Closter (Adelsgeschlecht)
Closter (lat. de Claustro) ist der Name eines westfälischen Adelsgeschlechts.
Die hier betrachtete Familie ist von den niederländisch-ostfriesischen Herren von Clooster, die auch als Closter erscheinen, zu unterscheiden.
Geschichte
Das Geschlecht erscheint zunächst unter dem Adel des Bistums Paderborn, später zu Haus Patthorst in der Grafschaft Ravensberg.[1] Erster Besitzer der Hauses war Wilhelm von Closter, der 1463 die Anlage zum Lehen erhielt. Neben Patthorst besaß die Familie im Ravensbergischen Brockhagen (urkundl. 1437–1517) sowie im Osnabrückschen Havikhorst und ab 1563 Haus Horst bei Alfhausen. Hinzu kamen in der Altmark Wolterslage (urkundl. 1607–1611) sowie im Land Lebus Buckow (urkundl. 1573–1646) und Obersdorf (urkundl. 1606).[2]
Die Familie von Closter erlosch mit dem Tode von Caspar Heinrich von Closter († 1813) und seinem Bruder Franz Wilhelm, der Königlicher Hauptmann bei der Erstürmung der Zahlbacher Schanze vor Mainz 1794 war. Erbin des Hauses Patthorst war Therese von Closter, die Tochter Franz Wilhelms, die seit 1803 mit Karl Christian Heinrich von Eberstein verheiratet war.
Wappen
- Blasonierung des Stammwappens: In Silber eine rote Rose mit drei schwarzen, aus der Rose hervorgehenden, ins Schächerkreuz zueinander gestellte Pfeilspitzen. Auf dem Helm ein offener, silberer Flug, dazwischen die Rose mit den Pfeilspitzen. Die Helmdecken sind rot-silbern.[3]
- Blasonierung des neueren Wappens: Geviert von Blau und Silber. Felder 1 und 4 drei silberne Pfeile geschrägt, Felder 2 und 3 eine rote Rose. Auf dem gekrönten Helm die Rose mit einem schwarzen Pfeil besteckt zwischen einem blau-silber übereck-geteilten Flug. Die Helmdecken sind rot-silbern und blau-silbern.[4]
Literatur
- Anton Fahne: Geschichte der westphälischen Geschlechter, 1858, S. 106 (mit Stammtafel).
- Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 1, T. 1: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute A–L, Nürnberg 1878, S. 108 und Tafel 144 (Digitalisat).
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 2 (Bozepolski–Ebergassing), Friedrich Voigt’s Buchhandlung, Leipzig 1860, S. 293.
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 1: A–K, Berlin 1855, S. 143.
- George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 6 (Abgestorbene, erloschene Geschlechter), 5. Abt.: Der abgestorbene Adel der Provinz und Mark Brandenburg, Nürnberg 1880, S. 18 und Tafel 10 (Digitalisat).
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 32; Band 2, Görlitz 1903, Tafel 79.
Einzelnachweise
- Spießen (1901–1903), S. 32.
- Ledebur (1855), S. 143.
- Spießen (1901–1903), S. 32.
- Hefner/Grenser/Mülverstedt (1878), S. 108.