielten die Cookinseln die volle Selbständigkeit mit gewählter Regierung sowie eigenem Premierminister. Die Inselbewohner behielten jedoch die neuseeländische Staatsangehörigkeit. Neuseeland erhielt das Recht, „auf Anfrage der Regierung der Cookinseln“ diese außenpolitisch zu vertreten und deren Verteidigung zu gewährleisten. Neuseeland finanzierte auch weiter einen Teil des Haushalts.[19][20]

Anfang März 2019 wurden Überlegungen bekannt, wonach sich die Inseln einen traditionelleren polynesischen Namen geben wollten.[21] Ersten Vorschlägen nach soll, wie schon beim Referendum hierzu 1994, der Name „Avaika Nui“ eine Favoritenstellung einnehmen.[22]

Politik

Politisches System

Die Cook-Inseln sind eine repräsentative parlamentarische Demokratie nach dem Westminster-System.

Völkerrechtlicher Status

Der völkerrechtliche Status der Cookinseln ist besonderer Natur. Die Cookinseln sind ein unabhängiger Staat in „freier Assoziierung mit Neuseeland“ (vgl. auch Niue). Dieser Status wurde von den Cookinseln in einem Akt der Selbstbestimmung gewählt, der von den Vereinten Nationen in Übereinstimmung mit Resolution 1514 (XV) der Generalversammlung überwacht und gebilligt wurde. Die Cookinseln regieren sich selbst. Ihre Rechtsordnung ist getrennt und unabhängig von der Neuseelands. Die gesetzgebende und ausführende Gewalt unterliegt keinen Beschränkungen durch Neuseeland. Eine eigene Staatsangehörigkeit der Cookinseln besteht allerdings nicht; die Einwohner des Landes sind Bürger Neuseelands. Jedoch gibt es nach der Verfassung der Cookinseln den rechtlichen Status des „permanenten Bewohners“ (permanent resident), der an die Geburt auf den Cookinseln und den Status der Eltern gebunden ist.[23] Als Währung existiert der an den Neuseeland-Dollar gekoppelte Cookinseln-Dollar.

Legislative

Ein Parlament (rarotonganisch Pāremeta te Kuku Airani) aus 24 Mitgliedern wird alle vier Jahre gewählt. Ein Sprecher und stellvertretender Sprecher stehen ihm vor. Es wählt und kontrolliert den Premierminister und sein Kabinett. Seine Arbeit bereitet es in diversen Ausschüssen vor, die aus fünf bis sieben Abgeordneten bestehen und Themen wie Handel, Bildung und Finanzen bearbeiten.

Eine beratende Rolle hat das House of Ariki (rarotonganisch Are Ariki), das zu Themen berät, die ihm vom Parlament vorgelegt werden, und dazu Empfehlungen abgibt. Es besteht aus Häuptlingen der verschiedenen Inseln, die vom Vertreter des Königs ernannt werden.

Als Teil des britischen Commonwealth gibt es auf den Cook-Inseln einen Generalgouverneur, der vom König ernannt wird, in der Regel auf drei Jahre. Er hat vor allem eine repräsentative Rolle, da er im Wesentlichen auf Empfehlungen des Parlaments und des Premiers tätig wird.

Judikative

Es gibt einen Obersten Gerichtshof (High Court of the Cook Islands), dessen Oberster Richter (chief justice) vom Generalgouverneur ernannt wird. Berufungen gegen dessen Urteile können formal beim König eingereicht werden.

Exekutive

Die Regierung besteht aus dem Premierminister und seinem Kabinett, welches (Stand 2022) aus seinem Stellvertreter und vier weiteren Ministern besteht, denen diverse Fachbehörden unterstehen.

Verwaltungsgliederung

Die lokale Selbstverwaltung besteht aus zehn Island Governments (rarotonganisch Kavamani Enua) für die bewohnten Inseln außer Rarotonga. Dabei werden die Inseln Pukapuka und Nassau unter einem gemeinsamen Island Government zusammengefasst.[24][25]

Außenpolitik

Aufgrund einer Vereinbarung von 1973 hat Neuseeland im Rahmen eines Konsultationsmechanismus Aufgaben der Außenvertretung und der Sicherheitspolitik übernommen. Das Assoziierungsverhältnis steht dem Abschluss völkerrechtlicher Vereinbarungen durch die Cookinseln nicht entgegen. Derartige Vereinbarungen sind bilateral und multilateral getroffen worden. Das Assoziierungsverhältnis mit Neuseeland hat sich seit 1965 fortentwickelt.

Seit 1971 sind die Cookinseln Mitglied des Pacific Islands Forum. Im Commonwealth of Nations sind sie assoziiertes Mitglied; sie sind aber nicht Mitglied der Vereinten Nationen. Die Cookinseln sind Mitglied der Alliance of Small Island States (AOSIS).

Internationale Anerkennung

Deutschland hat die Cookinseln im März 2001 als eigenständigen Staat anerkannt. Diplomatische Beziehungen zwischen beiden Ländern wurden am 11. September 2001 aufgenommen. Auf den Cookinseln selbst gibt es nur ein Honorarkonsulat. Der deutsche Botschafter in Wellington ist aber auch auf den Cookinseln akkreditiert.[26]

  • Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu den Cookinseln
  • Staaten mit nur konsularischen Beziehungen zu den Cookinseln
  • Die Cookinseln
  • Folgende 52 Staaten haben die Cookinseln als eigenständigen Staat anerkannt und diplomatische Beziehungen aufgenommen:

    Die Insel Pukapuka von oben
    Strand auf der Insel Rarotonga

    Ozeanien (15)

    Europa (18)

    Asien (12)

    Amerika (6)

    Afrika (1)

    Wirtschaft

    Wirtschaftsdaten Cookinseln
    Parameter Primärer Sektor
    (Urproduktion)
    Sekundärer Sektor
    (Verarbeitendes Gewerbe)
    Tertiärer Sektor
    (Dienstleistungen)
    Gesamt Bezugsjahr Quellen
    Anteil am BIP 2,4 % 07,9 % 78,7 % 356.787.000 (USD) 2019 [27][28]
    Anteil an Erwerbstätigen 2,6 % 11,5 % 85,9 % 7.954 2019 [29][30]

    Primärer Sektor

    Die Landwirtschaft der Cookinseln besteht überwiegend aus tropischem Feldbau. Dieser ist nur zum Teil marktorientiert. Dies gilt vor allem für den Anbau von Papaya, Paprika, Melonen sowie den Bananen- und Kokospalmenanbau. Marktorientierte Anbaufrüchte sind Orangen, Gemüse (Tomaten, Peperoni und Zucchini) und Ananas. Auf der restlichen landwirtschaftlichen Nutzfläche wird überwiegend Taro-Anbau (in Nassbeeten) betrieben. Auf Rarotonga sind auch aufgegebene Felder keine Seltenheit.

    Wichtig ist die Fischereiwirtschaft, die für etwa 50 % der Exporte sorgt.

    Sekundärer Sektor

    Die wichtigsten Bereiche des Verarbeitenden Gewerbes sind Obstverarbeitung, Textilwirtschaft und Kunsthandwerk.

    Briefmarke

    Tourismus

    Die Touristikbranche erwirtschaftet ca. 67 % des BIP.

    Finanzwirtschaft

    Die Cookinseln, deren Finanz- und Steuergesetze 1981 unter wesentlicher Beteiligung US-amerikanischer Wirtschaftsanwälte entworfen wurden, stehen seit einiger Zeit unter zunehmender Kritik, denn seit einigen Jahren wächst die Bedeutung des Landes als Standort für auf Offshore-Geschäfte spezialisierte Finanzunternehmen rapide an. Mehreren auf den Inseln angesiedelten Banken wird vorgeworfen, gezielt um Steuerflüchtlinge zu werben und sich dabei um rechtliche und moralische Vorbehalte nicht zu kümmern. Da die Inseln ein souveräner Staat sind, der keine entsprechenden Abkommen mit anderen Nationen unterzeichnet hat, sind legal wie illegal erworbene Gelder, die auf den Inseln angelegt werden, vor dem Zugriff Dritter geschützt; auch Auskünfte werden in der Regel nicht erteilt. Dies macht die Inseln attraktiv insbesondere für Anleger aus den USA und Kanada, die beide keine diplomatischen Beziehungen zu ihnen unterhalten. Hierauf beruht der Spitzname Crook Islands („Ganoveninseln“).[31]

    Am 28. Januar 2016 legte die EU-Kommission ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung von Steuerflucht vor, bei dem unter anderem die Cookinseln auf der schwarzen Liste der Steueroasen standen.[32]

    Verkehr

    Der Flughafen Rarotonga bietet internationale Flüge nach Tahiti, Australien, Neuseeland und die USA an.

    Medienwirtschaft

    Die Zeitungen der Cook-Inseln schreiben üblicherweise in englischer Sprache. Die Cook Islands News erscheinen seit 1945 und waren bis 1989 in staatlichem Besitz.[33]

    Sport

    Haka der Cookinseln vor dem Spiel gegen Niue, 2015

    Rugby League ist der beliebteste Sport auf den Cookinseln und gilt als Nationalsport. Danach folgen Rugby Union[34] und Fußball sowie bei den Frauen Netball.

    Rugby Union wurde von Neuseeländern auf die Cookinseln gebracht und war, wie in den meisten Inselstaaten des Pazifiks, seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts der beliebteste Sport der Cookinseln. Die Nationalmannschaft spielte bisher jedoch nur gegen „kleinere“ Nationalmannschaften und qualifizierte sich noch nicht für eine Rugby-Union-Weltmeisterschaft.[35]

    Rugby League überflügelte Rugby Union als beliebteste Sportart und gilt heute als Nationalsport des Inselstaates.[36] Die Nationalmannschaft qualifizierte sich bisher für drei Rugby-League-Weltmeisterschaften (2000, 2013 und 2021).

    Fußball wird ebenfalls auf den Cookinseln gespielt und die Fußballnationalmannschaft bestreitet vor allem Länderspiele gegen die kleineren Inselstaaten des Pazifiks. Die Qualifikation für eine Fußball-Weltmeisterschaft gelang ihnen noch nicht. An der Fußball-Ozeanienmeisterschaft nahm man bisher zweimal teil (1998 und 2000).

    Wie in anderen Ländern des Commonwealth ist Netball ebenfalls beliebt und die Nationalmannschaft nahm an sechs Netball-Weltmeisterschaften teil. Bei den Pazifikspielen gewann man zweimal Gold (1966 und 1991) und bei den Mini-Pazifikspielen gar fünfmal (1981, 1985, 1989, 1993 und 1997).

    Wie in anderen pazifischen Inselstaaten wird auf den Cookinseln eine traditionelle einheimische Variante des Crickets gespielt.[34]

    Literatur

    • Selwyn Digby Wilson: Island Territories – Cook Islands. In: Alexander Hare McLintock (Hrsg.): An Encyclopaedia of New Zealand. Wellington 1966 (englisch, Online [abgerufen am 15. Dezember 2015]).
    • Dick Scott: Years of the Pooh-Bah. A Cook Islands History. Hodder and Stoughton, Auckland 1991, ISBN 0-340-55489-4 (englisch).
    • Jukka Siikala: Akatokamanava; Myth, History and Society in the Southern Cook Islands. University of Hawaii, 1993, ISBN 99937-642-7-2 (englisch).
    Commons: Cookinseln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wikimedia-Atlas: Cookinseln – geographische und historische Karten
    Wikivoyage: Cookinseln – Reiseführer
    Wiktionary: Cookinseln – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

    Einzelnachweise

    1. Census 2021. (PDF; 4,1 MB) In: stats.gov.ck. Cook Islands Statistics Office – Ministry of Finance and Economic Management, S. 10, abgerufen am 14. November 2023 (englisch).
    2. Taggy Tangimetua (Hrsg.): Cook Islands Population Census 2016. Government of the Cook-Islands – Cook Islands Statistics Office, 2018, Table 1.1: Total Population and Land Area by Island, 1902–2016 (englisch, mfem.gov.ck [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 24. Dezember 2022]).
    3. Cook Islands Exclusive Economic Zone (EEZ). In: marineregions.org. Flanders Marine Institute, abgerufen am 24. Dezember 2022 (englisch).
    4. Die letztere, historisch unsinnige Bezeichnung wurde zuerst von französischen Kartographen verwendet, die die Cook-Inseln offenbar mit der von Jakob Roggeveen im Jahr 1722 bereisten Samoa-Gruppe verwechselten.
    5. Taggy Tangimetua (Hrsg.): Cook Islands Population Census 2016. Government of the Cook-Islands – Cook Islands Statistics Office, 2018, Table 1.04: Resident Population by Usual Residence and Male to Female Ratio (englisch, mfem.gov.ck [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 24. Dezember 2022]).
    6. Taggy Tangimetua (Hrsg.): Cook Islands Population Census 2016. Government of the Cook-Islands – Cook Islands Statistics Office, 2018, Summary Indicators, S. ix (englisch, mfem.gov.ck [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 24. Dezember 2022]).
    7. United Nations: World Population Prospects 2022. Abgerufen am 25. November 2022.
    8. Mat Purea, Taggy Tangimetua (Hrsg.): Cook Islands 2011 Census of Agriculture & Fisheries. Cook Islands Government – Ministry of Agriculture, März 2014, Table A: Resident Population by Island 1986, 1991, 2001 and 2011, S. 1 (englisch, cookislands-data.sprep.org [PDF; 5,7 MB; abgerufen am 24. Dezember 2022]).
    9. Taggy Tangimetua (Hrsg.): Cook Islands Population Census 2006. Final Report. Government of the Cook-Islands – Ministry of Finance and Economic Management, 2011, Table 25: Resident population by religious affiliation, Cook Islands: 1996, 2001 and 2006, S. 40 (englisch, mfem.gov.ck [PDF; 10,3 MB; abgerufen am 24. Dezember 2022]).
    10. Taggy Tangimetua (Hrsg.): Cook Islands Population Census 2016. Government of the Cook-Islands – Cook Islands Statistics Office, 2018, Table 6: Resident population by religious affiliation, S. 20 (englisch, mfem.gov.ck [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 24. Dezember 2022]).
    11. Te Reo Maori Act 2003. In: Pacific Islands Legal Information Institute. 9. April 2003, abgerufen am 26. November 2022.
    12. Cook Islands System of Government Information. In: Pacific Islands Legal Information Institute. Abgerufen am 26. November 2022.
    13. Taggy Tangimetua (Hrsg.): Cook Islands Population Census 2016. Government of the Cook-Islands – Cook Islands Statistics Office, 2018, 2.2 Ethnicity, S. 19 (englisch, mfem.gov.ck [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 24. Dezember 2022]).
    14. Richard Gilson: The Cook Islands, 1820–1950. 1980, ISBN 0-7055-0735-1, S. 5.
    15. Global Obesity Levels – Obesity – ProCon.org. Abgerufen am 15. September 2017.
    16. Christian Kerl: Sicher im Urlaub: In diesen Ländern gab es noch kein Corona. In: Berliner Morgenpost. 24. Februar 2022, abgerufen am 2. Dezember 2022.
    17. Cook Islands COVID-19 data and statistics. Abgerufen am 2. Dezember 2022.
    18. Jad Adams: Women and the Vote. A World History. Oxford University Press, Oxford 2014, ISBN 978-0-19-870684-7, S. 26.
    19. Cook Islands achieves self-government. nzhistory.govt.nz, abgerufen am 6. März 2019 (englisch).
    20. Cook Islands. Außen- und Handelsministerium Neuseelands, abgerufen am 6. März 2019 (englisch).
    21. Cook Islands considers name change to reflect heritage. BBC News, 6. März 2019, abgerufen am 6. März 2019 (englisch).
    22. Cook Islands to choose new indigenous name and remove any associate with British explorer. The Telegraph, 6. März 2019.
    23. Cook Islands Constitution, Constitution Amendment (No 9) Act 1980–1981, Article 76A(1)
    24. Pa Enua Goverance. In: pmoffice.gov.ck. Office of the Prime Minister, abgerufen am 24. Dezember 2022 (englisch).
    25. Island Government Act 2012–2013. Cook Islands Parliament, 23. Februar 2013 (englisch, procurement.gov.ck [PDF; 6,8 MB; abgerufen am 24. Dezember 2022]).
    26. Auswärtiges Amt: Deutschland und die Cookinseln, abgerufen am 13. Februar 2023.
    27. Taggy Tangimetua: Gross Domestic Product Annual 2019. Cook Islands Statistical Bulletin. Government of the Cook Islands – Ministry of Finance and Economic Management, April 2020, Graph 2: Percentage Share at Current Prices (2019) (englisch, Downloadlink [PDF; 1,2 MB; abgerufen am 24. Dezember 2022]).
    28. Gross Domestic Product for Pacific Island Countries and Territories. Link zur Tabelle Gross Domestic Product, current prices. In: sdd.spc.int. Pazifische Gemeinschaft – Statistics for Development Division, abgerufen am 24. Dezember 2022 (englisch).
    29. Anne Herman, Taggy Tangimetua (Hrsg.): Cook Islands Labour Force Survey 2019 Report. Cook Islands Government, November 2020, Figure 5.3. Employment by economic sector (% distribution), Cook Islands, 2019, S. 48 (englisch, Downloadlink [PDF; 46,4 MB; abgerufen am 24. Dezember 2022] Seitenzahlen im Inhaltsverzeichnis sind nicht korrekt).
    30. Anne Herman, Taggy Tangimetua (Hrsg.): Cook Islands Labour Force Survey 2019 Report. Cook Islands Government, November 2020, Key labour market indicators, Cook Islands, 2019, S. 16, hier: Employment (englisch, Downloadlink [PDF; 46,4 MB; abgerufen am 24. Dezember 2022] Seitenzahlen im Inhaltsverzeichnis sind nicht korrekt).
    31. Cook Islands, a Paradise of Untouchable Assets, New York Times, 14. Dezember 2013
    32. Trend: EU will neue schwarze Liste von Steueroasen (Memento des Originals vom 17. April 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.trend.at
    33. Late Cooks PM a Free Press Leader: PFF – Solomon Times Online. In: SolomonTimes.com. Abgerufen am 16. September 2020 (englisch).
    34. Lonely Planet (Hrsg.): South Pacific and Micronesia. 2006, ISBN 1-74104-304-2, S. 53 (archive.org).
    35. Bath, Richard: The Complete Book of Rugby. Seven Oaks Ltd, 1997, ISBN 1-86200-013-1, S. 65.
    36. Cook Islands Financial Strife. We are rugby, 11. April 2011, archiviert vom Original am 6. Dezember 2011; abgerufen am 11. April 2011 (englisch).

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