Charlotte Wilhelmine von Sachsen-Saalfeld

Prinzessin Charlotte Wilhelmine von Sachsen-Saalfeld (* 14. Juni 1685 in Coburg; † 5. April 1767 in Hanau) war eine deutsche Prinzessin und durch Heirat Gräfin von Hanau-Münzenberg.

Charlotte Wilhelmine von Sachsen-Saalfeld, verheiratete Gräfin von Hanau

Herkunft und Heirat

Geboren wurde sie als Tochter des Herzogs Johann Ernst von Sachsen-Saalfeld und seiner Frau der Herzogin Sophie Hedwig von Sachsen-Merseburg (1660–1686). Sie wurde mit dem Grafen Philipp Reinhard von Hanau-Münzenberg (1664–1712) verheiratet. Sie war die zweite Frau ihres Mannes und überlebte ihn um mehr als ein halbes Jahrhundert. Die Mitgift, die sie in ihre Ehe einbrachte, betrug 18.000 Gulden. Diese Ehe blieb allerdings kinderlos.

Späteres Leben

Nach dem Tod ihres Mannes erhielt sie das Schloss Babenhausen als Witwensitz. Nachdem 1736 mit Graf Johann Reinhard III. der letzte Hanauer Graf gestorben war, die Grafschaft geteilt wurde und an die Landgrafschaften Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt fiel, wurde ihr als Witwensitz ein herrschaftliches Haus, das „Salzhaus“, in der Altstadt Hanau angewiesen, wo sie auch starb.[1]

Tod

Mit ihrem Tod starb das letzte überlebende Mitglied der Familie der Herren und Grafen von Hanau. Sie wurde am 11. April 1767 in der Familiengruft der Hanauer Grafen in der Lutherischen Kirche (heute: Alte Johanneskirche) in Hanau bestattet. Die Gruft wurde in den Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs weitestgehend zerstört.

Literatur

  • Reinhard Dietrich: Die Landesverfassung in dem Hanauischen = Hanauer Geschichtsblätter 34. Hanau 1996. ISBN 3-9801933-6-5
  • Uta Löwenstein: „Daß sie sich uf ihren Withumbsitz begeben und sich sonsten anderer Herrschaften Sachen und Handlungen nicht undernehmen ...“. Hofhaltungen fürstlicher Frauen und Witwen in der frühen Neuzeit In: Frühneuzeitliche Hofkultur in Hessen und Thüringen (Reihe: Jenaer Studien 1) Hg.: Jörg Jochen Berns & Detlev Ignasiak. Palm & Enke, Erlangen 1993. S. 115–141 ISBN 3-7896-0598-0
  • Pauline Ruppel: Die Problematik der Ausübung von Vormundschaften in Herrscherhäusern durch die Mütter, erörtert und analysiert am Beispiel der Gräfin Catarina Belgia von Hanau-Münzenberg. Marburg 1997. [Unveröffentlichte Examensarbeit]. S. 39.
  • Reinhard Suchier: Genealogie des Hanauer Grafenhauses. In: Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner fünfzigjährigen Jubelfeier am 27. August 1894. Hanau 1894.
  • Reinhard Suchier: Die Grabmonumente und Särge der in Hanau bestatteten Personen aus den Häusern Hanau und Hessen. In: Programm des Königlichen Gymnasiums zu Hanau. Hanau 1879. S. 1–56.
  • Richard Wille: Die letzten Grafen von Hanau-Lichtenberg = Mitteilungen des Hanauer Bezirksvereins für hessische Geschichte und Landeskunde 12. Hanau 1886. S. 56–68.
  • Ernst Julius Zimmermann: Hanau Stadt und Land. 3. Auflage. Hanau 1919. ND 1978.
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Einzelnachweise

  1. Suchier, Grabmonumente, S. 55.
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