Chiranthodendron pentadactylon

Chiranthodendron pentadactylon auch Handbaum oder Händebaum,[3][4][5] ist die einzige Art der monotypischen Pflanzengattung Chiranthodendron innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae).

Chiranthodendron pentadactylon

Chiranthodendron pentadactylon

Systematik
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Unterfamilie: Bombacoideae
Tribus: Fremontodendreae
Gattung: Chiranthodendron
Art: Chiranthodendron pentadactylon
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Chiranthodendron
Larreat.
Wissenschaftlicher Name der Art
Chiranthodendron pentadactylon
Larreat.[1]
Illustration von Humboldt und Bonpland 1808[2]
Blüte
Früchte

Der Baum heißt „árbol de las manitas“ (direkt übersetzt Baum der kleinen Hände) auf Spanisch, „mācpalxōchitl“[6] (Handblume) auf Nahuatl und „Devil’s“, „Monkey’s“ beziehungsweise „Mexican hand tree“ (Teufels-, Affen- bzw. mexikanischer Handbaum) oder „Hand-flower“ (Handblume) auf Englisch, weil die roten Blumen wie Hände aussehen.

Verbreitung und Beschreibung

Chiranthodendron pentadactylon wächst als recht schnellwüchsiger, immergrüner Baum bis 20–30 Meter hoch. Der Stammdurchmesser erreicht 1–2 Meter.

Die Heimat von Chiranthodendron pentadactylon liegt im südlichen Mexiko und Guatemala. Der Baum ist wegen seines sonderlichen Aussehens in vielen Teilen der Welt eingeführt worden, hauptsächlich in Nordamerika.

Die wechselständigen, einfachen, langgestielten, mehr oder weniger herzförmigen Laubblätter sind groß und mehr oder weniger 5–7-fach gelappt. Der Blattstiel ist etwa so lang wie die Spreite und rostig behaart. Die oberseits kahlen Blätter sind im Umriss breit-eiförmig bis rundlich und 12–30 Zentimeter groß, die Lappen sind abgerundet bis spitz und unterseits rostig behaart. Die Nervatur ist handförmig. Es sind kleine, meist abfallende Nebenblätter vorhanden.

Die Blüten erscheinen achselständig und einzeln. Sie sind von bis etwa drei Deckblättern am dicken, behaarten Stiel unterlegt. Die großen, fünfzähligen Blüten sind mit einfacher Blütenhülle, die Kronblätter fehlen. Die dicken, fleischigen, bespitzten und klappigen, basal verwachsenen Kelchblätter sind außen gekielt, rot-bräunlich behaart, feinwärzlich und innen rot, kahl. Die Kelchblätter haben innen an der Basis ein Nektarium in einer Grube, Aussackung. Die röhrig verwachsenen, großen, fleischigen und roten 5 Staubblätter sind im oberen Teil frei, mit dicken, pfriemlichen, etwas gebogene Staubfädenästen mit außen jeweils zwei länglichen Antheren. Sie ähneln einer vorgestreckten Hand. Der fünfkammerige Fruchtknoten ist oberständig mit einem dicken, langen und konischen Griffel der durch das obere Loch der Staminalröhre herauswächst.

Es werden eiförmige, fünfrippige, -klappige, behaarte und bräunliche, vielsamige, lokulizidale, etwa 10–15 Zentimeter lange, harte, holzige, spitze Kapselfrüchte mit beständigem Kelch gebildet. Die kleinen, schwarzen, ledrigen, eiförmigen bis ellipsoiden und glänzenden Samen besitzen eine kleine, orange Strophiole.

Verwendung

Die Azteken und andere verwendeten die Pflanze als Heilmittel gegen Unterleibsschmerzen[6] und Herzprobleme.[7][8] Lösungen von den Blättern können auch den Blutcholesterinspiegel senken; sie wirken auch, da sie die Glykoside Quercetin und Luteolin enthalten, als Diuretika.[8]

Literatur

  • Flora of Guatemala. Fieldiana, Vol. 24, Part VI, 1949, S. 407 ff, online auf biodiversitylibrary.org.
Commons: Chiranthodendron pentadactylon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Elizabeth McClintock: The trees of Golden Gate Park and San Francisco, redigiert von Richard Turner, 2001, ISBN 1-890771-28-7, S. 65.
  2. online (S. 82–85, Pl. 24) auf biodiversitylibrary.org.
  3. Karl Schumann: Lehrbuch der Systematischen Botanik, Phytopaläontologie, und Phytogeographie. Verlag von Ferdinand Enke, Stuttgart, 1894, S. 427.
  4. Real-Enzyklopädie der gesamten Pharmazie. Zweite, gänzlich umgearbeitete Auflage, 3. Band, herausgegeben von Josef Moeller und Hermann Thoms, Berlin und Wien, 1904, S. 625.
  5. Ch. F. Hochstetter: Populäre Botanik. Erster Theil, Mäcken, 1837, S. 685.
  6. Emory Dean Keoke, Kay Marie Porterfield: Encyclopedia of American Indian Contributions to the World. 2002, ISBN 0-8160-4052-4, Seite 118: "For lower abdominal pain, the patient would be prescribed macpalxochitl (Chiranthodendron)".
  7. ‚Flor de manita‘ (Chiranthodendron pentadactylon Larr.), a highly prized and effective heart remedy, is available fresh during the winter months. In: Journal of Ethnobiology, herausgegeben von The Center for Western Studies (Flagstaff, Arizona), 3. Band, 1983.
  8. Nina L. Etkin: Eating on the Wild Side: The Pharmacologic, Ecologic and Social Implications of Using Noncultigens. Univ. of Arizona Press, 1994, ISBN 0-8165-1369-4, Seite 26: "The Aztec also used the blossoms of the hand-flower tree (Chiranthodendron pentadactylon) as a blood or heart tonic. [...] water-based solutions of the flowers reduce edema and serum cholesterol levels (Jiu 1966). [The tree...] also acts as a diuretic (due to the glycosides quercetin and luteolin) and, when ingested regularly as a decocted beverage, is most likely effective in treating cardiopulmonary insufficieny (Logan 1981)."
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