Chargino
In der Elementarteilchenphysik sind Charginos hypothetische, elektrisch geladene (englisch charge) Elementarteilchen, die in supersymmetrischen Theorien auftreten. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass jedem (Quanten-)Feld ein Partnerfeld zugeordnet wird, das sich im Spin vom Original um den Betrag 1/2 unterscheidet. Da die Ausgangsfelder hier Bosonen sind (ganzzahliger Spin), müssen die Charginos selbst somit Fermionen sein (halbzahliger Spin). Insbesondere sind Charginos Dirac-Fermionen, d. h., sie unterscheiden sich von ihren Antiteilchen in der elektrischen Ladung.
Zwei Charginopaare im MSSM
Im minimalen supersymmetrischen Standardmodell (MSSM) sind Charginos Überlagerungszustände (Mischungen, Linearkombinationen) aus Superpartnern elektrisch geladener Eich- und Higgsfelder. Bei ersteren handelt es sich um die Gauginos und (Winos, Partner der Felder W1 und W2), bei letzteren um die geladenen Higgsinos (Partner der hypothetischen geladenen Higgs-Bosonen). Es ergeben sich die Chargino-Paare 1 und 2, abgekürzt mit und (manchmal auch und ).
Alternative Zusammensetzung
Die postulierten Charginos können auch als Superposition der geladenen Wino-Felder (anstelle von und ) mit den geladenen Higgsinos ausgedrückt werden.
Die geladenen Wino-Felder sind nämlich selbst bereits Linearkombinationen von und , in derselben Weise wie nach dem Standardmodell die elektrisch geladenen W-Bosonen Mischungen der Felder W1 und W2 sind:
Darin ist die Wellenfunktion
Wegen hier noch unberücksichtigten Mischung mit den geladenen Higgsinos sind die Felder jedoch – anders als W-Bosonen – noch keine Kandidaten für prinzipiell beobachtbare Teilchen.
Siehe auch
- Neutralino: Mischungen der ungeladenen Winos und Binos (Partner der elektrisch neutralen Z-Bosonen und Photonen) und der ungeladenen Higgsinos