Chondrodermatitis
Das Ohrknötchen (Chondrodermatitis nodularis helicis oder Winklersche Krankheit) ist eine gutartige Knorpelerkrankung, bei der es sich vermutlich um ein Druckgeschwür handelt, deren genaue Ursache aber ungeklärt ist. Meist am oberen Knorpelrand des menschlichen Ohres treten bis zu erbsgroße, oft sehr schmerzhafte Veränderungen mit wallartigem Rand auf, die einen Hornkegel umschließen können. In seltenen Fällen ist auch der Bereich an der Innenfläche des Ohres betroffen. Die Erkrankung wurde erstmals 1915 von dem Schweizer Hautarzt Max Winkler beschrieben.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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D23.2 | Sonstige gutartige Neubildung der Haut des Ohres |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Ursache
Als Ursache der Knorpelentzündung wird ein chronischer Reiz vermutet, zum Beispiel durch lokalen Druck während des Schlafs oder Telefoniergewohnheiten. Auch der Einfluss von Sonnenbestrahlung wird diskutiert.
Therapie
Polsterung des betroffenen Hautareals kann zu Schmerzlinderung und Abheilung führen. In den meisten Fällen ist dauerhafte Heilung jedoch nur durch großzügige chirurgische Entfernung des betroffenen Knorpelbereiches möglich. Dabei wird ein keilförmiger Bezirk des Ohres entfernt und die Schnittkanten wieder vernäht. Eine Entfernung der Hautveränderung mit anschließender feingeweblicher Untersuchung ist auch deshalb empfehlenswert, weil die Chondrodermatitis sonst nicht mit ausreichender Sicherheit von bösartigen Erkrankungen wie Basaliomen unterschieden werden kann.
Literatur
- Kristine Mørch-Winter: Klinische, histologische und immunhistochemische Untersuchungen zur Chondrodermatitis nodularis chronica helicis, Dissertation, Bonn 2008. urn:nbn:de:hbz:5M-15649
Weblinks
- Eintrag in enzyklopaedie-dermatologie.de Chondrodermatitis nodularis chronica helicis