Condal

Condal ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Cuiseaux. Die Gemeinde hat 458 Einwohner (Stand 1. Januar 2021), sie werden Condalois, resp. Condaloises genannt[1].

Condal
Condal (Frankreich)
Condal (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Saône-et-Loire (71)
Arrondissement Louhans
Kanton Cuiseaux
Gemeindeverband Bresse Louhannaise Intercom’
Koordinaten 46° 28′ N,  17′ O
Höhe 187–230 m
Fläche 16,43 km²
Einwohner 458 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 28 Einw./km²
Postleitzahl 71480
INSEE-Code 71143

Geografie

Lage der Gemeinde im Arrondissement Louhans
Condal mit seinen Nachbarorten
Condal mit seinen Nachbarorten

Condal liegt im Süden des Arrondissement Louhans und grenzt mit seiner Süd- und Ostgrenze an das Département Jura. Die Gemeinde wird in Ost-West-Richtung von der Departementsstraße D40 (Varennes-Saint-SauveurSaint-Amour) durchzogen, etwa ein Kilometer östlich des Ortes verläuft die Autobahn A39[2] in Nord-Süd-Richtung. Von Süden her mäandriert der Solnan[3] nach Norden durch das gesamte Gemeindegebiet, einige Hundert Meter westlich des Bourg mündet der Ruisseau Besançon[4]. Er durchfließt das südöstliche Gemeindegebiet und nimmt den Ruisseau du Bief d’Argent[5] auf. Im Westen der Gemeinde liegt der Étang de Servillat, sein Bief[6] führt das Wasser aus dem westlichen Gemeindegebiet in den Sevron. Die Gemeinde wird als sumpfig beschrieben und die Flüsse scheinen öfters Schäden infolge Überschwemmungen verursacht zu haben. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler und Fluren: Badault, Beaulieu, Berthod, Besançon, Bief-d’Argent, Binan, Bois-Gilles, Bourg, Bucléon, Charlange, Charmille-de-Montgardon, Commune-de-l’Etang, Communes, Cour-Basse, Craies, Croix, Ferrière, Fossery, Grange-aux-Prêtres, Grange-Goyer, Grange-Sarrasin, Moissonnier, Molard, Montaguyon, Montarjet, Montgardon, Moulin-de-Saint-Sulpice, Moulin-Neuf, Mortier, Noblesse, Oule, Pies, Petit-Condal, Petite-Capète, Retis, Rippe, Rosières, Roujus, Saint-Sulpice, Seigneurie, Terroute, Varenne, Varignolles, Vernay, Villard-Chapelle, Voullot[7].

Klima

Das Klima in Condal ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,1 °C. Innerhalb eines Jahres fallen 830 mm Niederschläge.

Condal
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
61
 
5
-1
 
 
60
 
7
0
 
 
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12
3
 
 
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6
 
 
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7
 
 
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10
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65
 
5
0
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: climate-data.org
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Condal
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 1,9 3,4 7,4 10,8 14,5 18,1 20,1 19,7 16,6 11,5 6,4 2,7 11,1
Mittl. Tagesmax. (°C) 4,9 7,1 12,4 16,0 20,0 23,6 25,9 25,4 21,9 15,9 9,7 5,4 15,7
Mittl. Tagesmin. (°C) −1,1 −0,2 2,5 5,6 9,1 12,6 14,4 14,0 11,4 7,1 3,2 0,1 6,6
Niederschlag (mm) 61 60 60 60 79 79 60 79 80 68 79 65 Σ 830
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
4,9
−1,1
7,1
−0,2
12,4
2,5
16,0
5,6
20,0
9,1
23,6
12,6
25,9
14,4
25,4
14,0
21,9
11,4
15,9
7,1
9,7
3,2
5,4
0,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Toponymie

1078 wird in den Verzeichnissen des Klosters Cluny In Varinetis erwähnt, der heutige Weiler Varignolles. Condai, das heutige Condal wird erstmals 1211 erwähnt. Es ist anzunehmen, dass der Ortsname auf den keltischen Begriff Condate zurückgeht und sich auf den Zusammenfluss von Ruisseau de Besançon in den Solnan bezieht.

Geschichte

Condal war eine unabhängige Herrschaft, die bis 1693 zum Kloster Saint-Taurin de Gigny gehörte. Nach diesem Zeitpunkt behielten die Mönche lediglich den Zehnt und die Herrschaft über die Pfarrei. Die weltliche Herrschaft ging an die Familie Tribillet und 1759 an die Chaignon über, die ursprünglich aus dem Périgord stammten. Pierre de Chaignon wohnte wohl als Botschafter in Sion, in der Republik Wallis und war eng befreundet mit Jean-Jacques Rousseau. Maurice-Théodule-Pierre-Louis-Philippe-Marc-Georges de Chaignon, geboren 22. April 1762 starb am 22. März 1822 in Condal, er war während zwölf Jahren Offizier in der Schweiz, Ritter des Ordre royal et militaire de Saint-Louis und Maire von Condal vom Jahr IX der Revolution bis 1822. Zudem war er Generalrat von Saône-et-Loire von 1816 bis zu seinem Tode 1822.

Villard-Chapel war ein unabhängiges Lehen, dass 1780 Madame de Montessus gehörte. Saint-Sulpice war ebenfalls unabhängig und gehörte einer Familie dieses Namens, die dort eine Festung mit Türmen besaßen. Bekannt ist, dass ein Mitglied jener Familie an den Kreuzzügen teilnahm. 1809 wird Saint-Sulpice in die Gemeinde Condal eingegliedert, es handelt sich dabei in etwa um den Gemeindeteil östlich der Autobahn A39.

Die Gemeinde liegt in einem recht heiklen Gebiet, indem sowohl der Ruisseau Besançon als auch der Solnan große Strecken des Jurafusses entwässern. Aus neuester Zeit werden folgende Naturkatastrophen vermerkt:

  • Sturmschäden vom 6. – 10. November 1982
  • Überschwemmungen und Murgang vom 8. – 31. Dezember 1982
  • Überschwemmungen und Murgang vom 12. – 13. Mai 1983
  • Überschwemmungen und Murgang vom 6. – 20. Mai 1985
  • Überschwemmungen und Murgang vom 24. – 26. Oktober 1999
  • Erdbewegungen als Folge der Trockenheit und anschließendem Wasserausgleich vom 1. Juli – 30. September 2003

Bevölkerung

Condal: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
 
816
1800
 
896
1806
 
815
1821
 
792
1831
 
840
1836
 
812
1841
 
849
1846
 
862
1851
 
867
1856
 
897
1861
 
892
1866
 
905
1872
 
902
1876
 
916
1881
 
872
1886
 
881
1891
 
876
1896
 
908
1901
 
867
1906
 
846
1911
 
813
1921
 
748
1926
 
725
1931
 
680
1936
 
657
1946
 
601
1954
 
567
1962
 
515
1968
 
434
1975
 
392
1982
 
405
1990
 
392
1999
 
342
2006
 
405
2009
 
417
2014
 
432
2020
 
459
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[8][9] ab 2009 INSEE[10]
Ammerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • 1809 wird die Gemeinde Saint-Sulpice übernommen. In diesem Diagramm sind die Zahlen für beide Teilgemeinden enthalten • Höchste Einwohnerzahl 1876 mit 916, tiefste Einwohnerzahl 1999 mit 342 (37,3 % vom Maximum)

Wirtschaft und Infrastruktur

Zahl und Art von Betrieben und Ladengeschäften

In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche 21 Landwirtschafts- und 22 sonstige Betriebe.

Landwirtschaftsbetriebe[11]
BetriebsbereichAnzahldavondavon
Landwirtschaft21
Ackerbau und Forstwirtschaft12
Getreide, Hülsen- und Ölfrüchte2
Gemüsebau2
Wurzel- und Knollengemüse2
Futtermittel5
Schnitt- und Zierblumen1
Waldbewirtschaftung1
Gartenpflege2
Zucht- und Fischereibetriebe13
Rinderzucht7
Pferde, Maultiere, Esel1
Aufzucht4
Aquakultur1
Übrige Betriebe[12]
BrancheAnzahl
Bergbau Energie Wasser Abfall1
Geräte- und Maschinenbau, IT1
Herstellung Transportmaterial1
Herstellung anderer Industrieprodukte1
Bauhandwerk5
Handel + Reparatur von Motorfahrzeugen3
Hotellerie und Gastronomie2
Finanzwesen + Versicherungen1
Immobilienwirtschaft1
Wissenschaft Verwaltung Beratung3
Öffentliche Verwaltung, Bildung, Gesundheit1
sonstige Dienstleistungen2
Ladengeschäfte[13]
Art des LadensAnzahl
Keine Ladengeschäfte

Geschützte Produkte in der Gemeinde

Als AOC-Produkte sind in Condal Crème et beurre de Bresse[14][15] zugelassen, ferner Volaille de Bresse[16] und Dinde de Bresse[17].

Bildungseinrichtungen

In der Gemeinde besteht eine École élémentaire, die der Académie de Dijon[18] untersteht und von 22 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[19].

Sehenswürdigkeiten

Literatur

  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Commons: Condal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Condal. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 12. November 2023 (französisch).
  • Condal. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture (bei Abruf kein Eintrag vorhanden), abgerufen am 12. November 2023 (französisch).
  • Condal. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse (bei Abruf kein Eintrag vorhanden), abgerufen am 12. November 2023 (französisch).
  • Webpräsenz der Gemeinde. Condal. Mairie de Condal, abgerufen am 13. November 2023 (französisch).

Einzelnachweise

  1. Condal. auf habitants.fr. Abgerufen am 24. Januar 2016 (französisch).
  2. Autobahn A39 auf routes.wikia.com
  3. Le Solnan, Länge 61,6 km, Zufluss zur Seille, Quelle bei 46° 20′ 33″ N,  21′ 31,3″ O in Verjon auf ca. 227 m, Mündung bei 46° 37′ 46,2″ N,  13′ 5,5″ O in Louhans auf ca. 176 m, Le Solnan auf sandre.eaufrance.fr
  4. Ruisseau Besançon, Länge 14,4 km, Zufluss zu Le Solnan, Quelle bei 46° 27′ 22,7″ N,  23′ 19,3″ O in Montagna-le-Reconduit auf ca. 353 m, Mündung bei 46° 27′ 38,9″ N,  16′ 17″ O in Condal auf ca. 191 m, Ruisseau Besançon auf sandre.reaufrance.fr
  5. Ruisseau du Bief d’Argent, Länge 1,7 km, Zufluss zum Ruisseau Besançon, Quelle bei 46° 27′ 25,2″ N,  19′ 44,4″ O in Balanod auf ca. 217 m, Mündung bei 46° 27′ 10,4″ N,  18′ 33,1″ O in Condal auf ca. 201 m, Ruisseau du Bief d’Argent auf sandre.reaufrance.fr
  6. Bief du Servillat, Länge 1,2 km, Zufluss zum Sevron, Quelle bei 46° 27′ 21,6″ N,  15′ 14,4″ O in Condal auf ca. 194 m, Mündung bei 46° 27′ 41″ N,  14′ 29,4″ O in Condal auf ca. 187 m, Bief du Servillat auf sandre.reaufrance.fr
  7. Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 22. Juli 2023 (französisch).
  8. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. für Condal. cassini.ehess.fr, abgerufen am 25. März 2024 (französisch).
  9. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. für Saint-Sulpice. cassini.ehess.fr, abgerufen am 25. März 2024 (französisch).
  10. Dossier complet, Commune de Condal (71143). Insee.fr, abgerufen am 25. März 2024 (französisch).
  11. Unternehmen in Condal. Kompass.fr, abgerufen am 13. Februar 2016 (französisch).
  12. Unternehmen in Condal. Nombre d’établissements par secteur d’activité et par taille en 2014 (Téléchargement). INSEE.fr, abgerufen am 13. Februar 2016 (französisch).
  13. Unternehmen in Condal. Nombre d'équipements et de services dans le domaine du commerce en 2014 (Téléchargement). INSEE.fr, abgerufen am 13. Februar 2016 (französisch).
  14. Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  15. Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  16. Poulet de Bresse. auf INAO, L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  17. Dinde de Bresse. auf INAO, L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  18. Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
  19. Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. Condal. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
  20. Le site sur l'Art Roman en Bourgogne. Abgerufen am 6. Dezember 2023 (französisch).
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