Koevolution

Koevolution, auch Coevolution, bezeichnet im Rahmen der Evolutionstheorie einen evolutionären Prozess mit wechselseitiger Anpassung zweier stark interagierender Arten. Dies kann sich über sehr lange Zeiträume in der Stammesgeschichte beider Arten erstrecken.[1] Folglich ist der Begriff auf Artenpaare beschränkt, bei denen beide Arten einen starken Selektionsdruck aufeinander ausüben. Das Ergebnis der Koevolution sind Koadaptationen, die bei beiden beteiligten Arten auftreten. Koevolutionäre Prozesse können in mutualistische und antagonistische unterschieden werden, je nachdem, ob die Entwicklungen zum gegenseitigen Nutzen sind oder den gegenseitigen Selektionsdruck verschärfen.

Beispiele

Beispiele für Koevolution gibt es bei den Beziehungen zwischen

Begriffsverwendung

Der ursprünglich ausschließlich in der Evolutionsbiologie verwendete Begriff ist in andere Disziplinen übernommen worden und hat dadurch fakultätsabhängige Bedeutungswandlungen erfahren:

Literatur

  • Erich Jantsch: Die Selbstorganisation des Universums. Vom Urknall zum menschlichen Geist. Hanser Verlag 1992, ISBN 978-3-446-17037-7.

Siehe auch

Wiktionary: Koevolution – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Futuyma, D.J. & Slatkin, M. (eds.): Coevolution. Sinauer Associates: Sunderland 1983; Guimarães Jr, P.R.; Jordano, P. & Thompson, J.N.: Evolution and coevolution in mutualistic networks. Ecology Letters 14, 2011: 877–885.
  2. Susan Blackmore: Die Macht der Meme. Heidelberg, Berlin: Spektrum Akademischer Verlag, 2000, ISBN 3-8274-1601-9.
  3. Akteur-Netzwerk-Theorie: zur Koevolution von Gesellschaft, Natur und Technik, ssoar.info, abgerufen am 29. Mai 2021.
  4. Eberhard Feess: Regionalökonomie
  5. Manfred Faßler: Koevolutionäre Anthropologie. In: fame-frankfurt.de. Abgerufen am 26. Juli 2021.
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