Chen Xinhua

Chen Xinhua (chinesisch 陈新华, Pinyin Chén Xīnhuá; * 30. Januar 1960 in Fujian, Volksrepublik China) ist ein aus China stammender und ab 1990 für England antretender ehemaliger Tischtennisspieler, der von Ende der 1970er bis Mitte der 1990er Jahre mehrere Medaillen bei Kontinental- und Weltmeisterschaften gewann. Zudem siegte er 1985 beim World Cup Turnier. In den 1990er Jahren spielte er auch in der deutschen Bundesliga. Chen Xinhua war Abwehrspieler[1]

Karriere in China

Bis etwa 1987 spielte Chen Xinhua unter chinesischer Flagge. Sein erster bedeutender internationaler Erfolg war der Gewinn der Asienmeisterschaft 1978 mit der chinesischen Herrenmannschaft, zudem erreichte er im Einzel das Halbfinale. Er wurde für die vier Weltmeisterschaften von 1981 bis 1987 nominiert. Hierbei holte er 1985 und 1987 Gold im Mannschaftswettbewerb. Im Mixed mit Tong Ling gelangte er 1981 und 1983 ins Finale, 1985 scheiterte das Paar im Halbfinale. Den größten WM-Erfolg im Einzel feierte er 1987, als er Dritter wurde.

1985 gewann Chen Xinhua den World Cup. In der ITTF-Weltrangliste belegte er Ende 1986 Platz vier.[2]

Karriere in England

Von 1987 bis 1997 lebte Chen Xinhua in England.[3] 1990 nahm er die englische Staatsbürgerschaft an, was ihn zum Start unter englischer Flagge berechtigte. So nahm er noch an den Weltmeisterschaften 1991, 1993 und 1995 teil. Bei der Europameisterschaft 1992 wurde er mit der englischen Mannschaft Zweiter, im Einzel kam er – ebenso wie der EM 1994 – ins Viertelfinale. Im Team World Cup landete er mit den Engländern auf dem dritten Platz. Auch für die Olympischen Spiele 1996 qualifizierte er sich, schied jedoch bereits in der ersten Runde aus.

1997 beendete Chen Xinhua seine Karriere.[4]

Vereine in Europa

1991 wechselte Chen Xinhua vom englischen Verein TTC Ormesby in die deutsche Bundesliga zum TSV Heilbronn-Sontheim.[5] Zwei Jahre später schloss er sich dem TTF Liebherr Ochsenhausen an.[6] Hier spielte er nur in der Saison 1995/96, dann wurde er vom kroatischen Klub Vecernij List Zagreb verpflichtet.[7]

Privat

Chen Xinhua war in Deutschland unter dem Spitznamen „Der Lächler“ bekannt.[8] Chen Xinhua übersiedelte 1987 nach England, wo er im Dezember 1989 die Engländerin Jeanette Wood heiratete.[3][9] Mit ihr hat er ein Kind.[10] Nach dem Ende seiner Laufbahn kehrte er 1997 nach China zurück, wo er als Kaufmann arbeitet und hobbymäßig Golf spielt.[4]

Turnierergebnisse

[11]

VerbandVeranstaltungJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
CHN Asienmeisterschaft ATTU 1978 Kuala Lumpur MAS  Halbfinale   1
CHN Asian Cup 1985 Singapur SIN     
CHN Asienspiele 1986 Seoul KOR     2
CHN Asienspiele 1982 New Delhi IND   Halbfinale Silber 1
CHN Asienspiele 1978 Bangkok THA   Halbfinale  1
ENG Europameisterschaft 1994 Birmingham ENG  Viertelfinale    
ENG Europameisterschaft 1992 Stuttgart GER  Viertelfinale   2
ENG EURO-TOP12 1993 Kopenhagen DEN  11    
GBR Olympische Spiele 1996 Atlanta USA  sofort ausgesch. keine Teiln.   
ENG Weltmeisterschaft 1995 Tianjin CHN  letzte 32 keine Teiln. keine Teiln. 13 
ENG Weltmeisterschaft 1993 Göteborg SWE  letzte 64 letzte 32 keine Teiln. 12 
ENG Weltmeisterschaft 1991 Chiba City JPN  letzte 16 letzte 32 keine Teiln. 10 
CHN Weltmeisterschaft 1987 New Delhi IND  Halbfinale Viertelfinale keine Teiln. 1
CHN Weltmeisterschaft 1985 Göteborg SWE  letzte 16 keine Teiln. Halbfinale 1
CHN Weltmeisterschaft 1983 Tokio JPN  Viertelfinale Viertelfinale Silber  
CHN Weltmeisterschaft 1981 Novi Sad YUG  keine Teiln. letzte 32 Silber  
ENG World Cup 1993 Guangzhou SWE  5.–8. Platz    
CHN World Cup 1985 Foshan CHN  Gold    
ENG WTC-World Team Cup 1994 Nimes FRA     
ENG WTC-World Team Cup 1991 Barcelona ESP     
ENG WTC-World Team Cup 1990 Hokkaido, Aomori, Niig JPN     3

Einzelnachweise

  1. Chen Xinhua vs István Jónyer 1983 (Filmdokument) In: youtube.de
  2. Weltranglisten 1947 bis 2001 (Excel; 171 kB) (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 25. August 2011)
  3. Zeitschrift DTS, 1990/1 Seite 3 + 1997/9 Seite 15
  4. Zeitschrift DTS, 1997/9 Seite 15
  5. Zeitschrift DTS, 1991/3 Seite 22 + 1991/6 Seite 9
  6. Zeitschrift DTS, 1993/4 Seite 12
  7. Zeitschrift DTS, 1996/5 Seite 36
  8. Zitat in dem Buch "Tischtennis perfekt"
  9. Table Tennis News - Official Journal of the English Table Tennis Association, Februar 1990, Seite 3 + 7 (Memento vom 14. Juli 2021 im Internet Archive) (abgerufen am 14. August 2014)
  10. Zeitschrift DTS, 1991/8 Seite 17
  11. Chen Xinhua Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 17. September 2011)
  • Chen Xinhua in der Datenbank von Olympedia.org (englisch) (abgerufen am 25. August 2011)

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