Conil de la Frontera
Conil de la Frontera ist eine südspanische Stadt in Andalusien. Sie gehört zur Provinz Cádiz in der Comarca La Janda und liegt zwischen Cádiz und Gibraltar am Atlantik an der Costa de la Luz. Conil hat 23.497 Einwohner (1. Januar 2022), im Sommer strömen bis zu 80.000 Touristen in dieses zu der Ruta de los Pueblos Blancos, der Route der weißen Dörfer, gehörende „weiße Dorf“.
Gemeinde Conil de la Frontera | |||
---|---|---|---|
Blick vom Strand auf Conil | |||
Wappen | Karte von Spanien | ||
Basisdaten | |||
Land: | Spanien | ||
Autonome Gemeinschaft: | Andalusien | ||
Provinz: | Cádiz | ||
Comarca: | La Janda | ||
Gerichtsbezirk: | Chiclana de la Frontera | ||
Koordinaten: | 36° 17′ N, 6° 5′ W | ||
Höhe: | 41 msnm | ||
Fläche: | 88,51 km² | ||
Einwohner: | 23.497 (1. Jan. 2022)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 265 Einw./km² | ||
Postleitzahl(en): | 11140 Conil (Stadt) 11149 Campo de Conil | ||
Gemeindenummer (INE): | 11014 | ||
Verwaltung | |||
Bürgermeister: | Juan M. Bermúdez (Izquierda Unida) | ||
Website: | Conil de la Frontera | ||
Lage des Ortes | |||
Karte anzeigen |
Die Ortschaft Conil lebte in der Vergangenheit hauptsächlich vom Fischfang und der Landwirtschaft. Dabei hatte der traditionelle Thunfischfang, die Almadraba, eine große Bedeutung. Heute ist die Atmosphäre des Ortes internationaler und hauptsächlich durch Tourismus, Sprach- und Surfschulen geprägt.
Geschichte
Die Geschichte Conils reicht bis zu den Phöniziern zurück, die sich 1500 v. Chr. an diesem Ort niederließen. Einzelne Funde, wie die Reste einer phönizischen Nekropolis, zeugen von dieser Zeit. Der wesentliche Bestandteil der Conilensischen Wirtschaft war schon immer der Fischfang. Die Nähe zu reichhaltigen Angelgebieten machte die Stadt seit jeher besonders attraktiv für Eroberer und Plünderer. Nach Maurischer Besiedelung ging der Ort nach der Eroberung durch die Christen zum Herrschaftsgebiet von Alonso Pérez de Guzmán über. Daran erinnert der ehemalige Aussichtsturm Torre de Guzmán, der auf den einstigen Wehrcharakter des Dorfes verweist. Von den Stadtmauern ist aber nicht mehr viel erhalten geblieben.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 17.470 | 17.773 | 18.036 | 18.269 | 18.656 | 18.979 | 19.417 | 19.890 | 20.752 | 20.984 | 21.331 | 21.664 | 21.927 | 22.116 |
- Torre de Guzmán
- Stadttor
- Kulturzentrum Santa Catalina
- Convento de la Victoria
- Kirche Santo Espiritu
Tourismus
Wie in anderen Küstenorten der Costa de la Luz auch, wird es in den Sommermonaten, wenn auch die Spanier selbst Urlaub machen, hier etwas voller und lebhafter. Wer die Atmosphäre des ruhigen Fischerortes sucht, sollte insbesondere den August meiden. Außerhalb der Saison ist es ruhiger und viele Lokale bleiben deshalb den Winter über geschlossen. Conil ist außerdem aufgrund günstiger Windbedingungen für Surfer ein beliebter Ort. In der Altstadt, mit kleinen Gassen und weißen Häusern, finden sich zahlreiche Geschäfte, Bars und Restaurants.
Etwas außerhalb in nördlicher Richtung liegt der kleine Hafen von Conil. Hinter dem Hafen befinden sich die Felsbuchten von Roche, die zu den schönsten Stränden Andalusiens gezählt werden. Verschiedene kleine Buchten sind über Steintreppen zu erreichen. Bei dem oft starken Wind sind diese ein guter Zufluchtsort zum Baden und Sonnen. Oberhalb des Hafens erhebt sich der Leuchtturm von Conil, von dem aus die Gebirge Afrikas zu sehen sind.
Insgesamt gibt es in Conil rund 14 Kilometer Strand, dazu gehören der Playa de los Bateles, der Playa Fuente del Gallo, der Playa el Castilnovo sowie die Cala del Aceite. Am Playa el Castilnovo steht der Torre de Castilnovo, ein mittelalterlicher Wachturm, der im 16. Jahrhundert erbaut wurde.[3]
Eine Besonderheit in Conil ist, dass die großen Hotels alle außerhalb, nördlich der Stadt, angesiedelt sind. So erhält Conil den Charakter eines kleinen Fischerdorfes, obwohl die Touristen die Stadt zu Fuß gut erreichen können.
Südlich ragt das Kap Trafalgar (Cabo T.) in den Atlantik und bildet den nordwestlichen Torpfeiler der Straße von Gibraltar.
Um den Tourismus in der Stadt zu fördern, organisiert der Gastronomieverband jedes Jahr verschiedene Veranstaltungen, auf denen viele einheimische Restaurants regionale Spezialitäten anbieten, beispielsweise Gerichte mit dem berühmten roten Thunfisch der Almadraba.
Im Juni 1959 besuchte der Schriftsteller Ernest Hemingway das Fischerdorf.[4] Ihm zu Ehren wird alljährlich der Kongress Hemingway y el mar im April veranstaltet.
- Plaza de España
- Strand bei Ebbe
- Bucht bei Roche
Feste
- Fest zu Ehren von Nuestra Señora de las Virtudes: Die Feier zu Ehren der Schutzpatronin findet zwischen dem 7. und dem 11. September statt. Tag der Patronin ist der 8. September.
- Virgen del Carmen: Schutzpatronin der Fischer. Am 16. Juli nach einer Messe zieht ein Festumzug mit der Jungfrau Carmen von der Kirche Santa Catalina zum Hafen, wo die Jungfrau schließlich auf ein Boot getragen wird und eine Meeresprozession stattfindet.
- Romería de San Sebastián: Schutzpatron. Am Sonntag, der am nächsten des 20. Januar liegt findet ein Umzug mit Pferdewagen und geschmückten Traktoren statt. Der Umzug startet in Conil am Paseo del Atlántico und endet traditionell im Pinienwald von El Colorado. Sollte es an dem betreffenden Sonntag regnen, so wird die Romeria auf den darauffolgenden Sonntag verschoben.[5]
- Frühlingsfest in El Colorado: In der ersten Juniwoche findet auf dem Festplatz in El Colorado ein großes Fest statt. Es werden viele Wettbewerbe für Pferdebesitzer abgehalten.
- Cruces de mayo: Maikreuzigung. Im Mai schmücken viele Einwohner ihre Häuser mit Kruzifixen, welche anschließend an einem Wettbewerb teilnehmen um das schönste Haus zu küren.
- Karneval: Jedes Jahr zu Karneval findet auf dem Platz am Torre de Guzmán eine große Karnevalsparty in einem Festzelt statt, an der sich die Einwohner Conils verkleiden und tanzen.
- Semana Santa: Traditionelle Osterprozessionen der teilnehmenden Kirche in Conil.[6]
- Hemingway y el mar. Jährlich im April stattfindendes Symposium über Ernest Hemingway mit wissenschaftlichen Referenten und Einbeziehung der örtlichen Schulen.
- Hogueras de San Juan: Lagerfeuer zu Ehren des San Juan. In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni werden gegen Mitternacht an den Stränden Conils Lagerfeuer entzündet. Der Legende nach müssen dort „Juan y Juana“ verbrannt werden.
- Santa Catalina de Alejandría: Prozession der Heiligen durch Conil.[7]
Söhne und Töchter der Stadt
- Marcos Ramírez (* 1997), Motorradrennfahrer
Weblinks
- Anda-Luz. Portal für Conil de la Frontera und die Provinz Cádiz
- Die Strandgazette. Nachrichten aus Conil de la Frontera
Einzelnachweise
- Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
- INE (spanisch)
- Strände von Conil de la Frontera. Abgerufen am 24. September 2017.
- Wolfgang Stock: Ernest Hemingway besucht Conil de la Frontera – den schönsten Ort Spaniens. In: Hemingways Welt. 18. April 2023, abgerufen am 28. April 2023.
- Romería de San Sebastián. In: anda-luz.eu. Abgerufen am 12. Dezember 2019.
- Anda-Luz, Portal für Conil de la Frontera (deutsch)
- Informationen über Conil de la Frontera (deutsch)