Chirurgiemechaniker

Chirurgiemechaniker ist ein in Deutschland anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk. Seine Aufgaben umfassen die Herstellung medizinischer, chirurgischer oder kosmetischer Instrumente, Implantate, sowie deren Installierung und Wartung. Beschäftigung finden Chirurgiemechaniker in Handwerksbetrieben der Medizintechnik und in Industriebetrieben, in denen Medizintechnik hergestellt wird.[1]

Andere Berufsbezeichnungen

In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) hieß der Beruf auch Feinmechaniker mit Fachrichtung Chirurgiemechanik, zwischen 1985 und 1990 Chirurgieinstrumentenmacher. In der Schweiz nennt er sich Mikromechaniker, in Österreich Chirurgieinstrumentenerzeuger.[1]

Tätigkeiten

Chirurgiemechaniker stellen medizinische Instrumente, Geräte oder Hilfsmittel her, die Ärzte bei Operationen, Untersuchungen und in der Krankenbehandlung benutzen. Dies sind zum Beispiel Skalpelle, Zangen, Scheren, Sonden und Knochenimplantate. Zu den Aufgaben zählen unter anderem:

Zugang und Eignung

Hauptsächlich werden Bewerber mit mittlerern Schulabschluss eingestellt. So hatten im Jahr 2016 in Deutschland 59 % die mittlere Reife, 29 % den Hauptschulabschluss und 18 % die Hochschulreife. Als wichtige Schulfächer werden Technik bzw. Werken, Mathematik und Physik genannt.[1] Als Fähigkeiten setzt man unter anderem rechnerisches Denken, räumliches Vorstellungsvermögen, Finger- und Handgeschick, eine gute Auge-Hand-Koordination, sorgfältiges Arbeiten sowie ein allgemeines technisches und handwerkliches Geschick und Verständnis voraus.[1] Gesundheitlich sollten Arme und Hände funktionstüchtig sein, die Feinmotorik der Hände und Finger gut ausgeprägt sein, ein gutes Nahsehvermögen und ein guter Tastsinn bestehen.[1]

Ausbildung

Die Ausbildung erstreckt sich standardgemäß über 3,5 Jahre und findet als duale Ausbildung sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule statt. Zu den Ausbildungsinhalten im Ausbildungsbetrieb gehören:

In der Berufsschule lernt man unter anderem:

Weiterbildung und Perspektive

Mit der Ablegung der Meisterprüfung besteht die Möglichkeit des Aufstiegs zum Chirurgiemechanikermeister. Weitere Möglichkeiten sind unter anderem eine Technikerweiterbildung,[2] eine kaufmännische Weiterbildung oder ein Studium in den Bereichen Maschinenbau, Medizintechnik oder Konstruktionstechnik.[1] Im Arbeitsmarkt in Deutschland herrscht wenig Konkurrenz[1] und es gibt zu wenig Arbeitskräfte im Medizinhandwerk.[3] Einsatzmöglichkeiten können sich in der Feinmechanik, Metallverarbeitung, als Vorarbeiter oder in der Qualitätssicherung ergeben.[1]

Einzelnachweise

  1. BERUFENET - Berufsinformationen einfach finden. Abgerufen am 17. Juli 2018 (deutsch).
  2. Maschinentechnik Fachrichtung Med technology
  3. Chirurgiemechaniker sind Mangelware. In: Schwäbische. (schwaebische.de [abgerufen am 17. Juli 2018]).
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