Clive Revill

Leben

Clive Revill debütierte als Bühnenschauspieler 1950 in Auckland in seinem Heimatland Neuseeland. Anschließend nahm er Schauspielunterricht an der Old Vic School in London und trat an verschiedenen Theatern in Shakespeare-Stücken auf. Am Broadway stand er erstmals 1952 in einer Adaption von Charles DickensDie Pickwickier auf der Bühne.[1] Dort spielte er in den nächsten Jahren häufig auch in Musicals, seine Auftritte in Irma La Douce und Oliver! (als Fagin) brachten ihm Anfang der 1960er Jahre zwei Nominierungen für den Tony Award ein. Weitere Komödien und Musicals folgten. Seinen letzten Auftritt am New Yorker Broadway hatte er 1981 als Clare Quilty in einer Theateradaption von Lolita.[2]

Mitte der 1950er Jahre trat Revill erstmals für Rollen im Film und Fernsehen vor der Kamera. Regelmäßig Kinorollen übernahm der rothaarige Darsteller beginnend mit Otto Premingers Bunny Lake ist verschwunden aus dem Jahr 1965. Es folgten viele Filme mit tragenden Nebenrollen und Gastauftritte in Fernsehserien, wobei er oftmals exzentrische oder campige Figuren darstellte.[3] Ein besonderes Talent von Revill sind Akzente[4], weshalb er oftmals Figuren ausländischer Herkunft spielte. Das kam auch jeweils unter Billy Wilders Regie in seinen Auftritten als russischer Ballettdirektor Rogozhin in Das Privatleben des Sherlock Holmes (1970) und als italienischer Hotelmanager Carlo Carlucci in Avanti, Avanti! (1972) zur Geltung. Für letztere Darstellung erhielt er eine Nominierung für den Golden Globe Award. Eine seiner wenigen Hauptrollen hatte er in John Houghs Horrorfilm Tanz der Totenköpfe von 1973. Zu seinen letzten großen Kinoproduktionen zählen die Mel-Brooks-Komödien Robin Hood – Helden in Strumpfhosen (1993) und Dracula – Tot aber glücklich (1995).

Im britischen und vor allem amerikanischen Fernsehen übernahm Revill bis in das neue Jahrtausend hinein Gastrollen in zahlreichen Erfolgsserien, darunter Columbo (als irischer Dichter und Mörder in der Folge Waffen des Bösen), Hart aber herzlich, MacGyver, Love Boat, Magnum, Mord ist ihr Hobby, Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert, Babylon 5 und The Closer. In dem Fernsehfilm Der Scarlett-O’Hara-Krieg war Revill im Jahr 1980 als Charlie Chaplin zu sehen.

Revill ist seit vielen Jahren gefragter Sprecher in animierten Filmen, Fernsehserien und Videospielen. In dem Star-Wars-Film Das Imperium schlägt zurück von 1980 lieh er Imperator Palpatine in der englischen Originalfassung seine Stimme.[5] Seit der DVD-Neuausgabe von 2004, die Neubearbeitungen der alten Filme durch George Lucas enthält, ist allerdings stattdessen Ian McDiarmid als Stimme zu hören.[6] In den ersten drei Folgen der Serie Batman sprach er 1992 den Butler Alfred, ehe Efrem Zimbalist Jr. die Figur übernahm.

Zuletzt stand Revill 2016 in dem spanischen Film La reina de España von Fernando Trueba an der Seite von Penélope Cruz vor der Kamera. Er ist zweimal geschieden und hat eine Tochter; heute lebt er in Los Angeles.[7]

Auszeichnungen

  • 1961: Nominierung für den Tony Award als bester Nebendarsteller in einem Musical (Irma La Douce)
  • 1963: Nominierung für den Tony Award als bester Hauptdarsteller in einem Musical (Oliver!)
  • 1973: Nominierung für den Golden Globe als bester Nebendarsteller für seine Rolle in Avanti, Avanti.

Filmografie (Auswahl)

Als Sprecher in folgenden Spielen

Einzelnachweise

  1. Clive Revill – Biography, Movie Highlights and Photos. Abgerufen am 10. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).
  2. Clive Revill in der Internet Broadway Database, abgerufen am 10. Oktober 2020 (englisch)
  3. Clive Revill bei AllMovie, abgerufen am 10. Oktober 2020 (englisch)
  4. Clive Revill’s voice talent led to a minute as ‘Star Wars’ first Emperor. 4. Dezember 2015, abgerufen am 10. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).
  5. Szene mit Clive Revills Stimme bei YouTube
  6. Danny Gallagher: Actor Clive Revill Opens Up About Playing the Evil Emperor in The Empire Strikes Back. 11. August 2017, abgerufen am 10. Oktober 2020.
  7. Clive Revill. Abgerufen am 10. Oktober 2020.
  8. JoWooD (Hrsg.): Gothic 3 Manual. S. 50 (akamaihd.net [PDF; 3,4 MB; abgerufen am 12. Juli 2019]).
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