Christoph Schaufert

Christoph Rudolf Schaufert (* 1969 in Neunkirchen) ist ein deutscher Politiker (AfD). Seit 2022 ist er Abgeordneter im Landtag des Saarlandes.

Leben

Schaufert studierte Vor- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Mittelalterliche Geschichte. Er schloss dieses Studium mit dem Magister Artium ab. 2001 bis 2010 war er projektbezogener Angestellter verschiedener Landesdenkmalämter, von 2010 bis 2018 war er freiberuflich Betreiber einer Grabungsfirma (Schaufert Archäologie Service). Bis zu seinem Einzug in den Landtag war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Landtagsfraktion der AfD im Landtag des Saarlandes tätig.

Christoph Schaufert ist verheiratet und hat vier Kinder.[1]

Politik

Schaufert war 20 Jahre Mitglied der CDU und anschließend 10 Jahre parteilos. Seit Anfang 2016 ist er Mitglied der AfD. Seit 2019 ist er Mitglied des Stadtrates von Neunkirchen und Mitglied des Kreistages des Landkreises Neunkirchen. Er kandidierte bei der Oberbürgermeisterwahl in Neunkirchen im Rahmen der Kommunalwahlen im Saarland 2019, erzielte jedoch im ersten Wahlgang lediglich 8,6 Prozent der Stimmen und verpasste den Einzug in den zweiten Wahlgang. Beim Landesparteitag 2020 der Saar-AfD am 3. Oktober 2020 kandidierte er für den Landesvorsitz, unterlag jedoch Christian Wirth. Er wurde schließlich zum stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt.[2] Nachdem eine bereits eingereichte Landesliste für die Landtagswahl im Saarland 2022 kurzfristig zurückgezogen worden war, konnte die Partei nur über Kreiswahllisten gewählt werden. Gegen vier dafür Verantwortliche, darunter Schaufert, leitete der Bundesvorstand der AfD im Januar 2022 Parteiausschlussverfahren ein.[3] Bei der Landtagswahl im März 2022 zog er über ein Mandat im Wahlkreis Neunkirchen in den Landtag des Saarlandes ein.

Konflikte

Christoph Schaufert ist römisch-katholisch und ehrenamtlich gewähltes Mitglied im Verwaltungsrat der Pfarrgemeinde St. Marien (Neunkirchen (Saar)). Bei ihrer Frühjahrsvollversammlung im Februar 2024 beschloss die Deutsche Bischofskonferenz eine Erklärung mit dem Titel „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“, in der es heißt, „rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern“, könnten für Christen kein Ort ihrer politischen Betätigung sein; sie seien für Christen auch nicht wählbar und mit einem haupt- oder ehrenamtlichen Dienst in der Kirche unvereinbar. Dabei wurde die AfD ausdrücklich und betont genannt. Daraufhin stellte die Pfarrgemeinde beim zuständigen Bistum Trier den Antrag, Schaufert aus diesem Kirchenamt auszuschließen. Der Antrag wird dort zurzeit geprüft.[4]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Hochmittelalterlicher Misthaufen. In: Archäologie in Deutschland 2005, 3, S. 58.

Einzelnachweise

  1. saarbruecker-zeitung.de: Ein Museum für die Geschichte der Stadt, 15. Mai 2019, abgerufen am 23. März 2024.
  2. Finn-Nino Würth, Magda Ziegler: Saarland: Christian Wirth ist neuer AfD-Landeschef – Dörr weiter Fraktionschef. In: ddp Depeschendienst. W&W Direct GmbH, 3. Oktober 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Dezember 2020; abgerufen am 3. Oktober 2020 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ddp.news.blog
  3. AfD-Spitze will Parteiausschlüsse nach Listen-Rücknahme. Süddeutsche Zeitung, 24. Januar 2022, abgerufen am 30. Januar 2022.
  4. Karin Wollschläger, Matthias J. Berntsen: Wie katholische Pfarreien mit der AfD in eigenen Reihen umgehen. In: katholisch.de. 23. März 2024, abgerufen am 23. März 2024.
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