Chris Webber

Mayce Edward Christopher „Chris“ Webber III (* 1. März 1973 in Detroit, Michigan) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler. Er spielte von 1993 bis 2008 in der nordamerikanischen Profiliga NBA bei den Golden State Warriors, Washington Bullets, Sacramento Kings, Philadelphia 76ers und Detroit Pistons.

Basketballspieler
Basketballspieler
Chris Webber
Chris Webber (2010)
Spielerinformationen
Voller Name Mayce Edward Christopher Webber III
Geburtstag 1. März 1973 (51 Jahre)
Geburtsort Detroit, Michigan, Vereinigte Staaten
Größe 206 cm
Gewicht 111 kg
Position Power Forward / Center
College University of Michigan
NBA Draft 1993, 1. Pick, Orlando Magic
Trikotnummer 2, 4, 84
Vereine als Aktiver
1993–1994 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Golden State Warriors
1994–1997 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Washington Bullets/Wizards
1998–2005 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Sacramento Kings
2005–2007 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Philadelphia 76ers
000002007 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Detroit Pistons
000002008 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Golden State Warriors

In seiner Zeit mit den Bullets und Kings war Webber unter anderem fünfmal NBA All-Star und wurde in fünf All-NBA-Teams gewählt. In seiner Debütsaison im Jahr 1993/94 gewann er außerdem den NBA Rookie of the Year Award.

Karriere

High School

Webber besuchte die Detroit Country Day School in Beverly Hills, Michigan. In seinem Senior-Jahr auf der Highschool erzielte Webber im Schnitt 29,4 Punkte und 13 Rebounds. In diesem Jahr wurde er mit dem Mr. Basketball-Award des Staates Michigan ausgezeichnet und zum National High School Player of the Year gewählt. Während seiner Zeit an der Country Day Highschool verhalf er dieser zu 3 Titeln. Im November 2005 wurde sein High-School-Trikot mit der Nummer 44 zurückgezogen (d. h., sie wird nicht mehr an Spieler vergeben).

College

Die Fab-Five: King, Rose, Webber, Jackson und Howard (v. l. n. r.)

Webber besuchte die University of Michigan, wo er für die Michigan Wolverines spielte. Dort wurde er zusammen mit Jalen Rose, Juwan Howard, Jimmy King und Ray Jackson als die Fab-Five bekannt. Die Wolverines erreichten mit den Fab-Five 1992 und 1993 das Finale der NCAA Division I Basketball Championship, verloren allerdings in beiden Jahren. Im Finale 1993 unterlief Webber ein folgenschwerer Fehler: Mit 11 Sekunden auf der Uhr beantragte er eine Auszeit, obwohl Michigan schon alle aufgebraucht hatte.[1] Somit wurde gegen die Wolverines ein technisches Foul verhängt und sie verloren die Partie mit 77-71.

Golden State Warriors (1993–1994)

Im NBA-Draft 1993 wählten die Orlando Magic Webber als ersten Pick des Drafts. Orlando gab Webber jedoch direkt für Penny Hardaway und 3 zukünftige Draft-Picks an die Golden State Warriors ab[2]. In seiner ersten Saison erzielte Webber in 76 Partien im Schnitt 17,5 Punkte und 9,1 Rebounds. Zum Ende der Saison wurde er als Rookie of the Year (Neuling des Jahres) ausgezeichnet. Mit den Warriors erreichte Webber auch die Playoffs, wo man allerdings in der ersten Runde gegen die Phoenix Suns verlor.

Washington Bullets/Wizards (1994–1998)

Im Sommer 1994 kam es zum Bruch zwischen Webber und Trainer Don Nelson.[3] Webber forderte folglich einen Wechsel zu einem anderen Team. Daraufhin gab Golden State ihn im Tausch für Tom Gugliotta und 3 zukünftige Picks zu den Washington Bullets. Dort spielte Webber wieder mit Juwan Howard zusammen. Nachdem in seinen ersten beiden Saisons bei den Bullets die Playoffs nicht erreicht werden konnten, erreichten die Bullets in der Saison 1996/97 das erste Mal seit acht Jahren wieder die Playoffs. Webber erzielte in dieser Saison im Schnitt 20,1 Punkte, 10,3 Rebounds und wurde außerdem zum ersten Mal ins All-Star Game gewählt. Dennoch verloren die Bullets in der ersten Runde der Playoffs gegen die Chicago Bulls um Michael Jordan. In seiner letzten Saison in Washington erzielte Webber 21,9 Punkte und 9,5 Rebounds pro Spiel. Die Wizards (Zu Beginn der Saison 1997/98 wurden die Washington Bullets in Washington Wizards umbenannt) verpassten in dieser Saison die Playoffs.

Abseits des Feldes sorgte Webber 1998 für Schlagzeilen, da er unter Marihuanaeinfluss Auto gefahren sein soll. Er wurde von der Anklage in diesem Punkt freigesprochen.[4]

Sacramento Kings (1998–2005)

1998 wurde Webber von den Wizards, für Mitch Richmond und Otis Thorpe, zu den Sacramento Kings gegeben[5]. Unter dem neuen Headcoach Rick Adelman konnten die Kings mit Webber, Corliss Williamson, dem ebenfalls neu verpflichteten Vlade Divac, sowie den Rookies Peja Stojaković und Jason Williams erstmal seit dem Umzug von Kansas City nach Sacramento 1985 die Saison mit einer positiven Bilanz beenden. Mit 27 Siegen und 23 Niederlagen (die Saison 1998/99 war aufgrund eines Lockouts verkürzt) erreichten die Kings die Playoffs. Dort verloren sie allerdings in der ersten Runde gegen die Utah Jazz. Webber erzielte in der regulären Saison im Schnitt 20 Punkte 13,0 Rebounds und 2,1 Blocks. In den folgenden Jahren wurden die Kings mit Webber, Divac, Stojaković, Williams und den späteren Neuverpflichtungen Doug Christie und Mike Bibby für ihre Spielweise mit der Princeton offense bekannt.

Nachdem Webber in den nächsten beiden Saisons mit den Kings beide Male die Playoffs erreichte und auch in beiden Saisons in das All-Star Spiel gewählt wurde, erreichten die Kings in der Saison 2001/02 als Divisionsieger das Western-Conference- Finale. Dort verlor man in sieben Spielen gegen die späteren NBA-Champions die Los Angeles Lakers. In den beiden folgenden Saisons schaffte es Webber mit den Kings beide Male in die Playoffs, wo sie allerdings im Conference-Halbfinale scheiterten. In der Saison 2003/04 spielte Webber allerdings nur 23 Spiele, da er sich zu Beginn der Saison eine schwere Knieverletzung zuzog und erst gegen Ende der Saison wieder fit wurde.

Mit den Kings genoss Webber die besten Spielzeiten seiner Karriere – er wurde vier Mal All-Star, zwei Mal ins All-NBA Second Team und ein Mal ins All-NBA Third Team gewählt.

Philadelphia 76ers (2005–2007)

In der Saison 2004/05 wurde Webber im Februar 2005 zu den Philadelphia 76ers transferiert.[6] Dort spielte Webber mit Allen Iverson und Andre Iguodala in einem Team. Nach seiner Knieverletzung 2003 konnte Webber nicht mehr an alte Stärke anknüpfen und wurde im Januar 2007 von den 76ers entlassen.

Detroit Pistons (2007)

Noch im Januar 2007 unterschrieb Webber einen Vertrag bei den Detroit Pistons[7]. Dort sollte er helfen den Weggang von Ben Wallace zu kompensieren. Webber wurde für Nazr Mohammed in der Starting Five aufgestellt. In den Playoffs erreichten die Pistons das Eastern-Conference-Finale, wo sie den Cleveland Cavaliers unterlagen.

Nach der Saison entschieden die Pistons sich Webber keinen neuen Vertrag anzubieten.

Golden State Warriors (2008)

Nach einer Auszeit von Sommer 2007 bis Januar 2008, in der er unter anderem einen Vertrag von Olympiakos Piräus angeboten bekommen hatte (das höchstdotierte Angebot, das ein US-Basketballer im Ausland bis dahin bekommen hat), unterzeichnete Webber bei den Golden State Warriors[8], wo unter dem aktuellen Trainer Don Nelson seine Karriere im Jahre 1993 begonnen hatte. Nach einer Saison beendete Webber am 26. März 2008 wegen chronischer Kniebeschwerden seine Karriere.[9]

Sonstiges

  • 2002 hatte Webber einen Gastauftritt im Kinofilm Like Mike.
  • 2018, kleine Gastrolle in der Komödie Uncle Drew.
  • Das Lied Blunt Ashes von Rapper Nas wurde von Webber produziert.
  • Nachdem Webber sich 2008 vom professionellen Basketball zurückgezogen hat, arbeitet er nun als Analyst für NBA TV.
  • Am 16. Mai 2021 wurde bekanntgegeben, dass Webber in die Naismith Memorial Basketball Hall of Fame aufgenommen wird.[10]

Auszeichnungen

NBA

Highschool und College

  • National High School Player of the Year (1990–1991)
  • NCAA Men’s Division I Basketball All-American (1993)
  • NCAA All Tournament 1st Team (1992, 1993)

Sonstige

  • Nummern die nicht mehr vergeben werden: #44 Detroit Country Day School (2005), #4 Sacramento Kings[11] (2009)

NBA-Statistiken

Legende
  GP Absolvierte Spiele (Games played)   GS  Spiele von Beginn an (Games started)  MPG  Absolvierte Minuten pro Spiel (Minutes per game)
 FG %  Wurfquote aus dem Feld (Field-goal percentage)  3P %  Wurfquote Drei-Punkte-Würfe (3-point field-goal percentage)  FT %  Freiwurfquote (Free-throw percentage)
 RPG  Rebounds pro Spiel (Rebounds per game)  APG  Assists pro Spiel (Assists per game)  SPG  Steals pro Spiel (Steals per game)
 BPG  Blocks pro Spiel (Blocks per game)  PPG  Punkte pro Spiel (Points per game)  FETT  Karriere-Bestmarke

Regular Season

Saison Team GP GS MPG FG % 3P % FT % RPG APG SPG BPG PPG
1993–94 Golden State 767632.1.552.000.5329.13.61.22.217.5
1994–95 Washington 545238.3.495.276.5029.64.71.51.620.1
1995–96 Washington 151537.2.543.441.5947.65.01.8.623.7
1996–97 Washington 727239.0.518.397.56510.34.61.71.920.1
1997–98 Washington 717139.6.482.317.5899.53.81.61.621.9
1998–99 Sacramento 424240.9.486.118.45413.04.11.42.120.0
1999–00 Sacramento 757538.4.483.284.75110.54.61.61.724.5
2000–01 Sacramento 707040.5.481.071.70311.14.21.31.727.1
2001–02 Sacramento 545438.4.495.263.74910.14.81.71.424.5
2002–03 Sacramento 676739.1.461.238.60710.55.41.61.323.0
2003–04 Sacramento 232336.1.413.200.7118.74.61.3.918.7
2004–05 Sacramento 464636.3.449.379.7999.75.51.5.721.3
2004–05 Philadelphia 212133.4.391.267.7767.93.11.2.915.6
2005–06 Philadelphia 757538.6.434.273.7569.93.41.4.820.2
2006–07 Philadelphia 181830.2.387.400.6438.33.41.0.811.0
2006–07 Detroit 434229.7.489.333.6366.73.01.0.611.3
2007–08 Golden State 9814.0.484.000.4173.62.0.4.73.9
Gesamt 83182737.1.479.299.6499.84.21.41.420.7
All-Star 4419.0.371.333.3756.03.31.0-7.5

Playoffs

Saison Team GP GS MPG FG % 3P % FT % RPG APG SPG BPG PPG
1993–94 Golden State 3336.3.550.000.3008.79.01.03.015.7
1996–97 Washington 3335.3.633.455.5008.03.3.72.315.7
1998–99 Sacramento 5538.4.388.286.4009.44.01.81.014.8
1999–00 Sacramento 5539.2.427.200.7949.65.41.62.024.4
2000–01 Sacramento 8843.5.388.000.69411.53.11.11.023.3
2001–02 Sacramento 161641.7.502.000.59610.84.7.91.623.7
2002–03 Sacramento 7735.1.496.000.6538.33.61.41.123.7
2003–04 Sacramento 121237.2.452.250.6158.33.71.3.818.4
2004–05 Philadelphia 5537.2.411.357.7505.82.81.2.219.0
2006–07 Detroit 161625.2.524.000.5316.31.5.9.69.9
Gesamt 808036.2.464.269.6118.73.61.11.118.7

Siehe auch

Commons: Chris Webber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. JMK473: Chris Webber's Timeout (HD) auf YouTube, 1. Mai 2011, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 0:42 min).
  2. http://www.basketball-reference.com/players/w/webbech01.html#all_transactions
  3. nytimes.com - One Blot on Nelson's Impressive Resume
  4. Ruben Castaneda, Philip P. Pan: Webber Is Acquitted Of Serious Charges. (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jockbio.com Auf: Washington Post—Website; Washington, D.C., 3. Dezember 1998. Abgerufen am 19. Februar 2019 (in Englisch).
  5. The Associated Press: N.B.A.; Webber Traded to Sacramento (Published 1998). In: nytimes.com. 15. Mai 1998, abgerufen am 3. Februar 2024 (englisch).
  6. http://www.basketball-reference.com/players//w/webbech01.html#all_transactions
  7. http://www.espn.com/nba/news/story?id=2731833
  8. NBA.com/warriors - Warriors Sign Free Agent Chris Webber
  9. NBA.com/warriors - Chris Webber Announces Retirement From NBA
  10. Paul Pierce, Chris Bosh and Chris Webber headline 2021 Hall of Fame class. In: NBA.com. 16. Mai 2021, abgerufen am 17. Mai 2021 (englisch).
  11. NBA.com/kings - Kings to Retire Jersey Number of Chris Webber (#4) and Vlade Divac (#21)
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