Chrustalnoje (Kaliningrad)

Chrustalnoje (russisch Хрустальное, deutsch Klein Krauleiden, 1938 bis 1945 Kleinheidenstein, litauisch Mažieji Krauleidžiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad und gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Slawsk im Rajon Slawsk.

Siedlung
Chrustalnoje
Klein Krauleiden (Kleinheidenstein)

Хрустальное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Slawsk
Frühere Namen Schmaulen (vor 1785),
Klein Krauleiden (bis 1938),
Kleinheidenstein (1938–1946)
Bevölkerung 115 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40163
Postleitzahl 238616
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 236 000 055
Geographische Lage
Koordinaten 55° 8′ N, 21° 20′ O
Chrustalnoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Chrustalnoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Chrustalnoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Chrustalnoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Der Ort Chrustalnoje befindet sich heute allerdings im Bereich der Ortsstellen Klein Prudimmen/Kleinerlenrode und Matzgirren/Kurrenberg. Zu Chrustalnoje gehört auch das ehemalige Jagdhaus Pait.[2] Die Ortsstelle Klein Krauleiden/Kleinheidenstein ist verlassen.

Geographische Lage

Chrustalnoje liegt 13 Kilometer südwestlich von Jasnoje (Kaukehmen, 1938 bis 1946 Kuckerneese) und ist über eine Nebenstraße, die von der Straße Malyje Bereschki (Neu Lappienen, 1938 bis 1946 Rautersdorf)Prochladnoje (Kallningken, 1938 bis 1946 Herdenau) in Richtung Pritschaly (Inse) abzweigt, zu erreichen. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Das vor 1785 Schmaulen genannte kleine Dorf[3] bestand vor 1945 aus mehreren kleinen Höfen. Zwischen 1874 und 1945 war der Ort in den Amtsbezirk Lappienen[4] eingegliedert, der ab 1939 „Amtsbezirk Rautersdorf“ hieß und zum Kreis Niederung (ab 1939 „Kreis Elchniederung“) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. In Klein Krauleiden lebten im Jahre 1910 112 Einwohner[5]. Ihre Zahl verringerte sich bis 1925 auf 73, betrug 1933 noch 65 und belief sich 1939 auf 62[6]. Am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – des Jahres 1938 wurde Klein Krauleiden in „Kleinheidenstein“ umbenannt.

Im Jahre 1945 kam Klein Krauleiden bzw. Kleinheidenstein innerhalb des nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1950 erhielt der Ort die russische Bezeichnung „Chrustalnoje“ und wurde gleichzeitig in den Dorfsowjet Saliwinski selski Sowet im Rajon Slawsk eingeordnet.[7] Später gelangte der Ort in den Prochladnenski selski Sowet. Von 2008 bis 2015 gehörte Chrustalnoje zur Landgemeinde Jasnowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Slawsk.

Kirche

Aufgrund der Zugehörigkeit der Mehrheit der Bevölkerung zur evangelischen Konfession war Klein Krauleiden resp. Kleinheidenstein vor 1945 in das Kirchspiel der Kirche Lappienen mit Sitz in Alt Lappienen (1938 bis 1946 Rauterskirch, heute russisch:Bolschije Bereschki) eingepfarrt. Sie gehörte zum Kirchenkreis Niederung (Elchneiderung) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Chrustalnoje im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Slawsk (Heinrichswalde) innerhalb der Propstei Kaliningrad[8] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Adresse auf www.ambercity.ru
  3. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kleinheidenstein
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Lappienen/Rautersdorf
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Niederung
  6. Michael Rademacher: Landkreis Niederung (Elchniederung). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  8. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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